Seoul ist die Hauptstadt von Korea, eine riesige Wirtschaftsmetropole und die Stadt in die meine Freundin aus den USA vor zweieinhalb Jahren gezogen ist. Aus Korea kommen der Gangnam-Style und leckeres Essen. Ganz ehrlich: ich kam wie die Jungfrau zum Kind in diese unglaublich spannende Stadt, in der Traditionen und Fortschritt an jeder Ecke aufeinander treffen. Und genau das ist es, was mich so an Seoul fasziniert hat in meinen 48 Stunden Seoul.
INHALTSVERZEICHNIS
- Neurin Maeul Brewery: Es braut sich was zusammen!
- Die Banpo Brücke: Wassershow mit Regenbogenfarben
- K-Star Road: Die ultimative Pilgerstätte für Fans
- Coex Mall: Mehr als nur Shopping
- Lotte World Tower: Über den Wolken
- Hongdae District: Hipster, Chicken, Bier und Karaoke
- Changdeokgung Palast – Durch den königlichen Garten wandeln
- Geschichte erleben im Bukchon Hanok-Village
- Schlemmen auf dem Tongin Market
- Das Shopping-Mekka Myeong-dong
- Das Kreativ-Viertel Insa-dong
- Tipps und Informationen für deine Reise nach Seoul
Neurin Maeul Brewery: Es braut sich was zusammen!
Unsere gerade in Seoul angekommenen Mägen knurren wild durch den Bus. Reisen macht doch immer enorm hungrig! Es passt hervorragend, dass unser erstes Ziel, nach der Ankunft am Incheon International Airport, die Neurin Maeul Brewery ist. Ich bin absolut keine Biertrinkerin und frage mich schon, ob es wohl noch etwas anderes als Bier in der Brauerei geben wird.
Kaum an der langen Tafel Platz genommen, werde ich eines Besseren belehrt: hier wird kein Bier gebraut, sondern Wein. Ganz genau: der Reiswein Makgeolli. Diese koreanische Spezialität wird aus Reis, Wasser, Nuruk (ein Mittel, welches für die Gärung verwendet wird) und Hefe hergestellt. Weil es nur grob gefiltert wird, behält es seine milchig-weiße Farbe. Als die Kellnerin uns die Karaffe mit der leicht nebeligen Flüssigkeit und dem sich am Boden absetzenden Reis auf den Tisch stellt, muss ich zunächst an geronnene Buttermilch denken.
Zögerlich schütte ich den Makgeolli in mein Glas. Wir prosten uns zu. Ich verzichte darauf, an dem Wein zu riechen, sondern probiere direkt. Tatsächlich hat der Wein einen leicht säuerlichen Geschmack, der aber nicht unangenehm ist. Ich lasse mich sogar zu einem Nachschlag hinreißen und nippe an meinem Glas während die Speisen auf dem Tisch verteilt werden.
Es gibt Seafood Omelette, Kimchi, Steak-Salat und viele andere Köstlichkeiten. Obwohl das Essen fantastisch schmeckt, muss ich zugeben, dass ich ein bisschen ungeduldig auf meinem Stuhl hin und her rutsche. Bevor es ins Bett geht, wollen wir noch die Banpo Brücke, die auch Regenbogen-Brücke genannt wird, besuchen. Grundsätzlich ohnehin ein Grund zur Vorfreude. Meine Aufregung rührt jedoch daher, dass meine Freundin Andrea aus den USA dort hin kommen wird. Sie ist vor zweieinhalb Jahren nach Seoul gezogen, da ihr Mann bei der US Army arbeitet. Ihre Wohnung ist ganz in der Nähe der Brücke.
Die Banpo Brücke: Wassershow mit Regenbogenfarben
Am südlichen Ende der Banpo Brücke befindet sich das Kulturzentrum Some Sevit. Hier schwimmen drei künstlich aufgeschüttete Entertainment-Inseln im Wasser. Es ist schon dunkel, als wir auf den großen Parkplatz rollen. Die Gebäude der Inseln sowie die kleinen Brücken, die zu ihnen hin führen, sind bunt erleuchtet. Auf der größten Insel finden in großen Hallen Konzerte und Ausstellungen statt. Auf einer anderen gibt es viele Restaurants und einige Kinos und auf der dritten gibt es einen romantischen Garten und die Möglichkeit, Tretboote zu leihen.
Gerade als wir in Richtung Banpo Brücke gehen, höre ich, wie jemand meinen Namen ruft. Das kann nur Andrea sein. Ihr Mann Marc und auch ihre Tochter Alexis sind auch dabei. Wir ich mich freue! Besonders, weil ich die kleine Tochter bisher nur von Bildern kannte.
Zusammen suchen wir uns einen Platz an der Uferpromenade des Han-Flusses. Der Blick auf die erleuchtete Skyline von Seoul ist beeindruckend. Wir haben uns kaum ein Plätzchen ausgesucht, da geht es auch schon los: an der Banpo Brücke findet von April bis November täglich vier bis sechs Mal ein wahres Wasser- und Lichtspektakel statt.
