Sattgrüner Dschungel, abenteuerliche Kammwege und Ausblicke von den schönsten Steilküsten Europas locken immer mehr Outdoorfans nach MADEIRA. Alles ist möglich: Mountainbiken, Tauchen, Canyoning, Paragliden oder Wandern. Ganz so wild sind wir es nicht angegangen. Aber eine Woche Aktivurlaub auf Madeira reichte dennoch, für die eine oder andere Schnappatmung – nicht wegen Erschöpfung, sondern wegen der unglaublichen Schönheit der Insel!
INHALTSVERZEICHNIS
- Tag 1: Eine Jeep Tour für den Überblick
- Tag 2: Eine Wanderung durch den Dschungel
- Tag 3: Das wilde Meer, der mystische Wald und die verrückte Kultstätte
- Tag 4: Die sagenhafte Wanderung vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo
- Tag 5: Faja dos Padres, Cabo Giaro, Funchal
- Tag 6: Üppige Wälder und raue Küste
- Tag 7: Ein Ausflug nach Porto Santo
- FAQ für deine Reise nach Madeira
Die Blumeninsel war jahrelang als Rentnerparadies verschrien, doch das Blatt wendet sich. Mittlerweile wird die portugiesische Insel immer häufiger als das Hawaii Europas bezeichnet.
Tag 1: Eine Jeep Tour für den Überblick
Für einen entspannten Reisebeginn eignet sich eine Jeep Tour hervorragend, um einen ersten Überblick über die Insel zu bekommen. Wir haben eine Tour mit ADVENTURELAND gemacht. Es stehen mehrere Touren zur Auswahl. Unsere erste UNTERKUNFT lag im Westen der Insel, also waren wir dort ohnehin häufig unterwegs. Daher entschieden wir uns für die East Tour.
Die Tour Guides sind alle Locals mit einer leidenschaftlichen Liebe zu Madeira. Unser Fahrer João war einer der ersten, die mit Canyoning auf der Insel begonnen haben. „Damals, als mein Haar noch nicht grau war”, scherzte er. Ich mochte besonders, wie er bei Aussichtspunkten tief Luft holte und uns erklärte, dass man die Natur nicht nur mit dem bloßen Auge erleben darf. „Ihr müsst sie einatmen, riechen und spüren.”
Er erklärte uns alles über die Aufforstung von Lorbeerwald, und dass die Regierung mit dem Bau von weiteren Autobahnen verhindern möchte, dass alle Menschen nach Funchal ziehen und die Insel womöglich ins Meer kippt (wirklich ein kleiner Scherzkeks, unser João). In Santana, wo es die letzten traditionellen Reetdachhäuser von Madeira gibt, in denen sich heutzutage jedoch Touristeninformation und Souvenirshops befinden, nahm er uns mit zu einer Familie, die seit Generationen in Besitz eines solchen Hauses ist. Wir durften uns in aller Ruhe umsehen und wurden dann zu guter Letzt noch mit Omis selbstgebranntem Schnaps abgefüllt.
Außerdem kommst du mit dem Geländewagen an Orte, an die dich dein Mietwagen und, wegen der Entfernung, vielleicht auch deine Füße nicht bringen würden. Es macht viel Spaß fast senkrecht verlaufende Schotterpisten hochzufahren oder mit Karacho durch tiefe Pfützen zu donnern.
Tag 2: Eine Wanderung durch den Dschungel
Das Sprichwort „wie Sand am Meer” könnte auf Madeira durchaus „wie Wanderungen entlang der Levadas” heißen: es gibt eine Menge davon. Levadas sind kleine Wasserkanäle, die hauptsächlich im feuchten Norden der Insel vorkommen. Sie wurden einst zur Bewässerung der regenarmen Gebiete angelegt und werden heutzutage fast ausschließlich als Wanderwege genutzt.
Die ersten Bewässerungskanäle wurden bereits im 15. Jahrhundert erbaut. Im Jahre 1650 begann der Ausbau der Levadas, da vor allem für den Anbau von Zuckerrohr mehr Wasser benötigt wurde. Es musste alles sehr schnell gehen und so wurden arabische und afrikanische Sklaven nach Madeira geholt. Die Arbeit war sehr gefährlich, denn die Arbeiter mussten in schwindelerregender Höhe halsbrecherischen Arbeiten verrichten.
Mit der Entdeckung Brasiliens war schnell klar: dort kann viel mehr und besser Zuckerrohr angebaut werden. Als Folge verlor nach 1680 der Zuckerhandel auf Madeira an Bedeutung und der Ausbau der Levadas kam zum Erliegen.
Heute werden die Levadas von den Levaderos gehegt und gepflegt. Die Helden der Levadas halten quasi das Wasser im Fluss und sorgen dafür, dass das Wasser an den noch zu versorgenden Feldern ankommt. Ihre Arbeit besteht darin, die Levadas entlang zu gehen und auf ihren Wanderungen, die kleinen Kanäle von Laub, Ästen oder Felsbrocken zu befreien. In kleinen Hütten oder Nischen im Fels stehen immer wieder Rechen und Werkzeuge.
- Die Wanderung zum CALDEIRÃO VERDE
- Aussicht auf Dschungel-Berge am VEREDA DOS BALCÕES
- Wasserfälle ohne Ende am LEVADA DAS 25 FONTES & LEVADA DO RISCO
- Der mystische Märchenwald am VEREDA DO FANAL
- Das Badeparadies am LEVADA DO ALECRIM
Ausführliche Informationen zu den Touren findest du in DIESEM Artikel.
