Es hätte uns nicht gewundert, wären wir durch einen mystisch wabernden Nebel in die Stadt Ribe hineingefahren, so viele Geschichten wie die älteste Stadt Dänemarks birgt. Dafür war der Tag zu sonnig. Trotzdem wurden wir direkt bei der Anfahrt verzaubert. Wir fuhren auf dem Straßenring, der um Ribe herumführt. Es war, als hielte eine unsichtbare Macht uns eine sich langsam drehende Glaskugel vor die Nase, in der Vögel um die in die höhe ragenden, mittelalterlichen Türme kreisten, als würde Schnee in der Kugel rieseln. 

Der mittelalterliche Stadtkern

Ganz harmonisch reihen sich die bunten Häuser der mittelalterlichen Altstadt aneinander. Einige Fachwerkbalken sind schon so alt, dass sie sich in sanften Wellen durch die Hauswand winden. Auf den Tritten einiger Häuser standen Laternen und Blumenkübel. Die engen Kopststeinpflastergassen schlängeln sich durch die Altstadt. Ein Wassermühlenrad ließ das Wasser unter der Brücke gemächlich plätschern. Die Stimmung war herrlich entspannt und friedlich – ganz im Gegenteil zu dem Tumult des Mittelalters, denn hier in Ribe begann der Handel zwischen dem heutigen Skandinavien und dem Rest Europas. Mit der späteren Verbreitung des Christentums konnte Ribe seine Blütezeit bis weit ins Mittelalter bewahren.

Ribe Dänemark
Ribe Dänemark

Die Domkirche von Ribe

Im Herzen der Altstadt liegt die DOMKRICHE VON RIBE, deren Türme wir bei der Anfahrt aus der Ferne sehen konnten. Sie ist der einzige fünfschiffige Kirchenbau Dänemarks und die älteste Domkirche des Landes. Ihr erster Bau (wie vermutlich weitere Nachfolgebauten) bestand aus Holz. Der erste Steinbau, eine dreischiffige Basilika mit Querhaus und Westtürmen, entstand nach einem Brand im Jahre 1176. Der Tuffstein, der hauptsächlich als Baumaterial verwendet wurde, stammt aus Steinbrüchen bei Köln und der Eifel. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde der Bauplan abermals geändert. Zwischen 1225 und 1250 wurden das Mittelschiff und das Querhaus gewölbt. 

Domkirche Ribe

1283 stürzte der Nordturm ein. An seiner Stelle wurde der 52 Meter hohe Bürgerturm errichtet, der bis heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Zu ihm gehörte eine Sturmglocke, die bei Sturmflut, Feuer- und Kriegsgefahr geläutet wurde. Im Jahre 1534 stürzte die Spitze des Turms ein. Seither ist der Turm flach gedeckt und dient als Aussichtsplattform, von der aus es sich bis zum Nationalpark Wattenmeer blicken lässt.

Der Kannikegården 

Gegenüber der Kirche steht ein faszinierender Bau, dessen Dach und Wände mit Ziegeln aus vulkanischem Ton erbaut wurden. Durch die bodentiefen Fenster konnten wir Ausgrabungen erspähen. Wir gingen durch die Glastür in den großen Ausstellungsraum. 

An dem Ort dieses Gebäudes stand früher eine alte Baumwollfabrik, die im Jahr 2000 niederbrannte. Daraufhin sollte hier das Kirchenbüro errichtet werden. Während der Bauarbeiten stießen die Bauarbeiter auf Ruinen. Unter etwa vier Meter dicken Kulturschichten legten Archäologen schließlich den ältesten Kirchhof Dänemarks frei, welcher um 855 vom Missionar Ansgar angelegt worden war. Im Jahre 1145 wurde über den alten Gräbern das Domkloster gegründet. Die Ruine, auf deren Überreste wir blickten, war der Speisesaal des Klosters. Das Kirchenbüro befindet sich nun über der Ausgrabungsstätte.

Kannikegården Ribe Dänemark

Die Sankt Katharina Kirche

Nur wenige hundert Meter vom Dom entfernt, liegt eine weitere hübsche, im romanischen Stil erbaute, Kirche: die Sankt Katharina Kirche. Sie befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters, welches 1228 von Dominikanermönchen gegründet wurde. Im Zuge der Reformation im Jahre 1536 wurde es dann geschlossen. Die hübschen Gemäuer stehen aber bis heute und können besichtigt werden. 

Eine kleine Gruselgeschichte erzählt der Hügel vor der Kirche, der von einem stattlichen Baum geziert wird. Die Einwohner nennen ihn den Pestberg, da hier die Leichen der Menschen gesammelt wurden, die bei der Pest im Jahre 1350 ums Leben kamen.

Gänsehaut im HEX! Museum 

Vielleicht war die Pestberg-Geschichte ein guter Einstieg in ein weiteres düsteres Kapitel des Mittelalters: die Hexenjagd. Einen umfassenden und beeindruckend dargestellten Einblick in die finstere Geschichte der Hexenverfolgung bietet das HEX! MUESUM

Ganz unscheinbar liegt der Eingang in einem wunderschönen, mit Blumen bepflanzten Innenhof. Nachdem wir uns einen Audioguide geholt hatten, stiegen wir die schmale Treppe hinauf in den ersten Ausstellungsraum. Den Guide mussten wir nur an die jeweilige, mit blutigen Rostnägeln, Voodoo-Puppen oder Totenschädel ausgestatteten Vitrinen halten, um uns die Schauergeschichten erzählen zu lassen. 

Die finstere Geschichte der Hexenverfolgung

Im Zuge der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg wurde vor allem auch um den rechten Glauben gekämpft: Protestanten und Katholiken stritten sich über Religion, Macht und Land. Einig waren sich alle in dem Glauben, dass Gott die Menschen für ihre Sünden bestraft. Da während des Krieges Armut, Hunger und Krankheit herrschten, galten stehlende und betrügende Menschen als Sünder:innen – allen voran jedoch: die Hexen

Die Vorstellung, dass Frauen Hexen sein können, reicht bis in die Antike zurück. Ihre besonderen Kräfte, gut wie böse, schienen angeboren oder von der Natur gegeben. Zum Ende des 15. Jahrhunderts entwickelte sich der Glaube, dass Hexen ihre magische Kraft durch einen Pakt mit dem Teufel erhielten, in dem sie ihre Seele an ihn verkauften. Hexen waren schließlich so gefürchtet, dass Methoden und Gesetze entwickelt wurden, sie zu entlarven, strafrechtlich zu verfolgen und letztlich zu eliminieren.