Es ist einfach Fakt: Asiaten mögen es bunt und kitschig. Aus insgesamt 380 Düsen wird eine Fontänen-Show abgefeuert. Bunte Lichter tanzen zu dramatischen Melodien im Takt und plötzlich wird mir klar, woher der Spitzname Regenbogen-Brücke kommt. Alexis quietscht ganz vergnügt und die Äuglein, die eigentlich zu dieser Stunde schon müde sein sollten, glitzern beim Anblick der Licht- und Wassershow.
Nach 20 Minuten ist das Spektakel beendet und es ist Zeit, dass Alexis ins Bett kommt. Marc nimmt sie mit nach Hause, so dass Andrea noch mit mir ins Hotel fahren kann, an dessen Bar wir die halbe Nacht lang quatschen.
K-Star Road: Die ultimative Pilgerstätte für Fans
Wie gut, dass meine biologische Uhr im Urlaub anders tickt. Es warten da draußen zu viele Abenteuer, so dass ich nicht viel Schlaf brauche. Unser Tag beginnt auch direkt quietschig bunt.
Ich würde lügen, wenn ich behaupte niemals an Orte zu pilgern, an denen Musikgeschichte geschrieben wurde. Wir haben schon Burger in Elvis’ Lieblingsrestaurant „Johnnie’s Drive In“ in Tupelo gegessen, ich habe der Rory Gallagher Staute im irischen Ballyshannon einen dicken Kuss aufgedrückt und ich habe am Grab vom Jim Morrison auf dem Pariser Père Lachaise Friedhof ein paar Tränen vergossen.
Nun schlendere ich die K-Star Road entlang. Sie ist eine Pilgerstätte für Hallyu-Fans. Unter dem Begriff Hallyu wird die südkoreanische Pop-Kultur zusammengefasst. Spätestens seit PSY mit seinem Gangnam Style aus den Lautsprechern rund um die Welt schmetterte, kennen wir alle K-Pop Musik.
Die K-Star Road liegt im Stadtteil Gangnam-Gu. Wir spazieren einen Teil der vierhundert Meter langen Straße entlang. Sie wird von bunten knubbeligen Figuren gesäumt. In der Morgensonne strahlen uns ihre bunten Farben ins Gesicht. Sie alle sind einem bestimmten K-Pop Star zugeordnet. Eine Art Walk of Fame, nur dass es statt Sternen diese niedlichen Figuren sind: eben Hallyu-Style! Die Fans kommen aber nicht nur mit der Absicht hierher, ein Selfie mit ihrer Lieblingsfigur zu schießen. Sie erhoffen sich noch vieles mehr: die Superstars des K-Pop haben in dieser Gegend nämlich ihre Agenturen und gehen in den umliegenden Shops häufig für ihre nächsten Gigs shoppen. Vielleicht haben wir die eine oder den anderen gerade beim Matcha Latte schlürfen in einem Café gesehen?
Coex Mall: Mehr als nur Shopping
Unser Bus kutschiert uns weiter die glänzenden Hochhausfassaden von Seoul entlang. Als wir vor dem durchaus hohen, dennoch eher unscheinbaren Trade Tower halten, ahnen wir noch nicht das sich dahinter Asiens größtes unterirdisches Einkaufszentrum befindet.
In der Coex Mall gibt es mehr als 250 Geschäfte und ungefähr 800 Restaurants, Clubs und Theater, durch die sich täglich mehr als 100.000 Besucher schieben. Richtig! Absolut nichts, was mir gefallen könnte, wäre da nicht die sagenhafte Starfield Bibliothek.
Als ich die Tür zum Shopping-Center aufreiße, erstreckt sich direkt in meinem Blickfeld die bis unter die Decke reichende Bücherwand. Wir fahren die Rolltreppe hinunter, um das ganze Ausmaß des Regals zu überblicken. Was wäre bloß, wenn ich unbedingt eins von den Büchern ganz oben ansehen will? Überall in der großen Halle stehen Tische und gemütliche Sitzecken zum Verweilen. Einige Studenten stecken ihre Nasen in Recherche-Bücher. Sollte es das gewünschte Buch nicht als Kopie geben, gibt es die Möglichkeit, sich ein iPad mit e-Book auszuleihen. Ich nutze die Gelegenheit, um mich durch Kunstmagazine aus aller Welt zu schmökern. Wer braucht schon die Shopping-Mall?
Lotte World Tower: Über den Wolken
Wie ein Kind, dass seinen Liebling-Teddy zu Hause lassen muss, trenne ich mich von den bunten Magazinen – schließlich wird mir auch versprochen, dass etwas ganz großes auf uns wartet.
Das ist nicht gelogen, denn der Lotte World Tower, an dessen Fuß wir gerade stehen, ist wahnsinnig hoch. Ich muss meinen Kopf weit in den Nacken legen, um die Spitze zu sehen. Mir wird schon beim hochschauen schwindelig. Der Lotte World Tower ist das größte Gebäude Koreas. Koreanische Keramiken und Schreibpinsel inspirierten den Architekten James von Klemperer zu der Form des 555 Meter hohen Turms.