Tag 3: Das wilde Meer, der mystische Wald und die verrückte Kultstätte
Nach Madeira kommen Reisende nicht, um am Strand zu liegen, denn weißen Sandstrand gibt es auf der Vulkaninsel keinen. Meist ist es schwarzer Kieselstrand oder gar Felsen. Daher empfehlen sich Badeschuhe, denn der Weg zum Wasser ist oft beschwerlich. Entspannte Stunden am Traumstrand sind jedoch nicht komplett ausgeschlossen, es bedarf nur eine kurze Schifffahrt zur Nachbarinsel Porto Santo. Hier gibt es einen neun Kilometer langen Sandstrand.
Die Naturschwimmbecken von Porto Moniz
Madeira selbst hat dafür eine ganz andere, extrem beeindruckende Badekulisse zu bieten. Am Ortseingang von Porto Moniz gibt es natürliche Schwimmbecken aus erstarrter Vulkanmasse. Die Schwimmbecken sind durch die bizarren Formationen der Basaltfelsen vom Atlantik abgeschirmt. Bei Flut wird frisches Meerwasser über die Felsen gespült und füllt die Schwimmbecken. Neben Meerwasser kommen auch Fische mit in die Becken, so dass es sich lohnt, eine Schnorchelbrille mitzunehmen.
Porto Moniz Natural Pools
Praça Do Lyra Vila De Porto Moniz
9270-053 Porto Moniz
Öffnungszeiten: täglich 9:00-19:00 Uhr
Eintritt: 1,50 EUR
Die Schwimmbecken sind das ganze Jahr über geöffnet. In der Hochsaison von Mai bis Oktober ist das Wasser am wärmsten. An dem Tag, an dem wir dort waren, war es jedoch recht stürmisch, so dass das Baden an dem Tag nicht gestattet war. Trotzdem hat sich der Besuch gelohnt, da die wilde Brandung mit ordentlich Wucht an die Felsen knallte und die Wellen meterhoch die Felsen empor schossen.
Absolut kein Platz zum Baden, aber ein Ort zum Bestaunen der rauen Küste und des wilden Meeres wie es auf bizarre Felsformationen trifft, ist Ribeira da Janela. Das Dorf liegt nur fünf Kilometer östlich von Porto Moniz. Vom Parkplatz aus führt ein kleiner Weg durch dicke Felsen hindurch. Auf der anderen Seite wartet das offene Meer mit seiner gewaltigen Brandung. Vor der Küste stehen gigantische Felsen, die mich an Kulissen von Burgen aus Fantasyfilmen erinnerten.
Der mystische Märchenwald
Von Ribeira da Janela aus führt die Landstraße ER 209 auf das zentrale Plateau Paul da Serra hoch. Wir hatten das Gefühl, durch eine Zaubertür in eine komplett andere Welt zu fahren. Nachdem wir die engen Serpentinen überwunden hatten, fühlte es sich an als wäre der Abhang im Nebel neben direkt neben uns – bis sich plötzlich das dichte Grün lichtete und wir vor einer unendlich scheinenden Grasfläche standen. Ich fühlte mich an Steppe erinnert und wartete nur noch auf das Graskraut, was in meiner Fantasie jetzt jeden Moment über die Straße rollen müsste.
Die vermeintliche Steppe stellte sich als Hochmoor heraus. Weiter die Straße entlang verwandelten sich die Moorbüsche in knorrige Bäume, wie ich sie sonst nur aus Märchenbüchern kannte. Der Nebel waberte in Schwaden zwischen ihnen hindurch.
Der Wanderweg VEREDA DO FANAL beginnt hier mitten in der Hochebene. Er führt zum Forstgebäude in Fanal und durch einen dichten Urwald aus Lorbeerwäldern, die hier auf Madeira Laurisilva heißen und ungefähr 20% der Insel bedecken. Die Bäume, deren Astarme in alle Richtungen greifen, wachsen aus saftigem Moosboden empor. Seit Dezember 1999 zählt der Wald auf dem Plateau zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Solltest du zu wenig Zeit oder Muße für die Wanderung haben: viele der urigen Bäume kannst du von der Straße aus sehen. Für ein paar Bilder brauchst du nur am Straßenrand halten und ein paar Meter in den Wald gehen.
Der heilige Ort der Kings of Rock, Pop und Fußball
Auf dem Weg vom Paul da Serra Plateau hinab verwandelte sich die Landschaft wieder komplett. Die Lorbeerwälder wurden vom Eukalyptuswald abgelöst. Die Stämme wuchsen zu beiden Seiten der Straße kerzengerade weit hoch in den Himmel. Obwohl wir die Fenster geschlossen hatten, schaffte es der herrlich frische Eukalyptusgeruch zu uns in den Wagen. Als wir ihm mit unserem Geruchssinn noch nachhingen, holte uns der Sehsinn wieder in die Realität zurück.
In einer Kurve entdeckten wir die kunterbunte Kultstätte von José. Die farbenprächtig bemalten Felsen erregten sofort unsere Aufmerksamkeit. Vom Auto aus sahen wir Bilder von Elvis und Ronaldo. Wir konnten uns auf das alles keinen Reim machen und hielten an. Als wir aus dem Auto stiegen schallte uns „Can’t help falling in love” von Elvis aus versteckten Lautsprechern entgegen. Schüchtern näherten wir uns dem Kunstwerk. Über dem Eingang hängt ein Laken mit der Aufschrift „Free Public Open Space. All Visitors Welcome.” Also gingen wir rein in den Garten der Könige. Überall standen gerahmte Bilder von Elvis und Ronaldo. Vereinzelt grinsten uns auch ein Michael Jackson , eine Marilyn Monroe oder die komplette ABBA Mannschaft an.