HEX Museum Hexen Ribe

Zwischen 1450 und 1750 wurden etwa 100.000 Menschen beschuldigt, einen Pakt mit dem Teufel eingegangen zu sein. Bis zu 60.000 von ihnen verloren, meist durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen, ihr Leben. 75-80% der Verurteilten waren Frauen. In Dänemark wurde 1693 die letzte Hexe verurteilt und verbrannt. Mittlerweile war die Forschung und Erklärung von Krankheiten so weit fortgeschritten, dass Gelehrte eine Pakt mit dem Teufel bezweifelten. Auch Richter waren immer besorgter, Unschuldige zum Tode zu verurteilen und forderten mehr Beweise, die die Hexenprozesse schließlich zu teuer werden ließen. 

HEX Museum Hexen Ribe

Die berühmte Hexe Maren Spliid

Die berühmteste Hexe Dänemarks stammt aus Ribe. Entsprechend fand auch hier der größte Hexenprozess des Landes statt. 

Maren Thomas Spliid wurde ungefähr 1600 im nahegelegenen Grimstrup geboren. Sie heiratete den aus Holstein stammenden Laurids Spliid, der 1628 als Schneider in Ribe tätig war. Maren war eine Karrierefrau mit scharfer Zunge und besaß eine eigene Kneipe. Eines Tages wurde der Konkurrent ihres Mannes, Schneider Didrik, krank und erbrach einen Klumpen, von dem die Ärzte nicht wussten, was es war. Auch Priester und ein Bischof erklärten es für nicht natürlich. Also musste es Hexerei sein! Didrik behauptete daraufhin, dass ihn des nachts drei Hexen heimgesucht hätten. Zwei von ihnen konnte er nicht erkennen, aber die dritte, so war er sich ganz sicher, war Maren Spliid. Sie alle hielten ihn fest und Maren war schließlich diejenige, die ihm etwas in in den Mund pustete. 

Daraufhin begann im März 1637 der Prozess gegen Maren Spliid. Nachdem sie zunächst freigesprochen wurde, folgten zwei weitere Prozesse und Folter, unter der sie die Tat schließlich gestand. Am 10. November 1641 wurde Maren Spliid auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 

Hexe Maren Spliid Haus Ribe Dänemark

Ihr Wohnhaus steht auch heute noch in der Sønderportsgade 3. Eine Gedenktafel erinnert an die tragische Geschichte.

Vom Lieben und Auswandern: Jacob A.Riis

Nachdem uns so manch kalter Schauer über den Rücken gelaufen war, wartete eine ganz zauberhaft schöne und herzerwärmende Geschichte auf uns. Im Vorderhaus des HEX! Museums befindet sich das JACOB A. RIIS MUSEUM. Riis Geschichte bewegte mich wie kaum eine andere in letzter Zeit.

Als Teenager verliebte sich Jacob August Riis Hals über Kopf in Elisabeth, die Tochter eines wohlhabenden Mannes in Ribe. Einerseits wurde das Feuer der Liebe bei Elisabeth selbst nicht gerade entfacht und auch ihr Vater stimmte einer Vermählung nicht zu, da Jacob nicht standesgemäß war. Daraufhin wanderte Jacob nach New York aus, wo er lange Zeit als Obdachloser lebte. 

Jacob A. Riis Museum Ribe Dänemark

Durch Zufall bekam er eines Tages die Chance, bei einer Zeitung zu arbeiten. Dort schrieb er über die Missstände in den Slums und dokumentierte diese mit emotionalen Bildern, die er meist in der Nacht schoss. Er nutzte dafür ein Magnesiumpulver-Gemisch als Blitz. Damit weckte er einerseits die zumeist schlafenden Portraitierten, riskierte allerdings auch sein Augenlicht. Zudem setzte er damit zwei Häuser in Brand. Trotzdem waren es diese Bilder, mit denen Jacob A. Riis letztlich zu Ruhm gelangte. Es waren aufrüttelnde Dokumentationen, die schließlich auch den New Yorker Polizei- und späteren US Präsidenten Theodore Roosevelt aufrüttelten. Gemeinsam schafften sie es, für die Menschen einer der größten Slums von New York City bessere Wohn- und Lebensbedingungen zu schaffen. 

Doch was passierte mit seiner großen Liebe Elisabeth? Die ging nie verloren. Als er hörte, dass ihr Verlobter gestorben sei, entschied er sich, die Zeitung bei der er arbeitete, zu kaufen. Als tüchtiger Geschäftsmann hielt er erneut um Elisabeths Hand an. Dieses Mal willigte sie ein und zog mit ihm in die USA.

Ein Spaziergang mit dem Nachtwächter

Wir beendeten unseren ersten Tag in Ribe mit einer kleinen Nachtwanderung. Erst im 19. Jahrhundert wurden in Ribe Straßenlaternen installiert. Davor war es stockdunkel in den Gassen der Stadt. Dieben und Gewalttätern war es ein leichtes, sich hier zu verstecken. Daher gab es in Ribe Nachtwächter. Sie sorgten, mit einem furchteinflößenden Morgenstern ausgerüstet, für die Sicherheit in den dunklen Straßen. Neben der Sorge für Recht und Ordnung, war es die Aufgabe des Nachtwächters, nach Feuer Ausschau zu halten. In den engen Gassen konnte ein kleines Lodern schnell einen Großbrand verursachen. 

Wir begleiteten den Nachtwächter bei seinem abendlichen Rundgang und lauschten den Geschichten, die er über Ribe zu erzählen hatte. 

