Noch ganz genau erinnere ich mich an meine erste Reise an die Westküste der USA. Bevor wir den Highway 101 entlang fuhren, ging es ins Landesinnere. Mit einem Jahrespass für die Nationalparks ausgestattet, gingen wir Naturwunder hoppen. Meinen Mund schloss ich fortan nur noch im Schlaf. Der Salzsee im Death Valley, die spektakuläre Aussicht im Yosemite Nationalpark – es war überwältigend. Und endlich führt uns unsere Reise nun in den ältesten Nationalpark der Welt: den Yellowstone Nationalpark.

Noch im Morgengrauen verlassen wir den Glacier Nationalpark und brechen Richtung Süden auf. Am Horizont kündigt ein schmaler pinkfarbener Streifen die aufgehende Sonne an. Wir schwärmen gerade noch von dem schönen Licht, als sich der große schwarze, auf einer Seite ganz zugeschneite, Findling am rechten Straßenrand plötzlich in Bewegung setzt und über die Straße läuft. Ich trete auf die Bremse. Ein Bär! Unser Schrecken verwandelt sich sogleich in Entzücken.

Die Sonne kann sich wenig später nicht durch den über uns hereinbrechenden Schneesturm durchsetzen. Wir können teilweise die Straße kaum mehr sehen und entscheiden uns für eine Verschnaufpause in dem kleinen Örtchen Choteau, um eine Portion French Toast zu verputzen. Kaum sind die Teller leer und wird das Wetter sogleich besser.

Wyoming Yellowstone National Park

Am frühen Nachmittag fahren wir durch das Tor des ältesten Nationalparks der Welt: dem Yellowstone Nationalpark. Den Namen hat der Park vom Yellowstone River. Am 1. März 1872 wurde er zum Nationalpark ernannt und 1978 zum UNESCO Weltkulturerbe. Der Park gehört zu den größten Nationalparks der USA und hat ungefähr die Größe der Insel Korsika. Die Highlights des Parks sind die vielen geothermalen Quellen. 62 Prozent aller weltweit existierenden heißen Quellen sind im Yellowstone zu finden. Insgesamt beheimatet der Park über 300 Geysire, unter anderem den Steamboat-Geysir, welcher der größte aktive Geysir der Welt ist. Der Yellowstone gehört zu der Familie der Supervulkane. Auf uns wartet also ein großes brodelndes Abenteuer.

Was ist eigentlich ein Supervulkan?

Anders als normale Vulkane hinterlassen Supervulkane keinen Vulkankegel nach einem Ausbruch, sondern gigantische Einbruchskessel (Calderen) im Boden. Weite Teile des Yellowstone Nationalparks liegen auf einer solchen Caldera, die vor rund 640.000 Jahren entstanden ist. Ihre Magmakammer liegt in mehr als acht Kilometern Tiefe und hat enorme Maße: sie ist ungefähr 80 Kilometer lang, 40 Kilometer breit und fast zehn Kilometer dick. Mit dieser Magma-Masse ließe sich der Grand Canyon elf Mal füllen.

Norris Geyser Basin Yellowstone National Park

Bei unserem Besuch treffen wir zufällig auf Ranger Richard und fragen ihn, ob es sich eigenartig anfühlt, auf einem Vulkan zu arbeiten, denn theoretisch könnte es hier jederzeit zu einem Ausbruch mit verheerenden Folgen kommen. Richard zuckt lässig mit den Schultern und sagt „Es kann zwei Jahre dauern oder aber 500, bis er ausbricht.” Auch wenn (oder gerade weil) die letzte Eruption des Yellowstone 640.000 Jahre zurückliegt, finden wir Richards Antwort nicht wirklich beruhigend. Weil er vermutlich die Panik in unseren Augen sieht, erklärt er uns, dass Geologen davon überzeugt seien, mit den heutigen Mitteln frühzeitig einen Ausbruch vorhersagen zu können. Ein guter Anfang, auch wenn ich bezweifle, dass es bereits einen Panikplan für den Ausbruch selbst gibt.