Zwischen den Fotografien standen Wände und Skulpturen aus Plastikspielzeug, Autoreifen und Trödelkram. Ein hagerer Herr begrüßte uns zurückhaltend – es war José, der Schöpfer dieser skurrilen Kultstätte. Er erzählte uns etwas über seine Kunstwerke und zeigte uns sogar den Schrein, den er für seine verstorbenen Eltern gebaut hat. Gleich danach widmete er sich dem nächsten Kunstwerk und ließ uns in Ruhe weiter stöbern.
Tag 4: Die sagenhafte Wanderung vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo
Der Wecker am Tag unserer zweiten großen Wandertour klingelte, als es draußen noch stockdunkel war. Lange vor dem Morgengrauen schlossen wir die Tür unseres Farmhauses, um auf den Pico do Arieiro zu fahren. Der Gipfel des dritthöchsten Berges von Madeira ist ein beliebter Ort, um den Sonnenaufgang über den Wolken zu genießen. Während der Hochsaison kann es hier durchaus sehr voll werden. Wir hatten Glück: außer uns war nur eine handvoll anderer Menschen hier oben.
Vom Parkplatz aus folgten wir einem kleinen Pfad rechts neben dem Café an der Wetterstation vorbei, um uns einen Platz am Aussichtspunkt Miradouro Juncal zu suchen. Wir breiteten unsere Decke auf einem Felsen aus, zogen die Kapuze über den Kopf warteten auf die Sonne. Unter uns waberten die Wolken die Berghänge hinauf, die das Tal und das weite Meer noch versteckt hielten. Während einer ganz besonderen und friedlichen Stille beobachteten wir den gelben Feuerball, wie er langsam hinter den Wolken zum Vorschein kam. Sekündlich stieg er höher und begann, unsere Gesichter zu wärmen. Es waren magische Momente!
Viele Menschen machen nach dem Sonnenuntergang noch einen kleinen Spaziergang zum Aussichtspunkt Ninho da Manta. Uns verschlug es auf dem kurzen Kilometer bereits mehrfach die Sprache. Schmale Gipfelpfade und Kammwege führten zu dem Aussichtspunkt. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und wie die Wolken versuchten sicht über die einzelnen Gipfel zu schieben war einfach phänomenal. Beim Aussichtspunkt angekommen, bot sich uns ein Rundumblick auf die umliegenden Gipfel des Zentralgebirges von Madeira und das Tal Faja da Nogueira.
Spaziergänger treten an dieser Stelle meist den Rückweg an, Wanderer gehen weiter und erleben so eine der spektakulärsten Wanderungen auf Madeira. Der Weg führt vom 1818 Meter hohen Pico do Arieiro über schmale Grate, bedrohlich steile Treppen hinauf und hinunter sowie durch dunkle Tunnel. Die Wanderung ist ein Adrenalin geladener Ausdauertest, der nicht selten zu Schnappatmung und brennenden Beinen führt – vor allem beim Anstieg zum 1862 Meter hohen Pico Ruivo hinauf.
Der Sonnenaufgang am Pico do Arieiro und die anschließende Wanderung Richtung Pico Ruivo waren mein absolutes Highlight auf Madeira und ich würde es jedem empfehlen. Allerdings solltest du trittsicher sein, keine zu große Höhenangst haben, Treppen mögen und den Willen, ein paar anstrengende Abschnitte zu meistern.
Die Ausblicke auf das Bergmassiv der Insel sind bereits zu Beginn der Wanderung wunderschön. Fühle dich nicht unter Druck gesetzt, dass du die ganze Wanderung machen musst und behalte stets im Hinterkopf, dass es sich hier nicht um einen Rundweg handelt und du die gelaufene Strecke (inkl. Steigungen und Treppen) wieder zurücklaufen musst.
Die Geschichte über unser Gipfelabenteuer findest du in DIESEM Artikel.
Tag 5: Faja dos Padres, Cabo Giaro, Funchal
Um die Füße nach der Gipfelwanderung zu schonen, planten wir am Folgetag einen bummeligen Tag in Madeiras Hauptstadt Funchal ein. Auch an diesem Tag mussten wir nicht auf überwältigende Ausblicke von Bergen oder Steilklippen aus verzichten.
Ein Spaziergang durch Funchal
Früh am Morgen spazierten wir die HAFENPROMENADE der Hauptstadt entlang, die wir uns nur mit ein paar Frühsportlern teilten. Je weiter wir gingen, desto lebendiger wurde die Stadt. Stühle und Tische wurden vor die Cafés gestellt und die Sonne ließ das Gelb der FESTUNG SÃO TIAGO fast gold leuchten.
Teleférico do Funchal
Av. do Mar e das Comunidades Madeirenses 32
9060-190 Funchal
Öffnungszeiten: täglich 9:00-16:45 Uhr, außer am 25. Dezember
Kosten: Hin- und Rückfahrt 16,00 EUR
Hier am Hafen stiegen wir in die Seilbahn, die uns den auf den Berg MONTE brachte. Wir flogen über die Gassen der Altstadt. Durch die offenen Türen der Dachterrassen konnten wir fast in die Wohnungen hineinsehen. Je höher wir flogen desto größer wurden die Häuser und Gärten, in denen ganze Bananenhaine wuchsen.
Oben angekommen bietet sich den Besuchern die Möglichkeit eines Besuch des TROPISCHEN GARTENS, welcher zum Palast von Quinta Monta gehört, oder ein Spaziergang zur Kathedrale NOSSA SENHORA DO MONTE, für den wir uns entschieden.