Nachtwächter Ribe Dänemark
Nachtwächter Tour Ribe Dänemark

Um sich wach zu halten, mussten die Nachtwächter zu jeder vollen Stunde den Vers des Nachwächterliedes singen. Zum Abschluss unseres Spaziergangs stellte sich der Nachtwächter an einer kleinen Kreuzung auf und stimmte das Lied an. Wir hörten andächtig zu, wie sein Gesang durch die engen Gassen hallte.

Stadtrundgang mit dem Nachtwächter
Restaurant Weis Stue
Torvet 2
6760 Ribe

Preis: kostenlos

Die Tour mit dem Nachtwächter dauert etwa 45 Minuten und wird in dänisch und englisch abgehalten. Sie findet in den Monaten Mai bis Oktober täglich um 20:00 Uhr statt. In den Monaten Juni, Juli und August gibt es eine weitere Führung um 22:00 Uhr. An den Adventswochenenden zieht der Nachtwächter freitags und samstags ab 16:00 Uhr um die Häuser.

Auf den Spuren der Wikinger

Durch die TV Serien der letzten Jahre, sind Wikinger immer mehr in Mode gekommen. Auf Mittelalter-Märkten tummeln sich bei Weitem nicht mehr nur Nerds und auf TikTok reiht sich eine Viking-Challenge hinter die nächste. Ribe ist ein fantastischer Ort, um einen Einblick in das Leben der sagenumwobenen Winkinger zu erhalten. Von hier aus stachen sie mit ihren Holzschiffen in See Richtung Süden sowie nach England, Irland, Schottland, Island, Grönland; bis nach Amerika – zum Handeln, und auch um Schrecken zu verbreiten.

VikingeCenter Ribe Dänemark
VikingeCenter Ribe Dänemark

Wer waren diese Wikinger?

Als Wikingerzeit werden die Jahre 790–1070 im mitteleuropäischen Frühmittelalter bezeichnet. Das Wort Wikinger leitet sich vermutlich vom altnordischen Wort víkingr (Maskulinum) und fara i viking (auf Kaperfahrt gehen) ab. 

Die Wikinger teilten sich in zwei Gruppen auf. Die einen waren quasi Teilzeiträuber: Junge Männer, die ihre Heimat hinter sich ließen, um Ruhm, Reichtum und Abenteuer zu suchen. Nach ihren wilden Jahren kehrten sie in ihre Heimat zurück, um sich niederzulassen und Landwirtschaft oder ein Handwerk zu betreiben. Die andere Gruppe Wikinger waren Vollblutbanditen. Sie machten die Räuberei zu ihrem Lebensinhalt und kehrten nicht wieder in die Heimat zurück. Wegen ihnen wurde die Bezeichnung Wikinger nach 1100  meist nur noch abwertend verwendet.

Das Wikinger Museum

Im Museum RIBES VIKINGER erhielten wir einen Eindruck über das Leben der Wikinger in Ribe. Neben archäologischen Funden gibt es Nachbildungen von Schiffen und Häusern. Während wir durch die Ausstellung liefen erlebten wir die Geschichte der Stadt vom Anfang des siebten Jahrhunderts, durch die Wikingerzeit und das Mittelalter, bis etwa zum Jahr 1700.

Ribes Vikinger Museum

In den Vitrinen sind gut erhaltene Kleidung, Perlen, Bronzegießerei und Haushaltsgegenstände zu finden. Die Funde erzählen von dem Alltag der Einwohner in Ribe – von Familienfesten oder die Zeit der Pest, über Klöster und Kirchen und über Ribe als reiche Handelsstadt.  

Besonders putzig fand ich die Räume, in denen Kinder sich als Ritter oder Wikinger verkleiden und spielen können – nicht, dass wir nicht auch das eine oder andere Kettenhemd oder einen Panzerhandschuh angelegt hätten.

Lebendige Geschichte im VikingeCenter

Noch viel beeindruckender erlebten wir die Wikingerzeit jedoch im VIKINGECENTER, welches außerhalb der Stadt liegt. Hier wurden wir völlig aus der Gegenwart gerissen und auf eine beeindruckende Zeitreise in das Ribe zwischen 710 und 980 geschickt.  

Lene holte uns am Eingang ab, um uns herumzuführen. Sie trug ein Gewand aus mehreren Schichten. Die untersten war aus dicht gewebtem Leinen. Das obere Kleid hatte Zierborten und metallene Broschen. Darüber trug sie eine lange Jacke aus dicker Wolle. Ihr Kopf war mit einer grünen Leinenhaube bedeckt. Sie ist Archäologin und hat schon als junges Mädchen die Ausgrabungen in und um Ribe herum mit Begeisterung verfolgt. Später war sie bei einigen selbst dabei und half, das Wikingerdorf aufzubauen.

Der alte Marktplatz von Ribe

Alles was wir sahen, ist echte Geschichte. Die Häuser mögen ein paar Kilometer entfernt ausgegraben worden sein, aber sie wurden originalgetreu hier aufgebaut. Die heutige Sct. Nicolajgade war von 705 und bis in die 900er Jahre die beplankte Hauptstraße von Ribe. Ein Fünftel dieses Handelsposten etwa wurde im Wikinger Zentrum rekonstruiert. Hier pulsierte das Leben. Handwerker und Kaufleute kamen aus dem ganzen Norden und aus fernen Ländern wie Gotland und England, dem Frankenreich, Spanien und Byzanz. Ribe entwickelte sich zu einem der wichtigstens Handelsplätze Nordeuropas. Waren es anfangs hauptsächlich Zelte, in denen sich die Kaufleute niederließen, belegen archäologische Funde, dass es schon um das Jahr 710 auch richtige Häuser gab. 

Ab Mitte der 700er Jahre befanden sich immer mehr größere Werkstatthäuser auf dem Gelände. Das größte gehörte dem Juwelier und signalisierte deutlich Wohlstand und Einfluss. Es war aus massiven Eichenstämmen gebaut. Das Haus des weniger wohlhabenden Glasperlenmachers hingegen war mit Lehm verkleidet, aber mit Holzverkleidung zur Straße hin – für den guten Eindruck. 