Der Fahrstuhl katapultiert uns mit einer Geschwindigkeit von 600 Metern pro Stunde zum Entertainment-Zentrum hoch, welches sich vom 117. bis 123. Stockwerk erstreckt. Auf den fünf Etagen gibt es jede Menge Restaurants, Shops und Ausstellungen über die Geschichte und Kultur Koreas.
Ich drücke meine Nase direkt an eines der hohen Fenster. Von hier oben können wir die ganze Stadt überblicken. Heute ist es ein bisschen diesig. Ich vermute, dass es sich um Smog handelt, der nicht selten durch die Straßen von Seoul weht. Unser Tourguide erklärt mir, dass es sich dabei um den gemeinen Smog aus Nordchina handelt. Ich verfolge in Gedanken diesen Weg und schmunzle ein wenig über die Tatsache, dass sie nicht wirklich zugeben will, dass der Ursprung des Übels vielleicht doch in der eigenen Stadt liegt. Hier oben ist die Luft in Ordnung. Ich nehme einen ordentlichen Zug, denn im 120. Stock gibt es tatsächlich eine Terrasse, auf der wir uns weit über den Dächern der Stadt den Wind um die Ohren wehen lassen können.
Noch spannender finde ich das Skydeck, das es mit einer Höhe von 478 Metern als höchstes Observatorium mit Glasboden in das Guinness Buch der Rekorde geschafft hat. Ganz genau, Glasboden! Das Skydeck ist nichts für Akrophobiker. Als ich die Plattform betrete, ist das Glas milchig. Es dauert nur wenige Sekunden, dann stellt sich das Deck auf „glasklar“ um und ich stehe direkt über einem tiefen Abgrund. Die Häuser unter meinen Füßen sind nur noch kleine Punkte. Das Ganze wirkt auf mich ein bisschen hypnotisierend und ich merke, dass sich ein kleines Nachmittagstief in meinen Kreislauf schleicht.
Hongdae District: Hipster, Chicken, Bier und Karaoke
Wie gut, dass als nächstes eine Portion Koffein auf dem Programm steht. Dafür fahren wir in das Hongdae Viertel, in dem auch die Hongik Universität liegt. In dem quirligen Studentenviertel ist die hippe Kulturszene zu Hause. Als wird an der Straßenecke aus dem Bus springen, fällt mir sofort die trendige Mode der Leute hier auf: hoch gekrempelte Hosen, Bauchtaschen und schnittige Frisuren. Im Zentrum des Szeneviertels reiht sich ein Geschäft an das nächste. An den seltenen freien Wänden befindet sich Streetart. Um den jungen Künstlern mehr Raum für ihre Kreativität zu geben, wurden die Mauern in der sogenannten Picasso Street zum Bemalen freigegeben.
Wir eilen koffeinsüchtig an den schönen Malereien vorbei, um sogleich das CaFace Café zu stürmen. Der Kaffee ist hier allerdings zweitrangig, denn die Sensation ist der Milchschaum, auf dem das eigene Selfie glänzt. Ich bestelle also meinen Cappuccino, grinse grenzdebil in die Kamera und ein paar Minuten später bekomme ich ein Heißgetränk mit meinem Bild drauf. Das sieht wirklich witzig aus – und wird noch ulkiger, als ich den ersten Schluck nehme und mein Gesicht sich in die Länge zieht. Mit Koffein-Kick bummeln wir noch ein bisschen durch die Straßen. Ich liebe die Läden mit allerlei Krimskrams. Gerade musste ich mir eine Federmappe in Form einer Milchtüte kaufen, die brauchte ich spontan ganz dringend (natürlich!).
Auf den Plätzen, an Kreuzungen und in den breiten Gassen stehen alle paar Meter Künstler. Eine Gruppe Jungs führen akrobatischen HipHop-Tanz vor, während die Zuschauer im Takt klatschen und laut grölen. Nebendran singt eine kleine Lolita verträumt koreanische Balladen. Wir bekommen richtig Lust, uns wie die jungen Leute in dem Gewusel treiben zu lassen und so nimmt ein typisch koreanische Party-Abend seinen Lauf.
Der startet meist mit einer vernünftigen Grundlage namens Chimaek. Der Begriff setzt sich aus den Wörter “Chikin” (frittiertes Hühnchen) und “Meakju” (Bier) zusammen. Gerade hier im Hongdae Viertel gibt es viele Chimaek Restaurants. Die Hühnchenteile gibt es in vielen verschiedenen Variationen, mit unterschiedlichen Marinaden. Dazu gibt es Gemüsesticks und Bier, das sogar mir schmeckt. Schmatzend prosten wir uns zu: Auf einen unvergesslichen Abend in Seoul! Nach ein paar Runden Bier kommen wir in Fahrt und bestellen uns zum Nachtisch eine Karaffe Soju – oder anders: Reisschnaps.