Anschließend warfen wir uns in den Trubel der Altstadtgassen von Funchal, probierten exotische Früchte auf dem MERCADO DOS LAVRADORES und bestaunten die im Rahmen einer Kunstaktion bunt bemalten Türen in der RUA DE SANTA MARIA.
Für eine kleine Pause und eine weitere madeirische Spezialität, besuchten wir BLANDY’S WINE LODGE, wo wir ein kleines Madeirawein Tasting machten. Um ehrlich zu sein, hatte ich zuvor noch nie Madeirawein gekostet – ein Fehler, denn ich persönlich ziehe den Geschmack dem von Portwein vor.
Detaillierte Informationen über Sehenswürdigkeiten und Restaurant-Tipps für Funchal findest du in DIESEM ARTIKEL.
Cabo Girão: Steilklippen der Superlative
Etwa 20 Minuten Fahrtzeit vom Zentrum von Funchal entfernt liegt eine von Europas höchsten Steilklippen: die Cabo Girão. An der Kante der knapp 600 Meter hohen Klippe steht eine Aussichtsplattform aus Eisengittern und Glas. Obwohl ich keine Höhenangst habe, bin ich mit kleinen langsamen Schritten auf die Plattform geschlichen und musste mich erstmal an die Höhe gewöhnen. Die Aussicht von hier oben ist spektakulär. Ich blickte auf die Klippen der Südküste Madeiras und das weite türkisblaue Meer.
Am unteren Teil der Klippe sind geradlinig eingeteilte Terrassenfelder, die nur durch einen schmalen Kieselstrand vom Meer getrennt werden. Hier fand ich es besonders beeindruckend, dass ich mit dem bloßen Auge nur das türkisblaue, von der Sonne glitzernde Meer wahrgenommen habe und später auf den Bildern erst entdeckt habe, dass das Wasser hier schon recht tief sein muss, da sich riesige Felsen direkt unter der Wasseroberfläche befinden.
Ein Freund erzählte mir später, dass genau hier vor der Küste ein Schiffswrack liegt, welches Taucher besichtigen können. Eine Seltenheit, denn normalerweise ist es Tauchern nicht gestattet, in Wracks hineinzutauchen, weil sie viele Gefahren in sich bergen. Dieses Wrack jedoch wurde eigens für Tauchgänge versenkt und bietet zusammen mit den riesigen Unterwasserfelsen eine spektakuläre Unterwasser-Kulisse.
Faja dos Padres
Falls du vor lauter Sightseeing nicht zum Mittagessen gekommen bist, eignet sich ein Besuch am Strand von Faja dos Padres perfekt für ein Abendessen. Allerdings schließt das Restaurant bereits um 18 Uhr, so dass du ein Early Dinner planen solltest.
Ebenso solltest du dir den Aussichtspunkt am Faja dos Padres vielleicht für den Schluss aufheben, denn als wir unseren Ausflug hierher machten, passierte folgendes: während Franzi zur Aussichtsplattform ging, steuerte ich schnurstracks auf das Tickethäuschen zu, um uns Karten für die Seilbahnfahrt zu holen. Ich hielt sie gerade in der Hand, da kam Franzi um die Ecke und fragte mit weit aufgerissenen Augen: „Ähm, hast du die Karten schon gekauft?” Ich ahnte, dass der Anblick der Seilbahn furchteinflößend gewesen sein muss, daher stieg ich direkt in die Kabine. Ich weiß nicht, ob das die bessere Idee war, denn beim Tippen dieser Zeilen bekomme ich direkt wieder Angstschweiß nasse Hände.
Die Seilbahn setzte sich ganz langsam in Bewegung. Ich sah geradeaus auf den Horizont und wagte dann einen ersten kurzen Blick hinunter. 300 Meter weit und fast senkrecht führten die Drahtseile die Klippen hinunter. Erst nach ein paar Sekunden war ich mir sicher, dass die Kabine nicht im freien Fall an ihnen runterrutscht und ich konnte die Fahrt genießen.
Unten angekommen befanden wir uns in einer anderen Welt. Um die Seilbahnstation herum sind Kräutergärten angelegt. Die unterschiedlichsten Gewürznoten flogen in unsere Nasen. Während wir durch den Bananenhain gingen, hörten wir die Wellen an den Kieselstrand schlagen. Durch einen Laubengang gelangten wir zu einem Restaurant, an dem wir uns eine weitere Madeira Spezialität gönnten: ein Thunfischsteak mit Milho Frito, frittierten Maismehlwürfeln.
Tag 6: Üppige Wälder und raue Küste
Die Vielfältigkeit von Madeira lässt sich besonders an Tagen mit kleinen kombinierten Wanderungen erleben. Im Osten der Insel lässt sich ein Spaziergang durch üppigen Lorbeerwald im sattesten Grün mit einer Wanderung an der rauen Steilküste entlang zerklüfteter Felsen kombinieren.
Die Levada Wanderung am Vereda dos Balcões
Im Naturpark Ribeiro Frio erlebten wir einen entpannten Spaziergang mit Grand Finale: Am Ende der Vereda dos Balcões Wanderweg erwartet dich eine spektakuläre Aussicht auf grüne Lorbeerwald-Berge. Der Startpunkt der Wanderung liegt in einer Kurve der Regionalstraße ER 103, ungefähr eine halbe Stunde nördlich von Funchal.