Mammoth Hot Springs – Die Regenbogen-Terrassen

Unser erstes Hotel, das MAMMOTH HOT SPRINGS HOTEL, liegt ganz im Norden des Yellowstone Nationalparks. Schon auf dem Weg dorthin sehen wir immer Orte, an denen es aus der Erde dampft. Wir parken unser Auto auf dem Hotelparkplatz. Da es noch früh genug ist, beschließen wir, noch heute unsere erste heiße Quelle zu besuchen. Nur wenige Meter neben dem Hotel beginnt ein Wirrwarr an Holzbrücken, das uns entlang der Mammoth Hot Springs führt.

Evelyn Yellowstone National Park

Mammoth Hot Springs Yellowstone National Park

Tatsächlich riecht es weniger nach Schwefel als wir vermutet hätten. Die Quellen der Mammoth Hot Springs sind nicht ebenerdig, sie müssen ihr Wasser durch Berge von Terrassen drücken. Das Wasser wird unter der Erde durch vulkanische Aktivitäten erwärmt und quillt schließlich aus der Erde heraus.

Dadurch, dass das ungefähr 70 Grad Celsius warme Wasser einen hohen Kalk- und Mineralanteil enthält, legt es sich am Ausgang der Quelle in Form der Terrassen ab. Diese schimmern in vielen unterschiedlichen Farben; von braun bis nahezu türkis. Je nach Art der Ablagerungen, der Fließrichtung und der Kraft der Quellen, formen sich die Berge und Terrassenbecken. In den Becken siedeln sich Algen und Bakterien an, die dem Wasser wiederum die schillerndsten Farben verleihen. Da ständig Wasser aus den Quellen tritt, verändern die Mammoth Hot Springs ständig ihre Form und Farbe.

Mammoth Hot Springs Yellowstone National Park

Mammoth Hot Springs Yellowstone National Park

Nach einem Rundgang über die Holzbrücken verschwindet sie Sonne langsam und es wird merklich kühler. Wir treten den Heimweg an.

Als wir am Hotelparkplatz ankommen, weisen uns Menschen in Warnwesten darauf hin, dass wir gerade nicht über den Platz, sondern allenfalls hinter dem Restaurantgebäude, zum Eingang des Hotels gehen können. Eine Herde Wapitis hat gerade den Parkplatz für sich eingenommen. Sie grasen auf der Grünfläche und sehen interessiert in die Autos hinein. Eine Familie im Wohnwagen ist zufällig in die Mitte der Herde geraten. Ein Hirsch mit einem gewaltigen Geweih inspiziert gerade das Fenster hinter dem ein kleiner Junge sitzt. Ich möchte ehrlich gesagt gerade nicht mit ihm tauschen; die Hörner haben schon etwas bedrohliches.

Mammoth Hot Springs Yellowstone National Park

Grand Canyon of the Yellowstone

Es ist ein klirrend kalt, aber sonniger Morgen im Yellowstone Nationalpark. Die Wapitis atmen kleine Nebelschwaden aus und wir müssen erstmal die Scheiben unseres Autos vom Frost frei kratzen.

Yellowstone National Park

Der Raureif glitzert in der Sonne und die Wolken hängen noch tief in den Bergen, während wir den friedlichen Morgenstunden genießen. Unsere Sandwiches liegen noch eingepackt auf der Konsole und der Tee in der Thermoskanne war noch viel zu heiß bei der Abfahrt. Als wir eine kleine Parkbucht sehen, entscheiden wir uns hier zu halten. Eine weise Entscheidung, denn das Panorama, was sich vor uns ausbreitet, lässt uns beinahe unsere knurrenden Mägen vergessen.

Vor uns liegt der Grand Canyon des Yellowstone, zumindest ein kleines Stück von der insgesamt 32 Kilometer langen Schlucht. Ganz am Fuße dieser v-förmigen, bis zu 400 Meter tiefen, Schlucht verläuft der Yellowstone River.

Die Morgensonne scheint auf die Felsen der gelb, orangenen und rot schimmernden Hänge der Schlucht. Die Schlucht entstand in der letzten Eiszeit, in der sich Dämme aus Eis am Rande des Yellowstone Lake bildeten. Als diese schmolzen, schnitt das strömende Wasser den Canyon in das vulkanische Gestein. Entlang des Canyons gibt es drei Wasserfälle. Die beliebtesten Wasserfälle sind der Upper Canyon Fall mit einer Höhe von insgesamt 33,2 Metern und die Lower Falls, die mit einer Höhe von 94 Metern doppelt so hoch sind wie die Niagarafälle. Die 39 Meter hohen Crystal Falls sind weniger bekannt.