Die Stimmung ist ausgelassen und wir entscheiden uns, den Tag klassisch in einem Noraebang ausklingen zu lassen. Wobei klingen hier leicht untertrieben ist. Bei den Noraebangs handelt es sich um Karaoke-Kabinen. In unserer dreht sich eine große Diskokugel unter der Decke. Auf den weißen Kunstleder Bänken liegen Tamburine und Rasseln. Ein riesengroßer Bildschirm ist an der Wand befestigt. Mit der Fernbedienung und einem großen Buch, in dem eine schier endlose Zahl an Titeln zur Verfügung stehen, programmieren wir die Songs ein, die wir gleich singen wollen. Kaum donnert der erste Takt aus den Lautsprechern, greifen wir beherzt zu den goldenen Mikrofonen und trällern los. Schon bei Lied zwei gibt es kein Halten mehr (unter anderem, weil die Texte ganz putzige Schreibfehler enthalten) und wir tanzen alle wild durch den Raum und die Nacht.
Changdeokgung Palast – Durch den königlichen Garten wandeln
Mir hängt noch ein bisschen der Karaoke-Abend in den Knochen und im Schädel, was sich besonders bemerkbar macht, als wir uns dem Changdeokgung Palast nähern. Eine Schar Kinder steht wild kreischend auf dem Platz vor dem Haupteingang. Ich versuche das Piepen in meinen Ohren zu ignorieren und konzentriere mich auf das schöne Donhwamun Eingangstor aus rotem Holz, mit dem großen geschwungenen Dach und den königsblauen Ziegeln. Auch heute haben Präsidentenpaläste noch blauen Ziegel. Im Holz des Donhwamun-Tors befinden sich allerlei Schnitzereien, die bunt angemalt sind. Die Ecken der Dächer zieren kleine Tierfiguren. Im Schatten des Dachs machen gerade ein paar Mädchen in Hanboks, der traditionellen koreanischen Tracht, eine kleine Fotosession.
Der Changdeokgung Palast ist einer der fünf noch erhaltenen Königspaläste aus der Joseon-Dynaste in Seoul. Das beständige Herrschergeschlecht herrschte mehr als 500 Jahre in Korea (1392-19109). Andächtig schreite ich durch das Tor in die königlichen Gemäuer. Gleich auf der rechten Seite befindet sich die Steinbrücke Geomcheongyo, auf der auch gerade wieder ein paar Damen in Hanboks in die Kamera lächeln. Die älteste Steinbrücke von Seoul führt uns zu dem Platz an dem die Audienzhalle Injeongjeon steht.
Die Halle ähnelt dem Eingangstor, hat aber geschlossene Wände. Auch hier sitzen wieder kleine Figuren auf dem Dach. Ich weiß mittlerweile, dass sie böse Geister vertreiben sollen. Schön, wenn es dafür nur ein paar niedlicher Figuren bedarf. Im Inneren der Halle steht in der Mitte des Raumes ein Thron auf einem kunterbunten Podest mit Schnitzereien. Ich stelle mir vor, wie der König hier seine Untertanen empfangen hat. Von der Decke hängen Lampen, deren Schirme wie kleine Baldachine an den Seiten herabhängen. Der letzte König Koreas, König Sunjong, lebte auch nach seinem Rücktritt 1910 bis zu seinem Tod im Jahre 1926 weiterhin im Palast. Die letzten Mitglieder der königlichen Familie bewohnten die Gemäuer sogar bis 1989. Im Jahre 1997 wurde der Palastkomplex in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Der Changdeokgung Palast ist zwar nur der zweitgrößte in Seoul, hat dafür aber einen prächtigen Garten. Er diente dem König seinerzeit als Erholung. Wir schlendern die kleinen Wege entlang und entfernen uns von der riesigen Gruppe, die gerade an einer der offiziellen Führungen durch den Garten teilnimmt. Bis auf das Vogelgezwitscher ist es hier ganz still ruhig. Der Wind weht durch die herbstlichen Blätter der bis zu 300 Jahre alten Bäume. Kleine Pagoden spiegeln sich im trüben Wasser der Teiche.
Ich finde es besonders schön, die vielen Menschen in traditioneller Kleidung in der Kulisse des Gartens zu beobachten. Es fühlt sich ein wenig wie eine Zeitreise an und ich könnte hier ewig im Schatten der Bäume auf der Bank sitzen und die Leute beobachten.
Geschichte erleben im Bukchon Hanok-Village
Im Bukchon Hanok- Village werden wir jetzt wirklich unsere eigene Zeitreise antreten. Das kleine Altstadt-Dörfchen liegt nur wenige Straßen vom Palast entfernt. Übersetzt bedeutet Bukchon Norddorf. Den Namen trägt das putzige Viertel weil es nördlich vom Wasserlauf des Cheongyecheon liegt. Als Hanok werden die traditionellen Häuser Koreas bezeichnet.