Über einen gepflasterten Weg gingen wir einen kleinen Hügel hinauf, hinter dem er in einen Waldweg überging und durch dichten Lorbeerwald und über moosbedeckte Brücken führte. Hinter einer Kurve führte ein kleinerer Pflastersteinweg, gesäumt von knorrigen Bäumen, die letzten Meter zum Aussichtspunkt entlang. Der Blick über die grünen Berge und Täler ist überwältigend. Buchfinken und Bachstelzen setzten sich neben uns auf das Geländer und zwitscherten aufgeregt, als wollten sie uns nochmal deutlich machen, wie einmalig schön es hier ist.
Die Wanderung entlang des Levada von Serra do Faial ist sehr einfach und verläuft meist ebenerdig, ohne anstrengende Steigungen. Es handelt sich nicht um einen Rundweg. Die Strecke ist jeweils 1,5 Kilometer lang.
Der Adlerfelsen: Porto da Cruz
Die Fahrt vom Vereda dos Balcões aus Richtung Norden war eine der schönsten während unserer Reise. Wir fuhren durch Täler mit schnuckeligen Dörfern, die von imposanten Bergen umgeben waren, die über und über mit dichtem Wald bewachsen waren. Es sah aus wie im tiefen Dschungel.
Im Norden der Insel liegt das Dorf Faial, in dem wir die Zick-Zack-Serpentinen zur Küste runter fuhren. Wir hielten an einem kleinen Parkplatz. Fischer saßen am Ufer und grüßten uns freundlich. Wir kletterten über kleine Felsen, um an den Rand der Steilküste zu kommen. Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick auf eines der Wahrzeichen von Madeira: dem 590 Meter hohen Penha d’Águia, dessen Felswände steil in den Atlantik abfallen.
Am Fuße des Adlerfelsens liegt das Schwimmbad Praia da Alagoa, in dem sich in der Sommersaison jede Menge Sonnensüchtige tummen. Der schwarze Sandstrand hingegen ist besonders bei Surfern beliebt, die in die Wellen starten. Eine Wanderung auf den Felsen hinauf ist natürlich möglich, aber sehr anstrengend. Auf einer Strecke von 3,2 Kilometern müssen 400 Höhenmeter überwunden werden.
Der zerklüftete Ostzipfel von Madeira
Ich würde vorschlagen, dass du dir die Wander-Kräfte lieber für den Ostzipfel der Insel aufhebst, wo sich am Ponta de São Lourenço der Startpunkt für ein weiteres Wander-Highlight befindet.
Vor dem naturgeschützten Kap liegen zwei vorgelagerte Inseln und kleinere Felsen im Meer. Zusammen erinnern sie an die Form eines Drachenschwanzes. Der Wanderweg führt an einem schmalen Abschnitt direkt an den Klippen der zerklüfteten Felsen entlang. Die Farben des Gesteins ändern sich immer wieder, dunkles Trachyt Vulkangestein wechselt sich mit rötlichem Tuff ab. Auf dem Weg befinden sich mehrere Aussichtspunkte, von denen das traumhafte Panorama jedes Mal wieder anders aussieht.
Die Wanderung ist nicht nur wegen der vielen Treppen eine kleine Herausforderung, sondern auch wegen der Witterung. An warmen Tagen scheint die pralle Sonne auf die Felsen, auf denen es keine schattigen Plätze gibt und an kühleren Tagen können starke Winde die Wanderung erschweren. Trotzdem lohnt sie sich, besonders weil der farbliche Kontrast der Felsen zu dem blauen Meer einfach unvergesslich schön ist.
Tag 7: Ein Ausflug nach Porto Santo
Wenn dein Zeitplan noch eine Tagestour zulässt, lohnt sich ein Abstecher nach Porto Santo. Die Insel ist geologisch ganz anders als Madeira und erinnert teilweise an einen Wüstenplaneten in einem Science Fiction Film. Tickets für die Fähre kannst du online auf der Webseite der PORTO SANTO LINE kaufen. Die Hin- und Rückfahrt kostet 49,00 EUR.
Am Morgen verlässt die Fähre nach Porto Santo um 8:00 Uhr den Hafen von Funchal. Ungefähr zwei Stunden später legt sie an der Nachbarinsel an. Schon bei der Anfahrt leuchtet der neun Kilometer lange Sandstrand in der Sonne. Du hast also die Wahl, dir einfach einen faulen Tag am Strand zu gönnen oder die Insel zu erkunden.
Das geht am besten bei einer JEEP TOUR, die für 29,00 EUR pro Person auch recht günstig ist. Die Geländewagen bringen dich auf versteckten Pfaden durch die unterschiedlichsten Landschaften im Inneren der Insel. Die Guides erzählen, wie auch bei der Jeep Tour auf Madeira, jede Menge spannende Geschichten über ihre Insel. Die Jeep Tour dauert etwa dreieinhalb Stunden, so dass du danach noch genug Zeit hast, den Strand zu genießen, bis die Fähre um 20:00 Uhr wieder gen Funchal ablegt.
FAQ für deine Reise nach Madeira
Anreisen & Rumreisen
Wie komme ich am besten nach Madeira?
Die aktuell einzige Möglichkeit nach Madeira zu reisen ist per Flugzeug, da es derzeit keine Fährverbindungen vom portugiesischen Festland nach Madeira gibt. Der Cristiano Ronaldo Airport im Westen der Insel wird von zahlreichen internationalen Fluggesellschaften angeflogen. Von vielen deutschen Flughäfen aus gibt es Direktverbindungen. Wir sind mit TUIFly direkt von Hamburg nach Madeira geflogen.
Brauche ich ein Auto auf Madeira?
Grundsätzlich würde ich dir ein Auto für Madeira absolut empfehlen, so kannst du spontaner Ausflüge machen und bist flexibel. Das öffentliche Verkehrsnetz in Form von drei verschiedenen Buslinien (in und um Funchal, Osten und West) ist zwar vorhanden, stellt dich aber vor große organisatorische Herausforderungen. Allerdings sollte es sich um eine sichere Fahrer*in handeln.