VikingeCenter Ribe Dänemark

Lene führte uns in das Gerichtsgebäude, welches östlich vom Bahnhof Ribe gefunden wurde. In dem Langhaus mit leicht gewölbten, lehmverkleideten Wänden und Reetdach haben die Ting-Versammlungen stattgefunde, in der das Volk richterliche und gesetzgebende Gewalt ausübte. Es gab einen großen Thron für das Stadtoberhaupt. Die Bänke und Sitzflächen waren mit großen Fellen ausgelegt. Überall brannten Kerzen und kleine Feuer. Brettspiele und Küchenutensilien lagen auf den Tischen. Bunte Schilde hingen an den Wänden. Eine junge Frau mit einem frischen Blumenkranz trat durch die Tür, um ihn auf den Kopf einer lebensgroßen Holzfigur zu legen.

VikingeCenter Ribe Dänemark

Der Wikinger-Hafen und die Ansgar Kirche

Der Weg vom Gerichtsgebäude führte zum Hafen. Eine Hafenanlage wurde in Ribe bisher nicht gefunden. Es ist davon auszugehen, dass der Ribe Å gar einen anderen Verlauf hatte. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass es bereits im 8. Jahrhundert eine Art Hafen gab.

Die großen Mengen importierter Gegenstände, die bei der Ausgrabung am Fluss gefunden wurden, zeigen deutliche Anzeichen für eine besondere Ausrichtung des Handels nach Süden. Deshalb wurde der Hafen nach dem Vorbild einer gut dokumentierten Hafenanlage in der Wikingersiedlung Hain bei Schleswig nachempfunden. Er bestand aus einer Reihe von Landungsbrücken, die im Laufe der Jahre erweitert wurden, sodass auch größere Schiffe, die tief im Wasser lagen, direkt anlegen konnten.

VikingeCenter Ribe Dänemark

Von den kleinen Landungsbrücken aus blickten wir auf eine bunte Kirche, die Ansgar Kirche aus dem Jahre 860. Auch von ihr gibt es keine konkreten Spuren, jedoch genügend allgemeine Kenntnisse über den Kirchenbau im 9. Jahrhundert. Die Größe und Bauart der Kirche gehen auf einen Fund in Tostedt bei Hamburg zurück, wo Ansgar Bischof war. Die Dekoration der Kirche erfolgt in typischen Stilen der Zeit. Zur Zeit war eine Kollegin von Lene damit beschäftigt, die Kirche von innen anzumalen. Gerade machte sie eine Pause und saß mit einer Freundin auf einer Bank vor der Kirche. Ihre weißen Leinenkleider glänzten in der Sonne.

Wie die Wikingerzeit lebendig wird

Wir gingen davon aus, dass es sich bei den Menschen in den Wikinger-Gewändern um Schauspieler handelt. Lene erklärte uns, dass wir nicht weiter weg von der Wahrheit liegen konnten. Es gibt ein paar Angestellte und regelmäßige Freiwillige, aber die anderen Menschen waren Besucher, die kostenfrei im Wikingerdorf übernachten dürfen, sofern sie authentische Wikingerkleidung tragen und ein Leben wie zur Wikingerzeit führen. Das Prinzip ist ganz einfach und schlüssig: Die Archäologen stellen anhand der Funde Thesen auf. Sie liegen vermutlich richtig damit, aber die Besucher helfen, diese Thesen in der Praxis zu prüfen. 

VikingeCenter Ribe Dänemark

Im Storgården treffen wir auf eine junge Leipzigerin und ihren Freund. Zwischen den Jahren 1986-1994 wurde der aus dem Jahr 980 stammende Wikingerhof zwei Stunden südwestlich von Ribe ausgegraben und hier rekonstruiert. Neben dem Langhaus befinden sich auf dem Grundstück, das von Weidenzäunen und Palisaden umgeben ist, Stallungen, eine Schmiede, Scheune, Werkstatthäuser und Grubenhäuser. Die junge Frau, ebenfalls Archäologin, holte gerade eine Tonschüssel aus der Erde im Gemüsegarten. Sie und ihr Freund waren übers Wochenende in das Wikingerdorf gekommen. Wochenlang hatten sie zu Hause getüftelt, bei welcher Temperatur die Erde gehalten werden muss, damit die Tonschüssel fest wird. Immer wieder hatte ihr Freund mit einer Schaufel aus einer Holzplanke in der Nacht Kohlen gerüttelt und geschüttelt. Ihr Nachtlager hatten die beiden in einem der fünf rekonstruierten Häuser aufgeschlagen, welche einst östlich des Bahnhofs in Ribe gefunden wurden. 

VikingeCenter Ribe Dänemark

Als wir zu den Häusern kamen, begegneten wir einer Familie, die aus Schleswig-Holstein angereist war. Sie verbrachten ihre Ferien hier. Der Mann erklärte uns seinen Tagesablauf, während seine Frau im Garten Stoff färbte. Daneben saß ein Flötenspieler. Ich fand das alles unglaublich faszinierend, eindrucksvoll und tatsächlich nachvollziehbar. So werden die archäologischen Funde auf die Probe gestellt.

Der Ringwall

Lene führte uns an einer Kuhweide vorbei durch einen kleinen Wald und über eine Flussbrücke. Dahinter befand sich die neueste Erweiterung des Freilichtmuseums: der Ringwall

Die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts war von einer ungewöhnlichen außenpolitischen Situation geprägt. In Mitteleuropa entstand eine neue Macht, die wohl ausschlaggebend dafür war, dass König Harald Blåtand die Dänen zu Christen erklärte, um nicht zum nächsten Ziel von Kriegen zu werden. Gleichzeitig machte die Kriegsgefahr aus dem Süden das Königreich Dänemark anfällig für Angriffe aus Norwegen und Schweden. Die Ringforts sind ein Ausdruck der Macht und des Einflusses des Königs im späten 10. Jahrhundert. Abgesehen von den Ringfestungen sind in Dänemark keine größeren Festungen bekannt, außer den Stadtmauern um Haideby, Ribe und Aarhus.