Vor langer Zeit lebten in diesem Viertel von Seoul die Aristokraten. In einem Gewirr aus schmalen Kopfsteinpflaster-Gassen stehen luxuriöse Ziegeldach-Häuschen. In die würde ich sofort einziehen! Ihre Wände bestehen meist am unteren Teil aus großen erdfarbenen Natursteinen. Darüber folgt eine Schicht rote Ziegelsteine. Unterm Dach sind die in Holz eingefassten Fenster platziert und die Dächer bestehen aus schwungvoll angeordneten schwarzen Ziegeln. Vor meinem inneren Auge dekoriere ich schon meine Küche.
Soweit wird es wohl leider nicht kommen, aber dennoch gelangen wir dem koreanischen Traum ein Stück näher. Im Hanboknam dürfen wir uns Hanboks ausleihen, um damit durch die Gassen zu schlendern. Ich suche mir ein schwarz-weißes Ensemble aus. Zunächst ziehe ich eine Art Unterkleid an. Darunter kann ich sogar meine Jeans anlassen (ohne wäre es ohnehin zu kalt). Es folgt ein Unterrock, der direkt unter der Brust gebunden wird (Sehr gut, dann fällt das ganze koreanische Essen in meinem Bauch nicht so auf!). Über das Kleid und den Rock wird schließlich eine Bolero-Jacke mit weiten Ärmeln und großer Schleife gebunden. Nun sehe ich aus wie ein in Tüll und Seide gehüllter Marshmallow. An die Füße schnüre ich wieder meine Sneaker. Im Original tragen die koreanischen Damen meist Plastikschlappen; im Winter mit dicken Wollsocken. Zugegeben: zum lustigen Bilder knipsen eignet sich unsere Kluft bestens, aber ansonsten komme ich mir ein bisschen ulkig in diesem ganzen Batzen Stoff vor.
In unserer voller Tracht-Pracht schwärmen wir in die Gassen des Bukchon Hanok-Village aus. Es gibt eine Vielzahl an wunderschönen kleinen Handwerksläden mit handgemachtem Schmuck oder allerlei Deko und Kunst für’s Zuhause. Ich traue mich kaum an die Keramiktöpfe heran, weil ich immer Angst habe, mit meiner Kleidung etwas umzureißen. Lieber würde ich sowieso in jedem der kleinen gemütlich Cafés eine Matcha Latte trinken; wobei mein Magen auch schon sehr nach Mittagessen knurrt.
Schlemmen auf dem Tongin Market
Wie gut, dass wir nicht weit vom Tongin Markt entfernt sich. Der befindet sich in einer langen, schmalen Gasse in der Nähe des Gyeongbokgung Palast. Den Markt gibt es bereits seit 1941. Es ist zwar nicht der größte Food Markt von Seoul, dafür aber urgemütlich und übersichtlich. Außerdem gibt es hier ein ganz besonderes Mittags-Menü-Angebot namens Dosirak.
Wir gehen zunächst nur zum Inspirationen holen an den Ständen vorbei und direkt zum Marktbüro. Hier tauschen wir unser Geld gegen Yeopjeon ein. Das sind runde Messingmünzen, mit denen wir an den Ständen unser Essen bezahlen können. Die nette Dame im blau-weißen Küchenkittel reicht uns zu dem Bündel Münzen noch eine Bento-Schale. Mit dem Münzen können wir an den einzelnen Ständen etwas zu essen kaufen. Ich finde es eine sehr gute Idee, denn wenn die Sprachbarriere zu groß ist, zeigen wir einfach auf die Speisen und Verkäufer zeigen mit dem Finger an, wie viele Münzen sie haben möchten. So können wir uns an sämtlichen Ständen wie von einem großen Buffet bedienen. Ich entscheide mich für mariniertes Hähnchenfleisch, einem Gemüsecurry und Nudeln. Neben dem Marktbüro gibt es eine Art Cafeteria, in der es Sitzplätze gibt. Bei gefräßiger Stille essen wir gemeinsam zu Mittag.
Das Shopping-Mekka Myeong-dong
Ich bin froh, dass wir uns noch ein Weilchen die entspannte Atmosphäre auf dem Markt gönnen, bevor wir uns in Shopping-Getümmel im Myeong-dong Viertel werfen. Stressige Shoppingmeilen sind mir immer ein Graus und als wir schließlich dort ankommen, fühle ich mich von den vielen Reklameschildern schier erschlagen. Die Menschen wuseln hektisch zwischen den Geschäften hin und her. Die Hauptstraße des Einkaufsmekkas erstreckt sich auf ungefähr einem Kilometer zwischen der U-Bahnstation Myeong-dong und dem Lotte-Kaufhaus in der Euljiro-Straße.
Hier gibt es Kaufhäuser und Geschäfte von Marken, die wir größtenteils auch in den Fußgängerzonen bei uns zu Hause finden. Was aber anders und sehr verbreitet ist, sind Geschäfte mit Schönheitsprodukten. Die Koreanerinnen schwören auf die Vielfalt der Beautyprodukte. Vor sämtlichen Beauty-Geschäften stehen junge Damen, die uns versuchen mit Probepackungen in die Läden zu locken. Dort gibt es Cremes und Quasten für jedes Wehwehchen und jede noch so kleine Falte.