Wir sind von diesem Ausblick so gefesselt, dass wir stumm nebeneinander sitzen und unsere Sandwiches mampfen.

Yellowstone National Park Grand Canyon

Norris Geyser Basin – Der buchstäbliche Hot Spot

Bei unserer Weiterfahrt sehen wir immer wieder Dampfkessel, aus deren Erdschlitze weiße Rauchschwaden emporsteigen. Ein Zeugnis dafür, dass wir uns die ganze Zeit auf einem Vulkan befinden. Ein bisschen mulmig ist mir dabei schon zumute.

Norris Geyser Basin Yellowstone National Park

Die ersten Geysire, die wir uns näher betrachten, liegen im Norris Geyser Basin. Er ist das heißeste Geysir-Becken im Yellowstone Nationalpark. Wie bei den Mammoth Hot Springs leiten auch hier Holzbrücken die Besucher durch das Gelände. An manchen Stellen sprudelt sogar ein bisschen Wasser aus der Erdoberfläche.

Ganz besonders doll qualmt es beim Steamboat Geysir. Es ist quasi der Big Boss, denn er ist der größte aktive Geysir der Welt. Allerdings bricht er nur sehr selten aus. Und zugegeben: wahnsinnig spannend sieht er nicht aus. Er besteht aus verschiedenen Hügeln aus denen mit ordentlich Druck eine Menge Dampf herauskommt. Wir können kaum atmen, so sehr qualmt es hier. Wasser spuckte er das letzte Mal am 03. September 2014.

Norris Geyser Basin Yellowstone National Park

Die Besonderheit im Norris Becken ist, dass das Wasser hier eher sauer als basisch ist. Es gibt sogar Geysire mit saurem Wasser, was nur sehr selten vorkommt. Das saure Wasser bildet einen Lebensraum für Bakterien, die sonst eher selten in heißen Quellen vorkommen. Deshalb sind die Farben der Norris Quellen auch anders als die der anderen Yellowstone Quellen.

Norris Geyser Basin Yellowstone National Park

Grand Prismatic Spring – Der schillernde Farbtopf

Vom Norris Becken aus nehmen wir Kurs auf das Supermodel des Yellowstone Nationalparks: die Grand Prismatic Quelle. Sie liegt im Lower Geysir Becken und ist das wohl bekannteste Fotomotiv des Parks. Ihre Farben funkeln wie ein Kaleidoskop. Sie ist die größte Thermalquelle der USA und die drittgrößte der Welt. Von den Holzbrücken aus können wir ihr Ausmaß nur erahnen.

Grand Prismatic Spring Yellowstone National Park

Auch wenn es keine großen Ausbrüche gibt, strömen doch pro Minute ungefähr 2.000 Liter Wasser aus der etwa 49 Meter tiefen heißen Quelle heraus. Ihre kunterbunten Farben hat die Grand Prismatic Quelle aus einzelligen Mikroorganismen, die sich am Rand der Quelle sammeln. Der Chrorophyll- und Carotinoiden-Gehalt in Zusammenhang mit der Temperatur entscheidet, ob die Oberfläche eher grün oder rot schimmert. Im Sommer schimmert die Quelle eher in orange und rot Tönen, während sie im Winter teilweise dunkelgrün ist.

Im Zentrum der Quelle beträgt die Wassertemperatur etwa 71 Grad Celsius. Das ist zu warm für jegliche Mikroorganismen. Hier ist das Wasser durch die Tiefe der Quelle und die Reinheit des Wasser tiefblau.

Auch wenn die heißen Quellen und Geysire die Hauptattraktion des Yellowstone Nationalparks sind, kommen wir auf den Wegen zwischen den Quellen oft ebenso wenig aus dem Staunen heraus.