Ich buche meinen Mietwagen (und das ist keine Werbung, sondern Überzeugung) immer über BILLIGER-MIETWAGEN.DE. Hier finde ich immer die besten und günstigsten Angebote und der Service war ebenso bisher immer einwandfrei. Der Benzinpreis auf Madeira liegt ein kleines bisschen über dem in Deutschland.
Solltest du kein Auto mieten wollen, gibt es einerseits die Möglichkeit, dir ein Taxi zum Tagessatz zu mieten. Der liegt bei ungefähr 100,00-120,00 EUR für einen ganzen oder 60,00 EUR für einen halben Tag für ein Taxi mit vier Personen.
Reisezeit
Wann ist die beste Reisezeit für Madeira?
Die Temperaturen auf Madeira sind das ganze Jahr über angenehm stabil. Selbst im Winter liegt die durchschnittliche Temperatur bei 19 °C. Im Sommer klettert sie auf ungefähr 26 °C.
Allerdings ist es auf den Bergen meist deutlich kühler, so dass du beim Wandern auf jeden Fall extra Kleidung im Rucksack haben solltest. Für Badeurlaub eignen sich die Monate von Mai bis September am besten. Dann hat sich das Meer auf rund 25 °C aufgeheizt.
Im Norden der Insel kann es häufiger zu Regenschauern kommen, während es im Süden meist subtropisch warm ist. Von November bis März ist Regenzeit auf Madeira, allerdings handelt es sich dabei im Schnitt auch nur um fünf bis sieben Regentage pro Monat. Meist regnet es nur schauerartig in vereinzelten Regionen, so dass du auch getrost im Winter nach Madeira reisen kannst. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass es in dieser Zeit nur wenige andere Urlauber auf der Insel gibt und du die wunderschöne Natur fast für dich alleine hast.
Food & Drinks
Was für Spezialitäten sollte ich auf Madeira keineswegs verpassen?
Monstera Frucht
Ich wusste nicht einmal, dass die Pflanzen, die bei uns zu Hause als Dekoration dienen, Früchte tragen. Und sie sind auch noch unfassbar schmackhaft. Mich fasziniert vor allem die Reifung der Frucht. Nach und nach wölbt sich die äußere Schicht. Wenn sie bröckelt, ist das Fruchtfleisch reif und es kann mit einer Gabel heraus gestochen. Es schmeckte wie eine Mischung aus Banane und Ananas – absolut verrückt.
Maracujas
Maracuja ist nicht gleich Maracuja auf Madeira, denn es gibt sie hier in acht verschiedenen Sorten wie zum Beispiel Banane, Zitrone oder Orange.
Schwarzer Degenfisch
Er ist nicht schön, aber tatsächlich selten. Der schwarze Degenfisch lebt in ungefähr 1.000 Meter Tiefe vor Madeira. Erst beim Fang erhält er durch die rasche Druckveränderung seine schwarze Farbe. Zubereitet ist der Fisch zart und saftig und wird häufig mit einer Panade serviert. Ganz bestimmt gibt es Banane, im Stück oder als Chutney, dazu.
Espetada
Espetadas sind Fleischspieße. Meist werden sie an langen Metallspießen serviert, traditionell kommt ein Espetada jedoch an einem Spieß aus Lorbeerholz.
Milho Frito
Milho Frito sind eine beliebte Beilage. Es handelt sich um gewürzte und frittierte Maisgrießwürfel. Ich muss zugeben, dass ich sie recht geschmacksneutral fand.
Bolo do Caco
Es gibt sie überall: als Beilage in Restaurants oder am Imbissstand zum Mitnehmen. Bolo do Caco ist ein rundes flaches Weißbrot, das immer ordentlich mit Kräuterbutter und Knoblauch bestrichen wird und als Snack mit vielen unterschiedlichen Beilagen zu bekommen ist.
Gesalzene Esskastanien
Kein Spaziergang am Hafen ohne Tüte mit Esskastanien! Die Röststände stehen die ganze Hafenpromenade entlang, so dass du gar nicht daran vorbeikommen kannst.
Madeirawein
Nachdem der Zuckerhandel auf Madeira einbrach, wurde sich auf den Madeirawein konzentriert, der bis heute weitestgehend in Handarbeit hergestellt wird. Es gibt vier verschiedene Rebsorten von recht leicht und trocken bis zum süßen schweren Dessertwein: Sercial, Verdelho, Bual und Malmsey.
Poncha
Hier gilt eine weitere Floskel: Klein, aber oho. Neben Madeirawein ist Poncha das beliebteste Getränk der Insel. Es ist ein Cocktail aus Orangensaft, Honig und Aguardente, einem Brand aus frischem Zuckerrohrsaft. Lass dich nicht davon irritieren, dass Poncha in sehr kleinen Gläsern serviert wird – Aguardente hat 50% Alkoholgehalt. Von Poncha gibt es auch verschiedene Varianten, wie zum Beispiel mit Maracujasaft.
Welche Bars, Cafés und Restaurants kannst du auf Madeira empfehlen?
FAJÃ DOS PADRES
Estr. Padre Antônio Dinis Henrique 1
9300-261 Quinta Grande
Öffnungszeiten: täglich 10:00-18:00 Uhr
Die Anreise zu dem Restaurant am Meer ist abenteuerlich, denn sie führt mit der Seilbahn 300 Meter fast senkrecht die Steilküste hinunter in einen kleinen Paradiesgarten. Hier wächst jede Menge Obst, Wein und Gemüse, dass auch für die Speisen im Restaurant verwendet wird. Ich kann das Thunfischsteak empfehlen.