Mein Shoppingwahn hält sich weiterhin in Grenzen und so schlendere ich die Schaufenster an der Hauptstraße entlang. Es ist kurz vor vier Uhr nachmittags und als hätte es plötzlich einen Gongschlag gegeben, kommen um punkt 16:00 Uhr aus allen Ecken Garküchen gefahren. Nach wenigen Minuten haben sie sich entlang der Shoppingmeile in Position begeben und ich stehe inmitten eines Street Food Marktes mit allerlei Köstlichkeiten von Reiskuchen-Sticks bis Fish Cakes. Es ist ein bisschen ärgerlich, dass ich vom Mittag immer noch so satt bin.
Das Kreativ-Viertel Insa-dong
Als wir schließlich weiterziehen, zuckt das Geld in meinem Portemonnaie doch ein wenig, weil es raus will. Ganz anders als in den Hochglanzkaufhäusern geht es nämlich im Stadtviertel Insa-dong zu. Rechts und links von der Hauptstraße liegt ein Labyrinth aus kleinen Gassen mit Kunstgalerien, traditionellen Restaurants und Teehäusern. Ich stöbere durch etliche Kunst- und Design-Läden, in denen ich Keramik und Schmuck ohne Ende kaufen könnte. Vor mir offenbart sich eine unendliche Flut liebevoll gestalteter Dinger, fernab der herkömmlichen Massenware. Ich überlege mehrmals, wie viele weitere Kilo mein Gepäck noch aushält, bevor es teuer wird.
Durch einen Laubengang, bedeckt von rankendem Grün, gelangen wir schließlich zum Restaurant Kottbob, in dem ausschließlich biozertifizierte Produkte auf den Tisch kommen. Die Speisen bestehen aus traditionellen Zutaten, wie sie die koreanische Omi bereits verwendet hat – jedoch oft mit einer Prise moderne Welt gewürzt. Ein letztes Mal nimmt unsere Reisgruppe gemeinsam an einem Tisch aus dicken Altholzbalken Platz und wir stoßen schließlich mehr als nur ein Mal mit Makgeolli und Soju auf eine unvergessliche Reise an.
Tipps und Informationen für deine Reise nach Seoul
Reisezeit
In Korea gibt es wie bei uns vier Jahreszeiten. Die beste Reisezeit ist der Herbst (September-November). Dann ist es immer noch warm und sonnig; außerdem schimmert das Herbstlaub dann in den schönsten Farben. Der Winter lockt in Korea mit vielen Wintersportmöglichkeiten und der Superstar im Frühling ist die Kirschblüte. Den Sommer solltest du für eine Korea-Reise eher meiden, denn es ist meist recht schwül und die Strände sind heillos überfüllt.
Anreise
Es gibt eine Vielzahl Fluggesellschaften, die den internationalen Flughafen Incheon International Airport anfliegen. Ab Frankfurt kannst du sogar mit Lufthansa, Korean Air und Asiana Airlines direkt nach Seoul fliegen. Hier dauert die Flugzeit etwa elf Stunden. Für deine Einreise nach Korea benötigst du kein Visum, sofern dein Aufenthalt keine 90 Tage überschreitet.
Der Flughafen liegt etwas 50 Kilometer westlich von Seoul. Im Flughafen gibt es einen Informationsschalter, an dem du dich über die Taxipreise für deine Strecke informieren kannst. Diese variieren, da die Klassen der Taxis unterschiedlich sind (von Standard bis Luxus). Ansonsten kommst du auch einfach mit dem Zug in die Innenstadt von Seoul. Hier gibt es zum einen den Express Train, der von Terminal 1 aus ohne Zwischenstopp zum Bahnhof Seoul durch brettert und den All Stop Train, der Zwischendrin noch an den wichtigen U-Bahn-Stationen hält. Informationen zu den Zügen gibt es: HIER.
Informationen über Seoul
- Die Zeitverschiebung nach Seoul beträgt GMT +9. Die Menschen in Seoul sind uns also sieben Stunden voraus.
- Bezahlt wird in Korea mit Won (KRW). 1 EUR entspricht 1.286 KRW.
Sicherlich hast du dich vor deiner Reise schon umfangreich über Seoul und Korea erkundigt, aber falls dir nach weiteren Inspirationen ist, solltest du unbedingt das K-Style Hub (40 Cheonggyecheon-ro, Da-dong, Jung-gu | täglich von 9-18 Uhr geöffnet) besuchen. Es ist ein ganz besonderes Informationszentrum. Neben sämtlichen Tipps, die du hier für deinen Aufenthalt in Korea bekommen kannst, gibt es eine Menge zu erleben: im Hallyu-Erlebnisbereich kannst du Bilder mit K-Pop Star-Figuren knipsen. Die zweite Etage des Zentrums widmet sich der koreanischen Esskultur und in der vierten Etage findest du jede Menge koreanische Kunstwerke.
Unterwegs in Seoul
In Seoul kannst du ganz verhorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B gelangen. Natürlich gibt es auch Taxen, aber ich finde, mit Bus und Bahn lässt sich eine Stadt intensiver erleben. Mit der U-Bahn kommst du ganz schnell und bequem vom Fleck. Die verschiedenen Linien kannst Du anhand unterschiedlicher Farben erkennen.