Die Natur ist hier ist unglaublich schön. Die Sonne funkelt durch dichte Nadelwälder und glasklares Wasser plätschert parallel zu der Straße neben uns her. An einem kleinen Schotterparkplatz halten wir kurz an, um ein paar Bilder von Fliegenfischern zu machen. Die kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen. Mit wasserfester Ausrüstung stehen sie mitten im Fluss. Immer wieder schwingen sie elegant und mit einer unendlichen Leichtigkeit die Fischhaken durch die Luft.

Yellowstone National Park

Yellowstone National Park

Excelsior Geyser – Die Flußheizung

Ein Stück flussaufwärts hören wir es schon von Weitem zischen. Hier liegt des Excelsior Geysir. Im späten 19. Jahrhundert spuckte er noch regelmäßig sein Wasser in die Höhe. Vermutlich wurde jedoch sein Inneres bei einer gewaltigen Eruption zerstört. Heute ist er quasi die Heizung des Firehole Rivers. Mehr als 17.000 Liter Wasser fließen bei einer Temperatur von 93 Grad Celsius pro Minute in den Fluss. Es zischt und qualmt permanent.

Excelsior Geyser Yellowstone National Park

Old Faithful Geyser – Der Superstar

Der absolute Liebling der Besucher unter den ungefähr 300 Geysiren im Yellowstone Nationalpark ist der Old Faithful. Der spuckt nämlich mit einer konstanten Regelmäßigkeit von etwa 60 bis 90 Minuten Wasser.

Als wir in Richtung Geysir gehen, sehen wir, dass sich eine schier unendliche Masse an Menschen bereits auf die Sitzbänke gesetzt hat, die in einem Halbkreis weitläufig um den Geysir herum stehen. Ein Meer an kunterbunten Funktionsjacken ziert den Rand der Quelle. Ein paar Sitze sind noch frei.

Voller Erwartung schauen wir alle in die Richtung des düsenförmigen Geysirs. Ab und zu gluckert er. Dann zappeln wir wie Kinder vor dem Weihnachtsbaum – aber nichts passiert. Gerade als wir nicht mehr warten wollen und in Begriff sind aufzustehen, spuckt der Old Faithful doch los. Der in die Höhe schnellende Wasserstrahl kann bis zu 55 Meter erreichen und dauert etwa anderthalb bis fünf Minuten. In dieser Zeit werden bis zu 32.000 Liter Wasser in die Höhe geschleudert. Das ganze Spektakel wird von Ah- und Oh-Rufen der begeisterten Zuschauer begleitet.

Old Faithful Geysir Yellowstone National Park

Old Faithful Geysir Yellowstone National Park

Weniger Ah- und Oh-Rufe, dafür mehr zum Kichern ist die Geschichte von Generals Sheridan und seiner Truppe. Bevor Yellowstone offiziell als Nationalpark geschützt wurde, war es die größte Herzensangelegenheit des Generals, das Gebiet zu schützen. Er und seine Männer verhinderten zum Beispiel den Bau einer Eisenbahnstrecke. Während dieser Zeit entdeckten ein paar von Sheridans Männern, dass sich der Old Faithful perfekt als Waschmaschine für Leinen und Baumwolle eignet. Während einer Ruhephase legten sie ihre Kleider in den Krater. Beim Ausbruch wurden diese in die Luft geschleudert, gewaschen und quasi sauber ausgespuckt.

Black Sand Basin – Bunte Farben vs. Endzeitstimmung

Obwohl wir beim Old Faithful schon bei unserem Nachtlager angekommen sind (das Hotel in dem wir übernachten steht direkt nebenan), nutzen wir das restliche Tageslicht, um weiter durch den Park zu düsen. Unser nächstes Ziel: das Black Sand Basin.

Das Black Sand Becken ist weitgehend ebenerdig. Wir schlendern wieder über Holzbrücken. Ich muss zugeben, dass die Versuchung recht groß ist, einfach mal den Boden anzufassen, um zu sehen, wie heiß er wirklich ist. All zu heiß kann es nicht sein, so viele Bisons wie hier rumlaufen. Sie suchen sich warme Ecken aus, um es sich zum kalten Abend gemütlich zu machen.

Black Sand Basin Yellowstone National Park

Black Sand Basin Yellowstone National Park

Neben einigen kleinen Geysiren und bunten heißen Quellen, die im teilweise tiefschwarzen Sand verteilt sind, gibt es große dampfende Flächen, auf denen wir durch dichte Schwaden gehen.