Der Ringwall im VikingeCenter hat einen Durchmesser von 65 Metern und ist nur halb so groß wie die Trelleborg auf Seeland. Dänemarks größte Ringburg ist Aggersborg in Nordjütland. Sie hat einen Durchmesser von ca. 240 Metern. 

VikingeCenter Ribe Dänemark

Im Ringfort haben Besucher:innen die Möglichkeit, das Bogenschießen auszuprobieren oder beim Kriegertraining mitzumachen. Ohnehin gibt es eine Vielzahl Aktivitäten, die täglich auf dem Programm stehen – von Münzherstellung bis Falkenshow. Für einen Besuch sollten mindestens drei bis vier Stunden eingeplant werden. Wir hätten es vorher auch nicht für möglich gehalten, dass das Wikingerabenteuer uns so packen würde.

Abenteuer Nationalpark Wattenmeer

Neben den Wikingern lockt der Nationalpark Wattenmeer als weiteres großes Abenteuer. Etwa eine Viertelstunde von Ribe entfernt liegt das WATTENMEERZENTRUM – ein guter Ausgangspunkt für Erkundungen im Watt. Uns begeisterte bei der Ankunft direkt das moderne Design des Museums. 

Die Ausstellung des Wattenmeerzentrums zeigt die vielen Facetten des Wattenmeers auf ganz unterschiedliche Weise. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, das Watt durch ein Mikroskop zu untersuchen. Die Millionen von Zugvögeln, die in der Gegend Halt machen, werden in einer modernen Installation in einem großen weißen Raum symbolisiert. Wir vergaßen teilweise, dass wir uns in einer naturkundlichen- und nicht in einer Kunstausstellung befanden. 

Außerdem ist das Wattenmeerzentrum Startpunkt für viele unterschiedliche Ausflüge ins Watt – von einer gemütlichen Wattwanderung bis zu Seehundsafaris. Wir entschieden uns für die Austernsafari, weil sich die Beschreibung so herrlich aufregend anhörte. Aus Hamburg kommend haben wir schon an vielen Wattwanderungen teilgenommen. Was uns aber bei der Austernsafari erwartete, übertraf unsere kühnsten Vorstellungen.

Auf Austernsafari im Watt 

Schon im Vorfeld erhielten wir einige Informationen, die uns auf die Wanderung einstimmen sollten. Es wurde erwähnt, dass es sich bei der Tour um die anspruchsvollste Tour des Wattenmeerzentrums handelt. Entsprechend wurde ein gewisses Maß an Kondition vorausgesetzt. Zudem sollten die Teilnehmenden mindestens 1,50 Meter groß sein. 

Freudig aufgeregt fanden wir uns in dem Seminarraum des Wattenmeerzentrums ein, in dem uns ein Meeresbiologie-Student auf die Tour vorbereitete. Er erzählte zunächst die wichtigsten Fakten über das Wattenmeer und gab uns dann ein paar Tipps, die wir bei der Wanderung beachten sollten. Im Anschluss wurden wir in die Umkleidekabinen gebeten, wo wir mit Watthosen ausgestattet wurden. Noch immer dachten wir, dass die Dänen einfach auf Nummer sicher gehen wollen. 

Nationalpark Wattenmeer Austernsafari Ribe Dänemark

Dann ging es Richtung Watt. Es war noch früh am Morgen und über dem Watt hing dichter Nebel. Nach ein paar Metern Schlick ging es für uns durch den ersten knietiefen Pril hindurch. Schon jetzt erfüllte die Watthose ihren Zweck. Wir marschierten quer über das Watt, immer weiter vom Land weg. Kurz vor den Austernbänken schoben wir unsere Körper durch hüfttiefes Wasser. Gerade als ich überlegte, vor Anstrengung zu kapitulieren, erreichen wir unser Ziel. Wir stiegen einen Hügel aus unzähligen Austern empor. 

Oben angekommen erklärte unser Guide, wie wir die Austern am besten und sichersten knacken können und schon ploppten die ersten Champagner-Korken der anderen Teilnehmenden. Das große Austern- und Schampus-Schlürfen konnte beginnen. 

Nationalpark Wattenmeer Austernsafari Ribe Dänemark
Nationalpark Wattenmeer Austernsafari Ribe Dänemark

Nach etwa einer halben Stunde begaben wir uns auf den Rückweg. Wir selbst sind keine Austern-Fans, aber viele andere aus der Gruppe hatten ihre Eimer und Rucksäcke voll gepackt. Meine Beine waren noch wackelig vom Hinweg und ich war froh, nicht kiloweise Austern mit zurück schleppen zu müssen.

Nationalpark Wattenmeer Austernsafari Ribe Dänemark

Das Naturphänomen Schwarze Sonne

Das Wattenmeer am Morgen sollte nicht unser einziges Naturerlebnis an dem Tag bleiben, denn am Abend wartete die Schwarze Sonne auf uns. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Art Sonnenfinsternis, sondern um ein Naturphänomen, welches sich im Frühling und Herbst hier in der Gegend abspielt. 

Dann nämlich rasten Millionen von Staren im Watt und der Marsch, um sich mit Larven von Schnaken und Gartenlaubkäfern vollzufressen. Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang suchen die Vögel ihr Nachtlager auf. Dieses wechseln sie häufig, so dass sich eine geführte Tour empfiehlt. Wir schlossen uns wieder unserem Tourguide vom Morgen an, der uns zu Feldern am Ortsrand von Ribe lotste. 

Offenbar fanden an diesem Abend mehrere Touren statt, denn wir standen mit hunderten anderer Menschen auf den Feldern. Ich hatte fast das Gefühl, es könnte sich um ein geheimes Konzert der Foo Fighters handeln. 

Es dauerte eine zeitlang, bis die ersten Stare angeflogen kamen. Sie folgten immer dem gleichen Muster: Aus verschiedenen Himmelsrichtungen flogen sie zusammen und kurz über der Marsch stürzten sie auf die Erde hinab. Mit Glück tanzten sie vorher noch ein wenig Ballett und formten die berühmte Schwarze Sonne. Noch imposantere Formationen entstehen, wenn Raubvögel das Nachtlager erspähen und auf Jagd gehen. Die Stare werden aufgeschreckt und fliegen in riesigen Pulks und bizarren Formen gen Himmel. 