Stadtbusse sind in Seoul ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Auch hier weisen dir Farben (blau, grün, rot und gelb) den Weg:
- Blaue Busse fahren die langen Strecken innerhalb der Stadt.
- Grüne oder blaue Busse fahren kürzere Strecken und verbinden die U-Bahnhöfe.
- Rote Busse sind Expressbusse, die Seoul mit den Vorstädten verbinden.
- Gelbe Busse sind Rundfahrtbusse, die in den wichtigsten Gegenden von Seoul zu finden sind.
Die einzige Schwierigkeit bei den Bussen ist, dass die Beschriftung meist auf koreanisch ist. Aber da die Koreaner immer sehr hilfsbereit sind, können sie dir bestimmt helfen, den richtigen Bus zu finden.
Als Fahrticket nutzt du am besten eine aufladbare Karte, denn Einzeltickets sind ein bisschen teurer und wahrscheinlich wirst du ohnehin kreuz und quer durch die Stadt düsen. Die Tmoney oder Cashbee Karten bekommst du in Shops wie 7 Eleven, CU, GS 25, Mini Stop, With Me, Story Way, Buy The Way oder an den Ticketverkaufsschaltern in den U-Bahn-Stationen. An diesen Orten kannst du sie auch jederzeit aufladen. Die Karten sind für U-Bahnen und Stadtbusse in ganz Südkorea gültig und kosten einmalig 2.500 Won (1,90 EUR) plus 500 Won (0,40 EUR) Bearbeitungsgebühr. Der Mindestbetrag für das Aufladen der Karte beträgt 1.000 Won (0,75 EUR).
Es gibt auch Verkehrskarten für Touristen, wie zum Beispiel die Korea Card. Sie beinhaltet zusätzlich noch Rabatte für Shopping, Sehenswürdigkeiten und Aufführungen. Nähere Informationen dazu findest du auf der offiziellen TOURISMUS WEBSEITE VON KOREA.
Unterkünfte
Wir haben im gerade neu eröffneten NOVOTEL AMBASSADOR SEOUL YONGSAN Hotel übernachtet. Das Zimmer war wirklich schön und das Frühstück einfach nur Weltklasse, aber wer mich kennt weiß: Bettenburgen sind so gar nicht mein Ding.
Sollte ich wieder nach Seoul reisen, möchte ich gerne in einem Hanok wohnen. Ein Hanok ist ein traditionelles koreanisches Wohnhaus, dass seinen Ursprung im 14. Jahrhundert hat. Die Architektur der kleinen Häuser ist der Umgebung angepasst, in die sie hinein gebaut wird. Dieses Prinzip heißt Baesanimsu, was bedeutet, dass das ideale Haus mit einem Berg im Hintergrund und einem Fluss im Vordergrund gebaut wird. Auch beim Innendesign wird das Prinzip berücksichtigt. Die Formen eines Hanoks sind also je nach Region unterschiedlich. Im kühlen Norden Koreas werden Hanoks auf einem Platz mit einem Innenhof in der Mitte gebaut, um die Wärme besser zu speichern. Im Süden sind die Hanoks offener und L-förmiger.
Hanok Unterkünfte in Seoul findest du: HIER.
Falls dir doch eher nach einem Hotel ist, findest du eine Übersicht über Hotels in Seoul: HIER.
Meine persönlichen Highlights
Banpo Brücke
Banpo 2(i)-dong
Seoul
Von April bis November findet an der Banpo Brücke vier bis sechs Mal täglich ein wahres Wasser- und Lichtspektakel statt. Aus insgesamt 380 Düsen wird eine Fontänen-Show abgefeuert. Bunte Lichter tanzen zu dramatischen Melodien im Takt. Die Show dauert ungefähr dauert ungefähr zwanzig Minuten. Nimm’ dir aber ruhig ein wenig mehr Zeit hier, denn der Blick auf die nächtliche Skyline von Seoul ist auch ohne Show sehr schön. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du an einem Freitag oder Samstag hierher kommen. Es mag dann etwas voller sein, aber dafür ist die Brücke an den beiden Tagen für den Straßenverkehr gesperrt und zahlreiche Food Trucks nehmen Position ein.
STARFIELD LIBRARY
955-9 Daechi-dong, Gangnam-gu
Seoul
Falls du gerne Shoppen gehst, ist das größte unterirdische Einkaufszentrum Asiens, die Coex Mall, dein Paradies. Mich hat es hier wegen der sagenhaften Starfield Bibliothek hingezogen. Vom Boden bis unter die Decke weit oben unter dem Glasdach reicht die Bücherwand. Überall in der großen Halle stehen Tische und gemütliche Sitzecken zum Verweilen.