Die bunteste Quelle ist der Emerald Pool. Er ist tiefgrün in der Mitte, mit gelben und orangenen Rändern. Ein weiterer bunter Pool ist der Opalescent Pool. Er sieht ein bisschen nach Endzeitstimmung aus, denn er wurde erst in jüngerer Zeit geflutet; mit samt der Kiefern, die in diesem Gebiet standen. Zurück blieben skelettartige Baumstümpfe inmitten eines regenbogenfarbenen Pool.

Black Sand Basin Yellowstone National Park

Im Black Sand Basin gibt es auch den legendären Taschentuch-Pool. Um die Jahrhundertwende warfen die Menschen bei ihrem Besuch hier ihre Taschentücher in die kleine Quelle. Die Wasserströmung wirbelte die Tücher zunächst in die Tiefe und schließlich frisch gewaschen an die Oberfläche zurück.

West Thumb – Ungeahnte Tiefen

Mit der untergehenden Sonne wird es kälter im Yellowstone Nationalpark. Als wir am Parkplatz vom West-Thumb-Geysir-Becken ankommen mögen wir es kaum zugeben, aber so langsam schleicht sich das Gefühl ein, als hätten wir genug heiße Quellen gesehen. Allerdings liegt dieses Becken direkt am Yellowstone Lake und den haben wir uns heute noch gar nicht angesehen.

So parken wir unser Auto und marschieren die Holzbrücken Richtung Seeufer entlang. Vor uns breitet sich der Yellowstone Lake aus. In der Ferne glirtzern die schneebedeckten Gipfel der Absaroka Gebirgskette im spät nachmittäglichen Licht.

West Thumb Yellowstone National Park

West Thumb Yellowstone National Park

Die heißen Quellen reichen hier am West Thumb bis an die Ufer heran. Teilweise sehen sie aus wie absichtlich platzierte Whirlpool-Becken. Die etwas weiter vom Ufer weg liegenden, großen Quellen schimmern im schönsten Türkis und sind glasklar. Wir sind beeindruckt von ihrer Tiefe. In einer Quelle können wir sogar eine Höhle erspähen.

West Thumb Yellowstone National Park

Das Tageslicht schwindet und wir sind uns einig: wir haben nun wirklich genug heiße Quellen gesehen.

Old Faithfull Inn – Die gigantische Blockhütte

Kurz nach Sonnenuntergang erreichen wir das Old Faithful Inn. Das Hotel war die erste große Park-Lodge der USA und ist auch heute noch ein wahnsinnig beeindruckender Bau. Es ist quasi eine mehrstöckige Blockhütte.

In der Lobby des Hotels stehen wir mit unseren Köpfen weit in den Nacken gelegt und starren das fast 26 Meter hohe Gebäude empor. Um die weite offene Lobby herum wurden Balkone gebaut. Hier stehen gemütliche Sofas und Sessel von denen aus die Hotelgäste das Gewusel im Erdgeschoss oder die riesengroße Uhr über dem fünf Quadratmeter großen Kamin beobachten können.

Unsere Wangen glühen noch von dem ereignisreichen Tag und den kalten Winden am Yellowstone Lake. Wir checken in unser Zimmer ein und tauschen unsere Funktionskleidung gegen Jeans und dicken Pulli. Muckelig eingepackt suchen wir uns einen Platz nahe des knisternden Kaminfeuers im Old Faithful Restaurant, um den ereignisreichen Tag bei einem ausgiebigen Abendessen Revue passieren zu lassen.

Old Faithful Inn Yellowstone National Park

Tipps für deinen Besuch im Yellowstone Nationalpark

Anreise

Der Yellowstone Nationalpark verfügt über fünf Parkeingänge. Einige können im Winter jedoch für den regulären Besucherverkehr gesperrt sein. Die WEBSEITE DES NATIONALPARKS informiert über mögliche Streckensperrungen.

Die nächstgelegenen Flughäfen um den Park herum sind: Cody and Jackson und Wyoming, Bozeman and Billings in Montana sowie Idaho Falls in Indiana. Der West Yellowstone Flughafen in Montana wird in den Monaten Juni bis September auch direkt von Salt Lake City in Utah aus angeflogen.