Vollkommen überwältigt vom Tanz der Stare und unserer eindrucksvollen Zeit in Ribe, fielen wir abends hundemüde ins Bett und träumten direkt von unserer nächsten Reise in die älteste Stadt Dänemarks.

FAQ für deine Reise nach Ribe

Anreise

Wie komme ich am besten nach Ribe?
Von Hamburg aus dauert es mit dem Auto nur etwa zweieinhalb Stunden nach Ribe. Der Zug erreicht die älteste Stadt Dänemarks mit der schnellsten Verbindung (und Umstieg in Niebüll) in dreieinhalb Stunden. 

Der nächstgelegene Flughafen ist Billund. Zu ihm gibt es Direktverbindungen aus München, Düsseldorf und Frankfurt. Der Flughafen in Aarhus ist liegt gut zwei Autostunden von Ribe entfernt und bietet Direktverbindungen aus Berlin und München an.

Am Flughafen kannst du deinen Mietwagen abholen. Ich buche meinen Mietwagen (und das ist keine Werbung, sondern Überzeugung) immer über BILLIGER-MIETWAGEN.DE. Hier finde ich immer die besten und günstigsten Angebote und der Service war ebenso bisher immer einwandfrei. 

Ribe Dänemark

Reisezeit

Wann ist die beste Reisezeit für einen Besuch in Ribe?
Eine Reise nach Ribe ist zu jeder Jahreszeit schön. Im Winter haben jedoch viele Attraktionen geschlossen. In der sommerlichen Hauptsaison kann es in Ribe recht voll werden, wenn sich die Touristen durch die engen Gassen drücken. Ich empfehle dir daher, im Frühjahr oder Herbst nach Ribe zu reisen. In dieser Zeit lassen sich auch Zugvögel in der Umgebung nieder, die du dann auch ohne spezielle Ausrüstung gut beobachten kannst.

Unterkünfte

Welche Unterkunft kannst du in Ribe empfehlen?

LUSTRUP FARMHOUSE
Strengevej 49
6760 Ribe

Apartment: ab 150,00 EUR pro Nacht

Wir wollten an unserem Ribe Wochenende abends einfach mal auf der Couch gammeln und suchten uns das renovierte Bauernhaus vor den Toren der Stadt aus. Die Wohnungen sind in schönstem Skandi-Design eingerichtet und sehr geräumig. Wenn wir morgens die Fenster geöffnet haben, konnten wir den Nebel über die Felder wabern sehen. Traumhaft schön!

Weitere Unterkünfte in: RIBE.

Lustrup Farmhouse Ribe
Lustrup Farmhouse Ribe

Food & Drinks

Welche Restaurants kannst du in Ribe empfehlen?

Porsborg
Torvet 3
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Dienstag-Donnerstag 11:30-21:00 Uhr, Freitag & Samstag 11:30-23:00 Uhr, Sonntag 11:30-16:30 Uhr, Montag geschlossen

Im Porsborg geht es um mehr als das Essen; es geht vor allem um das miteinander essen. Bei dem Konzept des geselligen Dinners wird Essen für alle zum Teilen bestellt. Die Speisen werden mit saisonalen Produkten zubereitet, weswegen sich die Speisekarte vier Mal im Jahr eine komplett erneuert. Das Porsborg kein Restaurant, keine Wein- oder Cocktailbar, sondern alles in einem.

Sælhunden
Skibbroen 13
6760 Ribe

Öffnungszeiten: täglich 11:30-21:00 Uhr

Das Restaurant befindet sich in einem alten Fachwerkhaus aus dem frühen 16. Jahrhundert, direkt am Fluss Å. Es gibt hervorragenden Wein und dänische Hausmannskost. Wenn dir nach Fisch ist, ist das Sælhunden die beste Adresse in Ribe.

Restaurant Sælhunden Ribe

Quedensgård Cafe og Krambod
Overdammen 10
6760 Ribe

Öffnungszeiten: täglich 9:30-18:00 Uhr

Das Haus des Cafés gibt es schon seit 1582. Nachdem es ein Lebensmittelgeschäft war, wurde es 1965 in ein Café mit Laden umgewandelt. Heute empfängt hier Lise Frederiksen ihre Gäste und füttert sie zu jeder Tageszeit mit dänischer Hausmannskost, Kuchen oder Burgern. Unser Tourguide erzählte, dass es hier den besten Brunch der Stadt geben soll. Zudem engagiert sich Lise für die Gemeinde Ribe und holt immer wieder lokale Künstler für Ausstellungen, Lesungen oder Konzerte in ihr Café.

Barok 
Mellemdammen 18
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag 10:00-17:30 Uhr, Samstag & Sonntag 9:30-16:00 Uhr

Auf das Barok sind wir aufmerksam geworden, weil der Kaffee so herrlich duftete, als wir an dem kunterbunten Fachwerkhaus vorbei gingen. Es war schon spät, weswegen wir wirklich nur noch schnell einen Kaffee rausholten, aber die Speisen, die mit Kreide an der Wandtafel standen, hörten sich hervorragend an – alles plant based, bio und regional.

Barok Cafe Restaurant Ribe

Welche Cafés kannst du in Ribe empfehlen?

Cafe K-ærlig
Sønderportsgade 5
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Mittwoch-Sonntag 10:30-15:30 Uhr, Montag & Dienstag geschlossen

Bereits im Jahr 2016 eröffnete Kathrin ihr veganes Café in Ribe. Ihr Bestreben ist es, das Bewusstsein der Menschen für nachhaltige Speisen zu schärfen und sie zu einem gesünderen Lebensstil zu inspirieren. Für ihre Speisen verwendet sie lokale Bioprodukte, die je nach Saison variieren. Es gibt jeden Tag besondere Gerichte.

