Unser Hotel in Fort-de-France, der Hauptstadt der Karibikinsel Martinique, liegt direkt am Park La Savane. Hinter den Palmen, die den Platz umranden, sehe ich das Fort Saint Louis durch die Palmenblätter blitzen. Kioske und Essbuden säumen den Gehweg. Alles ist friedlich; alles ist ganz normal.
Als ich die Straße überquere, sehe ich im Schatten der Bäume eine Statue stehen. Eine Schönheit in einem wallenden Kleid, ganz aus Marmor. Das Skurrile: ihr fehlt der Kopf und ihr Gewand ist mit roten Farbklecksen übersät, ganz so, als hätte es aus ihren steinernen Adern geblutet. Es ist die Statue von Joséphine de Beauharnais, Napoleons erster Frau.
Auf mich wirkt die Szene ein bisschen verstörend. Ich wundere mich, dass offenbar nach ihrer Enthauptung niemand die Initiative ergriffen hat, die Statue in ihre ursprüngliche Form zurück zu bringen.
Nach meiner Recherche muss ich nun gestehen, dass ich auch kurz „Vollkommen richtig so!“ dachte. Auch wenn viele Menschen Joséphine zunächst bemitleidet haben, weil Napoleon sie für eine weitaus jüngere Frau verlassen hat, so hat der Großteil der Einwohner von Martinique durchaus Recht, wenn sie sagen: diese Statue hat keinen Kopf verdient!
Wieso? Das habe ich dem reisereporter verraten!
Hinweis: Ich wurde im Rahmen einer Bloggerreise von Atout France nach Martinique eingeladen. Vielen lieben Dank dafür! Ich wusste nicht genau, was ich von der Karibikinsel erwarten soll und habe ganz unverhofft einen neuen Lieblingsflecken auf der Erde kennengelernt.
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