Eintritt

Der einmalige Eintritt kostet 35 USD pro Auto. Solltest du mehrere Nationalparks bereisen, empfiehlt sich der JAHRESPASS für Nationalparks in den USA. Der kostet nämlich nur 80 USD. Mit ihm kannst du nahezu alle Nationalparks der USA besuchen. Wenn du einen Roadtrip planst, hast du das Geld des Passes meist beim Besuch des dritten Parks wieder raus.

Übernachten

Im Nationalpark selbst gibt es sowohl SOMMER- als auch WINTER-LODGES sowie CAMPINGPLÄTZE. Hier solltest du dich frühzeitig kümmern, denn die Unterkünfte können gerade in der sommerlichen Hauptsaison schon weit im Voraus ausgebucht sein.

Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von Hotels um den Park herum. Sie sind eine günstigere Alternative. Eine Übersicht findest du: HIER.

Mammoth Hot Springs Yellowstone National Park

Yellowstone Nationalpark Highlights

Eine gute Übersicht über sämtliche Sehenswürdigkeiten findest du auf der PLACES TO GO-SEITE der Nationalpark Homepage. Unsere persönlichen Highlights waren:

Mammoth Hot Springs

Die Mammoth Hot Springs sind heiße Quellen die ihr Wasser durch kleine Regenbogen-Berge pressen. Dadurch, dass das Wasser einen hohen Kalk- und Mineralanteil enthält, legt es sich am Ausgang der Quelle in Form der Terrassen ab.

Grand Canyon of  Yellowstone

Der Grand Canyon of Yellowstone ist eine 32 Kilometer lange Schlucht, durch die der Yellowstone River fließt. Entlang des Canyons gibt es drei Wasserfälle. Die beliebtesten Wasserfälle sind der Upper Canyon Fall mit einer Höhe von insgesamt 33,2 Metern und die Lower Falls, die mit einer Höhe von 94 Metern doppelt so hoch sind wie die Niagarafälle. Die 39 Meter hohen Crystal Falls sind weniger bekannt.

Norris Geyser Basin

Im Norris Geysir Becken befinden sich die heißesten Quellen des Yellowstone Nationalparks sowie der Steamboat-Geysir. Er ist der größte aktive Geysir der Welt.

Grand Prismatic Spring

Im Lower Geysir Becken liegt die berühmte Grand Prismatic Quelle. Ihre Farben funkeln wie ein Kaleidoskop. Sie ist die größte Thermalquelle der USA und die drittgrößte der Welt.

Old Faithful Geyser

Der Old Faithful Geysir ist der Superstar unter den ungefähr 300 Geysiren im Yellowstone Nationalpark ist der Old Faithful. Er spuckt mit einer  Regelmäßigkeit von etwa 60 bis 90 Minuten Wasser und erreicht dabei eine Höhe von bis zu 55 Metern.

West Thumb

Das Becken des West Thumbs liegt direkt am Yellowstone Lake. Von seinem Ufer aus siehst du die Gipfel der Absaroka Gebirgskette in der Ferne. Die heißen Quellen reichen bis an die Ufer heran. In den Quellen ist glasklares Wasser, so dass du auch unterirdische Höhlen erspähen kannst.

Weitere Informationen

Weder das Handynetz noch der Wifi-Empfang sind im Park sehr ausgeprägt. Freies öffentliches Wifi gibt es bei den Mammoth Springs im Albright Visitor Center. Gegen eine Gebühr bieten auch einige der Lodges Internet an, allerdings meist nur in der Nähe der Rezeption und auch da ist der Empfang meist sehr schwach.

Handyempfang hast du meist nur in der Nähe der größeren Attraktionen wie bei den Mammoth Hot Springs, dem Old Faithful, am West Thumb and im Grant Village, dem Lake Village und bei der Fishing Bridge, im Canyon Village oder bei der Tower Junction sowie nahe des West-Eingangs. Im Sommer ist das Netz hier aber auch oft überlastet.

Mit anderen Worten: genieß’ einfach mal die Natur!

Black Sand Basin Yellowstone National Park

Vielen lieben Dank an The Great American West für die Unterstützung bei unserer Recherchereise. Es war ein unvergesslich schöner Tag!