Temper Chokolade
Saltgade 2
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 11:00-17:30 Uhr, Samstag 10:00-16:00 Uhr, Sonntag 11:00-16:00 Uhr

Für diejenigen, die Schokolade lieben, ist ein Besuch beim Chocolatier von Ribe ein Muss. Es gibt eine große Auswahl handgemachter Pralinen und Flödboller in sämtlichen Geschmacksrichtungen, die je nach Saison variieren. Im Sommer wir das Sortiment um Sorbet und Eis erweitert – natürlich wird das in selbstgemachten Waffeln serviert.

Rådhus Conditoriet
Hundegade 2
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag 6:00-17:30 Uhr, Samstag & Sonntag 6:00-17:00 Uhr

„Draußen nur Kännchen”, so fühlt es sich in der traditionellen Bäckerei an. Die Getränke und Kuchen werden am Tresen bestellt, bevor man in dem urigen Speiseraum Platz nimmt. Zeitungen baumeln an Holzstäben an der Wand, Rüschenborten zieren die Tischdecken. So schön und so lecker wie bei Oma.

Bäckerei Pompei
Saltgade 7
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 6:30-17:00 Uhr, Samstag 6:30-14:00 Uhr, Sonntag 6:30-12:00 Uhr

Du glaubst, um 6:30 Uhr gibt es in einer kleinen Stadt wie Ribe keine Warteschlangen? Falsch gedacht: bei der Bäckerei Pompei warten immer Menschen, um an die Reihe zu kommen. Vollkommen zurecht, denn egal für welches Teilchen du dich entscheidest – es wird köstlich schmecken.

Shopping in Ribe

Wo kann ich in Ribe gut shoppen gehen?

Appel & Appel 
Overdammen 1
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 11:00-17:00 Uhr, Samstag 10:00-14:00 Uhr, Sonntag geschlossen

Bei Appel & Appel gibt es alles, was wir an skandinavischem Design lieben: Deko für zu Hause, Schmuck, Geschirr und Kleidung. Der Laden ist wirklich nicht groß und das meiste siehst du schon durch die großen Schaufenster, aber dennoch solltest du dir Zeit nehmen, durch die schönen Dinge zu stöbern.

Huset Ribe 
Nederdammen 30
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10:00-17:30 Uhr, Samstag 10:00-14:00 Uhr, Sonntag geschlossen

Das Huset ist eine Mischung aus Café und Design Shop. Neben jeder Menge Deko und Pflanzen gibt es Craft Bier, Marmeladen, Schnaps, Schokoladen und vieles mehr von lokalen Herstellern. Also perfekt zum Mitbringsel shoppen und eine kleine Kaffeepause. 

Ribe Dänemark

Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten

Welche Museen kannst du in Ribe empfehlen?

HEX! Museum of Witch Hunt
Sortebrødregade 1
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10:00-16:00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 100,00 DKK (13,50 EUR), Kombi-Ticket mit dem Jacob A. Riis-Museum 145,00 DKK (19,50 EUR)

In dem Museum erfährst du alles über das finstere Kapitel der Hexenverfolgung. Auf sehr emotionale und eindrucksvolle Weise wird erklärt, wieso die Menschen seinerzeit an die schwarze Magie glaubten und Hexen erkannt, verfolgt und getötet wurden. Ich empfehle dir auf jeden Fall, den Audioguide mitzunehmen, dann bekommst du die Gruselgeschichten direkt auf die Ohren gespielt. 

In den Gassen um das Musem herum fand einer der größten dänischen Hexenprozesse  gegen die Schneiderin Maren Spliid statt, die 1642 schließlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

HEX Museum Hexen Ribe

Jacob A. Riis Museum
Sortebrødregade 1
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10:00-16:00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 100,00 DKK (13,50 EUR),  Kombi-Ticket mit dem HEX-Museum 145,00 DKK (19,50 EUR)

Ganz unerwartet großartig und herzerwärmend fanden wir die Geschichte des Jacob A. Riis. Seine Geschichte rührte mich zu Tränen. Nachdem er sich unglücklich in Ribe verliebt hatte, verließ Riis seine Heimat und wanderte nach New York aus. Dort lebte er lange Zeit als Obdachloser. Durch einen Zufall bekam er einen Job bei einer Zeitung. Zunächst als Reporter tätig, entwickelte er sich später zu einem weltbrühmten Fotografen. Riis gilt mit seinen Portraits aus den New Yorker Slums bis heute als einer der Pioniere der Dokumentarfotografie.

Museet Ribes Vikinger
Odins Pl. 1
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10:00-16:00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 85,00 DKK (11,50 EUR)

Ungefähr im Jahr 700 gab es den ersten Marktplatz in Ribe. Das Museum zeigt eine Vielzahl von Fundgegenständen, mit denen das Leben der Wikinger in der Umgebung rekonstruiert werden konnte. Die Ausstellung erzählt vom Alltag der Wikinger sowie ihren Umgang mit dem Tod und dem Asen-Glauben.

Ribe VikingeCenter
Lustrupvej 4
6760 Ribe

Öffnungszeiten: je nach Saison. Nähere Informationen gibt es auf der Webseite des VikingeCenter.
Eintritt: 130,00 DKK (17,50 EUR)

Das Wikinger Zentrum ist weit mehr als ein Freilichtmuseum. Hier wird Geschichte gelebt. Neben eindrucksvollen Rekonstruktionen archäologischer Funde wird hier das Leben der Wikinger dargestellt – und zwar nicht von Schauspielern, sondern von den Angestellten und Besuchern, die kostenlos in dem Museum übernachten dürfen, sofern sie sich kleiden und leben wie in Wikingerzeiten.

VikingeCenter Ribe Dänemark

Vadehavscentret
Okholmvej 5, Vester Vedsted
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Montag-Sonntag 10:00-17:00 Uhr (Mai-Oktober), Montag-Sonntag 10:00-16:00 Uhr (November-April)
Eintritt: 120,00 DKK (16,00 EUR)

Das Wattenmeerzentrum ist das Tor zum Nationalpark Wattenmeer. Die Ausstellung des Museums zeigt die vielen Facetten des Wattenmeers auf ganz unterschiedliche und eindrucksvolle Weise. Nicht nur die Architektur des Zentrums ist faszinierend, auch die Inszenierung der einzelnen Ausstellungsräume an sich. Es lohnt sich definitiv, einen Blick reinzuwerfen.