QUINTA DO FURÃO
Estrada da Quinta do Furão Nº6
9230-082 Santana
Öffnungszeiten: täglich 12:00-21:30 Uhr
Das Restaurant gehört zu dem gleichnamigen Hotel. Es liegt an der rauen Nordküste, auf einem Plateau über der Klippe von Achada do Gramacho. Von der Terrasse aus hatten wir einen fantastischen Panoramablick über die Küstenlandschaft. Im Rahmen unserer Jeep Tour hatten wir die Gelegenheit, das 3 Gänge Mittagsmenü inklusive Wein für 13,00 EUR zu kosten. Das Essen war vorzüglich.
O Farolim
Calheta, ER101 N°311
9385-201 Ponta do Pargo
Öffnungszeiten: Freitag-Mittwoch 8:00-21:30 Uhr, Donnerstag 8:00-21:00 Uhr
Das O Farolim lag in der Nähe unserer Unterkunft in Ponta do Pargo. Es regnete an dem Abend als wir hier einen Tisch reserviert hatten. Da es keine Taxis in dem Teil der Insel gibt, holte uns der Chef persönlich ab und brachte uns auch wieder nach Hause, so dass wir Wein und Poncha trinken konnten. Neben dem wahnsinnig freundlichen Service ist auch das Essen fantastisch. Die Espetadas werden hier traditionell an einem Lorbeerholz-Spieß serviert.
ARMAZÉM DO SAL
Rua da Alfândega 135
9000-059 Funchal
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 12:00-15:00 und 18:30-23:00 Uhr, Samstag 18:30-23:00 Uhr
Das Armazém do Sal ist ein hervorragendes Restaurant mit gehobener portugiesischer Küche und findet nahezu jedes Jahr wieder seinen Weg in den Michelin Restaurantführer. Ein Dinner kann hier ordentlich zu Buche schlagen, aber die gleichen Menüs gibt es auch in etwas kleinerer Form als Mittagsangebot, das wir uns direkt mit Weinbegleitung gönnten und schon beim Gruß aus der Küche im siebten Foodie-Himmel waren.
Infinito Wine Bar
Rua Direita 46
9050-450 Funchal
Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11:00-0:00 Uhr
Meine absolute Empfehlung für Madeira! Diese kleine Weinbar liegt in einer unscheinbaren Gasse, weswegen das Publikum meist aus Einheimischen besteht. Sechs Gerichte stehen für jeweils 6,00 EUR zur Auswahl. Bei unserem ersten Besuch wunderten wir uns zunächst über die sehr eigentümliche Art des Inhabers Michael, aber er eroberte unser Herz im Sturm. Er ist der perfekte Gastgeber. Immer wieder kam er zu uns an den Tisch und überraschte uns mit Kleinigkeiten, die sich zu folgendem Food-Koma summierten: Oliven, Knusperbrot mit Thunfisch, Feigen in verschiedenen Varianten, 5x unterschiedlicher Käse, ein kleiner Teller mit Wurst und Süßkartoffeln, Süßgebäck, ein Bratapfel. Mit Wein, Wasser und Espresso zahlten wir zusammen 35,00 EUR für zwei Personen.
Al Natural
Praça do Carmo
9000 Funchal
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 8:00-20:00 Uhr, Samstag 9:00-16:00 Uhr
Das Al Natural kann ich nicht wegen kulinarischer Ergüsse empfehlen, sondern für die perfekte Pause beim Stadtbummel. Die Tische stehen auf einem belebten Marktplatz und der Espresso kostet einen Euro. Hier kannst du ein paar Minuten die Füße schonen und die Atmosphäre der Altstadt genießen.
In dem kleinen Lokal im Mercado dos Lavradores gibt es nicht nur jede Menge frische Säfte und fantastischen Espresso, es hängen auch Schaukeln von der Decke – perfekt für eine kleine Pause vom Markttrubel.
BLANDY’S WINE LODGE
Av. Arriaga 28
9000-064 Funchal
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10:00-18:30 Uhr
Wenn du mehr über die Herstellung von Madeirawein lernen möchtest, kannst du das mitten in Funchal in Blandy’s Wine Lodge. Hier werden Touren angeboten werden, während der Interessierte alle Details über den Weinanbau lernen können. Du kannst es auch wie wir halten: wir sind direkt in die Bar zum Wine Tasting gegangen.
Weitere Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
CARROS DE CESTO
Caminho do Monte 4
9050-084 Monte Funchal
Öffnungszeiten: Montag-Samstag 10:00-17:00 Uhr, Sonntag geschlossen
Preis: ab 25,00 EUR
Es mag wie ein touristischer Jux ist aussehen, ist aber jahrhundertealte Tradition: die ulkigen Korbschlitten waren die ersten öffentlichen Verkehrsmittel auf Madeira und fahren seit Anfang des 19. Jahrhunderts von dem auf dem Berg gelegenen Vorort Monte talwärts nach Funchal. Auch heute noch sind sie in Betrieb, allerdings ausschließlich für wagemutige Touristen. Gelenkt wird das Ungetüm von zwei kräftigen Korbschlittenfahrern, die traditionell weiße Leinenkleidung und Strohhut tragen. Sie positionieren sich jeweils rechts und links hinter der Sitzfläche. Je nach Gefälle schieben oder ziehen sie den Schlitten, dessen Kufen mit Seife eingeschmiert sind, damit es besser rutscht. Die Schuhe der Fahrer hingegen sind mit speziellen Sohlen ausgestattetn, die besonders robust sind.