Hongdea District
Unweit der Hongik Universität liegt das quirlige Studentenviertel Hongdae. Hier ist die hippe Kulturszene zu Hause. Im Zentrum des Szeneviertels reiht sich ein Geschäft an das nächste. An den seltenen freien Wänden befindet sich Streetart. Auf den Plätzen, an Kreuzungen und in den breiten Gassen stehen alle paar Meter Straßenkünstler. Im Hongdae District gibt es eine Vielzahl an Chimaek-Restaurants. Der Begriff setzt sich aus den Wörter „Chikin” (frittiertes Hühnchen) und „Meakju” (Bier) zusammen; also ein perfekter Start in eine wilde Nacht, die du gleich nebenan in einer der Karaokebars mit privaten Boxen verbringen kannst.
Der Garten vom CHANGDEOKGUNG PALAST
99 Yulgok-ro, Waryong-dong, Jongno-gu
Seoul
Der Changdeokgung Palast ist zwar nur der zweitgrößte in Seoul, hat dafür aber einen prächtigen Garten, in dem du die kleinen Wege,entlang Jahrhunderte alter Bäume und an bunt verzierten Pagoden vorbei, schlendern kannst.
Bukchon Hanok-Village
Jongno-gu, Gahoe-dong, 계동길 37
Seoul
Das kleine Altstadt-Dörfchen liegt nur wenige Straßen vom Palast entfernt. Vor langer Zeit lebten in diesem Viertel von Seoul die Aristokraten. In einem Gewirr aus schmalen Kopfsteinpflaster-Gassen stehen luxuriöse Ziegeldach-Häuschen. Es gibt wunderschöne kleine Handwerksläden mit handgemachtem Schmuck oder allerlei Deko und Kunst fürs Zuhause sowie unzählige kleine gemütlich Cafés.
Tongin Market
18 Jahamun-ro 15-gil
Tongin-dong, Jongno-gu
Seoul
Den Markt gibt es bereits seit 1941. Hier wartet ein ganz besonderes Mittags-Menü-Angebot namens Dosirak auf dich. Im Marktbüro tauschst du dein Geld gegen Yeopjeon ein. Das sind runde Messingmünzen, mit denen du an den Ständen dein Essen bezahlen kannst. Du bekommst eine Bento-Schale in die Hand gedrückt und kannst dir an allen Ständen etwas aussuchen. Neben dem Marktbüro gibt es eine Art Cafeteria, in der es Sitzplätze gibt.
Insa Dong
Der Stadtteil Insa Dong ist eine kreative Oase und wahnsinnig inspirierend. Rechts und links von der Hauptstraße liegt ein Labyrinth aus kleinen Gassen mit Kunstgalerien, traditionellen Restaurants und Teehäusern. Sonntags wird die Haupstatraße von 10:00 bis 22:00 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. Dann kommen zu den Läden noch zahlreiche Marktstände sowie Ausstellungen und Aufführungen hinzu.
Essen & Trinken
Wenn ich nach meinem Lieblingsessen gefragt werde, antworte ich immer pauschal: asiatisch! Bisher wurde ich dort nämlich noch nie enttäuscht und Seoul ist ebenfalls ein Foodie-Paradies. Mir gefällt es besonders gut, dass es meist eine Hauptspeise und viele kleine Schüsseln mit Beilagen gibt. Daher kommen die Speisen meist auch nicht in verschiedenen Gängen, sondern es wird direkt alles auf den Tisch gestellt.
Das Essen ist grundsätzlich gut gewürzt. Solltest du nicht gerne scharf essen, erwähne das am besten direkt bei der Bestellung. Die typische Gewürze der koreanischen Küche sind rote Pepperoni, Schalotten, Sojasoße, fermentierte Sojabohnenpaste, Ingwer und Sesamöl.
Das beliebteste Gericht ist das Bap (gekochter Reis). Diesen gibt es mit unterschiedlichsten Beilagen, wie zum Beispiel Bibimbap mit Namul (Gemüse) und Fleisch. An den Food Ständen in Seoul habe ich viele Gui (gegrillte) -Spieße gesehen.
Was natürlich in Korea bei keinem Essen fehlen darf ich Kimchi. Kimchi ist in Salz eingelegter Chinakohl und koreanischer Rettich, der mit gemahlenen Chili, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Ingwer und fermentierten Meeresfrüchten gewürzt, gemischt und fermentiert wird. Vorsicht: der kann in Korea schon mal extrem scharf ausfallen.
Beim Ausgehen oder Dinner trinken die Koreaner meist Bier oder Makgeolli. Der Reiswein wird aus Reis, Wasser, Nuruk (ein Mittel, welches für die Gärung verwendet wird) und Hefe hergestellt. Weil es nur grob gefiltert wird, behält es seine milchig-weiße Farbe. Als Absacker wird häufig noch ein Soju, ein Reisschnaps, getrunken.
Mit dem haben wir am letzten Seoul-Abend auch ordentlich zugeprostet… auf dass wir bald wiederkommen!
Vielen Dank an die koreanische Zentrale für Tourismus und BZ.COMM für die Einladung und die Organisation dieser Pressereise! Es war wunderschön zu sehen, dass in einer so fortschrittlichen Metropole und gigantischen Stadt noch viele Traditionen im alltäglichen Leben zu finden sind.
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