Ansonsten ist das Wattenmeerzentrum der Startpunkt für viele unterschiedliche Ausflüge ins Watt – von Wattwanderunge bis Seehundsafari werden viele unterschiedliche Touren angeboten. 

Kann ich dir Domkirche von Ribe besichtigen?

Domkirche von Ribe 
Torvet
6760 Ribe

Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11:00-16:00 Uhr, Sonntag 12:00-16:00 Uhr
Eintritt: kostenfrei, Aufstieg zum Turm 20,00 DKK (2,70 EUR)

Die Domkirche von Ribe ist der einzige fünfschiffige Kirchenbau Dänemarks und die älteste Domkirche des Landes.

Zu ihr gehört der 52 Meter hohe Bürgerturm, der bis heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Seit dem Einsturz des Spitzdach ist er flach und dient heute als Aussichtsplattform, von der aus es sich bis zum Nationalpark Wattenmeer blicken lässt.

Domkirche Ribe

Welche Outdoor-Aktivitäten kannst du in Ribe empfehlen?

Austernsafari im Nationalpark Wattenmeer
Okholmvej 5, Vester Vedsted
6760 Ribe

Die Touren finden in den Monaten Oktober bis April statt. Genaue Informationen zu den Terminen der Austernsafaris gibt es auf der Webseite des WATTENMEERZENTRUMS.
Preis: 295,00 DKK (40,00 EUR)

Die Austernsafari, die wir gemacht haben, war schon ziemlich anstrengend, aber auch einmalig schön. Sie zieht sich über ungefähr 8 Kilometer, durch teilweise hüfttiefes Wasser. Eine leichtere Alternative bietet kleine Austernsafari. Die Wanderung ist nur 4 Kilometer lang und führt durch wenig oder niedriges Wasser. Hier reichen auch Gummistiefel aus. Falls dir nicht nach Austern sammeln ist (ich mag die Dinger auch nicht), gibt es viele weitere Touren, wie gemütliche Wattwanderungen oder Seehundsafaris, die vom Wattenmeerzentrum aus starten.

Mandøbussen
Okholmvej 5, Vester Vedsted
6760 Ribe 

Tourplan: März-Oktober, genaue Abfahrtszeiten auf der WEBSEITE des Unternehmens
Preis: Hin- und Rückfahrt 60,00 DKK (8,00 EUR, nur Barzahlung)

Die kleine Insel Mandø liegt mitten im Nationalpark Wattenmeer und hat gerade mal einen Umfang von 12 Kilometern. Es gibt ein Restaurant, ein Café, eine Mühle und ein Fahrradverleih. Die Insel eignet sich besonders im Frühjahr und Herbst für einen Ausflug, da hier etwa 12 Millionen Zugvögel rasten.

Zudem ist die Fahrt mit dem Watt-Traktor durch das Watt schon ein kleines Abenteuer für sich.

Mandøbussen Ribe

Schwarze Sonne
Buchung über die Webseite des WATTENMEERZENTRUMS. Der Treffpunkt wird per SMS bekannt gegeben. 

Preis: 90,00 DKK (12,00 EUR)

Die Schwarze Sonne ist ein Naturphänomen bei dem Millionen Stare eine akrobatische Tanzshow hinlegen. Dies passiert, wenn sie im Sonnenuntergang ihr Nachtlager aufsuchen und dann von Greifvögeln angegriffen werden. Zu ihrem Schutz fliegen sie in Massen und beeindruckenden Formationen gen Himmel.

Welche Ausflugsziele gibt es in der Nähe von Ribe?

Men by the Sea
Sædding Strandvej 1
6710 Esbjerg

Am nördlichen Strand von Esbjerg, direkt hinter dem Hafen stehen vier 9 Meter hohe weiße Beton-Riesen. Männer, die auf das Meer starren. Die Skulpturen sind in ihrer Größe und Haltung der des Ramses im Tempel von Abu Simbel nachempfunden.

Men by the Sea Esbjerg

Esbjerg Street Food Market
Kongensgade 34/Borgergade 33
6700 Esbjerg

Öffnungszeiten: Montag-Donnerstag 11:30-20:00 Uhr, Freitag & Samstag 11:30-21:00 Uhr, Sonntag 11:30-20:00 Uhr (die Bars haben länger auf)

Auch, wenn dir nach Shopping ist, lohnt sich eine Fahrt nach Esbjerg. Esbjerg die größte Stadt in Südwestjütland – und hat die längste Fußgängerzone Dänemarks.

Sollte dich beim Bummeln der Hunger überkommen, gibt es  in der Fußgängerzone auch einen Street Food Market. Hier kann ich dir den Mexikaner wärmstens empfehlen. 

Weiße Sandstrände 
Børsmose Strand
6840 Oksbøl

Solltest du im Sommer nach Ribe fahren, häng doch einfach noch ein bisschen Zeit ran und plane einen Strandtag (oder mehrere) ein. Endlos weite Strände mit feinstem Sand liegen nur etwa eine Stunde von Ribe entfernt.

Weitere Geschichten und Infos über Ribe

  • Sämtliche Information rund um Ribe findest du auf der Webseite der VADEHAVSKYSTEN.
  • Ausführliche Geschichten rund um das Leben der Wikinger in Ribe gibt es auf der Webseite des VIKINGECENTER.
  • Sehr schöne Eindrücke von ihrem Besuch des Wikinderdorfs hat Priska auf ihrem Blog MAMALISMUS eingefangen.
  • Alle Einzelheiten zu Ausflügen ins Watt gibt das WATTENMEERZENTRUM auf seiner Webseite.
  • Auch Marion von ESCAPE FROM REALITY hat Ribe bereits besucht und einige Highlights zusammengefasst.
Ribe Eine Stadt die verzaubert Pinterest

Offenlegung: Diese Reise entstand in Zusammenarbeit mit Visit Denmark. Die beschriebenen Eindrücke sind meine eigenen und wurden davon nicht beeinflusst. 

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