Wal- und Delfin-Touren
Vor der Küste Madeiras kannst du ganz sicher Delfine bei einer Bootstour entdecken und mit viel Glück zur richtigen Jahreszeit sogar Wale. Egal, ob du dich für die Touren von ROTA DOS CETÁCEOS oder ONTALES entscheidest: beide Anbieter achten auf Nachhaltigkeit. Es gibt sogenannte Spotter an Land, die mit Ferngläsern nach Delfinen suchen und die Boote dann anfunken, sodass der Punkt gezielt angesteuert werden kann. Vor Ort wird sofort den Motor abgestellt, wenn Delfine in der Nähe sind. Biologen an Bord erklären dann alles über das Leben der quirligen Tümmler.
Free Walking Tour Funchal
Bei einer Free Walking Tour durch Funchal erfährst du in zweieinhalb Stunden vieles über Madeiras Geschichte: von der Entdeckung, über die Jahre, in denen Kolumbus hier lebte, bis hin zu Erklärungen, warum der Weinanbau den Anbau von Zuckerrohr ablöste. Die Touren finden jeweils Dienstags und Donnerstags um 9:30 und 14:30 Uhr statt sowie Samstags um 9:30 Uhr. Wenn du ausschließlich die Altstadt von Funchal in einer anderthalb stündigen Tour erkunden möchtest, kannst das jeweils Samstags um 14:30 Uhr tun. Treffpunkt für die Touren ist vor dem BEER HOUSE RESTAURANT am Hafen. Obwohl die Touren kostenlos sind, solltest du sie vorher über die OFFIZIELLE WEBSEITE buchen, da sie bei zu wenig Teilnehmern eventuell nicht stattfinden.
Wine & Food Tour
Funchal mit allen Sinnen erleben kannst du bei einer Wine & Food Tour. Neben kulturellen und historischen Informationen erfährst du alles über die aufregende Vergangenheit, die sich auf den Märkten abgespielt hat. Auf der Tour werden traditionelle Restaurants und lokale Weinproduzenten sowie der Bauernmarkt besucht. Die Touren finden Dienstags und Donnerstags von 10:15 bis 13:30 Uhr statt. Sie kosten 60,00 EUR pro Person, was im ersten Moment viel erscheint, allerdings ersetzt die Tour definitiv Frühstück und Mittagessen. Buchen kannst du sie über die Webseite von WINETOURS MADEIRA.
Umfangreiche Informationen und Tipps für Aktivitäten findest du auf der Webseite von VISIT MADEIRA.
Unterkunft
Welche Unterkünfte auf Madeira sind empfehlenswert?
CASAS DA LEVADA
Rua da Lombadinha
Corujeira nº 20 Ponta do Pargo
9385-237 Estreito da Calheta
Preis: DZ ab 81,00 EUR
Zu Hause auf dem Land. Zwischen sanft plätschernden Levadas stehen traditionelle Natursteinhäuser, von deren Fenstern aus du bis ans Meer sehen kannst. Vor der Terrasse wachsen Äpfel und Kräuter. Daneben unterhalten sich die Schafe mit den Enten, Häschen und Hühnern. Der große Infinity-Pool ist auf einer Seite von einem Koi Teich eingefasst. Ich fühlte mich hier wirklich wie im Paradies!
VILA LUSITÂNIA
Rua Fundacão Zino 26
9000-120 Funchal
Preis: DZ ab 31,00 EUR
Die Vila Lusitânia hat gerade eine große Sanierung hinter sich. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das am Hang der Hauptstadt Funchal gelegene Gästehaus das überhaupt nötig gehabt hätte. Alles ist tadellos sauber und gepflegt. Die Terrasse wirkte auf mich immer wie frisch gebohnert und obwohl sich überall Pflanzen entlang ranken, schwomm kein bisschen Grünzeug im Pool. Unser Zimmer war für zwei Personen vollkommen ausreichend groß geschnitten und hatte einen Balkon mit Meerblick. Das alles (bei Bedarf auch Frühstück für 6,00 EUR) und einen wahnsinnig freundlichen Service gibt es für einen unvergleichlich günstigen Preis.
Weitere Unterkünfte auf Madeira findest du HIER.
Offenlegung: Unsere Reise nach Madeira entstand teilweise in Zusammenarbeit mit Visit Madeira. Die beschriebenen Eindrücke sind meine eigenen. Ich habe mich wirklich unheimlich in die schöne Insel verliebt.
Und noch eine kleine Info: dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn du hierüber buchst, erhalte ich eine kleine Provision, die dem Erhalt dieses Blogs dient. Für dich entstehen keine Mehrkosten.
Top, da finden sogar wir als nun schon zweijährge Wahlheimater noch einen kleinen Geheimtip! Madeira ist einfach eine unfassbar vielfältige Insel. Die Zeiten als Insel für Touristen gehobenen Alters neigen sich dem Ende. Immer mehr junge Gäste entdecken Madeira aktiv und dringen tief ins Inselinnere vor!
Lieber Michael, das freut mich, dass ihr noch Tipps finden konntet. Und noch mehr freut es mich, dass ihr Madeira zu eurer Wahlheimat gemacht hat. Was für ein wundervolles Fleckchen Erde! Ich kann absolut bestätigen, dass die Insel den Ruf als Rentnerinsel getrost ablegen kann. Wir haben auf unseren Wanderungen auch überwiegend junge Leute getroffen. Ich sende euch ganz herzliche Grüße aus Hamburg und werde das nächste Mal, wenn ich auf Maderia bin, bei euch in Calheta vorbeischauen, Evelyn