Am Golf von Genua liegt die italienische Riviera, die sich in FRANKREICH als Côte d’Azur fortsetzt. Da haben wir alle schon von gehört. Was ich noch nicht kannte: die Dänische Riviera. Sie liegt an der Nordküste der Insel Sjælland (Seeland).
An ihr entlang reihen sich endlose Strände, schroffe Klippen, hyggelige Fischerdörfer und saftig grüne Landschaften auf.
Neben ausgiebigen Strandspaziergängen haben wir noch einige Abstecher ins Landesinnere unternommen, denn dort warteten romantische Schlösser und spannende Museen auf uns. Nicht nur, weil sich die reichen Kopenhagener hier ihre Luxushäuschen hin gebaut haben, sondern auch wegen der weiten weißen Sandstrände, erinnerte mich die Küste von Nordseeland nicht nur einmal an meinen Besuch in den Hamptons.
INHALTSVERZEICHNIS
- Die königliche Ferienresidenz Fredensborg
- Gärten, Schloss-Prunk und Vintage-Shopping in Hillerød
- Moderne Kunst im Esrum Kloster
- Einfach nur verrückt: das Rudolph Tegner Museum
- Die Kreativ-Oase Hundested
- Das Künstlerdorf Tisvildeje
- Die bunten Strandhäuschen von Rågeleje
- Der nördlichste Punkt von Sjælland: Gilleleje
- Rote Fischerhäuschen und Street Food in Hornbæk
- Das Louisiana Museum of Modern Art
- FAQ für deine Reise an die Dänische Riviera
- Noch mehr Lektüre über die Dänische Riviera
Die königliche Ferienresidenz Fredensborg
Obwohl wir unsere Reise an die Dänische Riviera im Landesinneren begonnen hatten, übernachteten wir am Wasser; und zwar an den Ufern des Sees Esrum, in der königlichen Residenz Fredensborg.
Die etwa 40 Kilometer nördlich von Kopenhagen gelegene Kleinstadt ist die Ferienresidenz der Königin. Mehrmals wurden wir darauf hingewiesen, dass die Soldaten, die gerade vor den Türen des Schlosses auf und ab gingen ein Indiz dafür seinen, dass die Königin da sei. Nicht selten radelt sie zum Markt oder begrüßt bei einem Abendspaziergang die Leute.
Fredensborg ist ohnehin ein ganz wunderbar entspanntes Örtchen mit hervorragenden Cafés und Restaurants. Wir haben an einem ganz besonderen Ereignis teilngenommen.
Meet the Locals beim Madkollektivet
Rune Sonnichsen ist ein renommierter Koch, dem zwei Restaurants in Kopenhagen und eins in Fredensborg gehören. Über zu viel Zeit kann er sich nicht beklagen, auch nicht über zu wenige Gäste. Was er aber vermisst: die Nähe zu seinen Gästen und die Gemeinsamkeit. Das Gefühl, die Füße unter den Familientisch zu stecken und sich die Schüsseln mit Essen hin und her zu reichen. Deswegen gründete er das Madkollektivet hier in Fredensborg. Jeden Donnerstag können die Menschen gemeinsam zu Abend essen, sich kennenlernen und sich austauschen.
Wir waren die ersten Gäste an dem Abend und sahen uns schüchtern um. Mit der Zeit füllte sich der Raum und wir nahmen an einer der langen Tafeln Platz. Neben uns saß Line mit ihrem Freund und ihrer Mutter. Wir kamen sofort ins Gespräch. Nachdem Rune eine kleine Willkommensrede gehalten hatte, wurden die Töpfe und Teller mit den Speisen im Nebenraum aufgebahrt. Wir marschierten los, um sie zu holen und auf den Tischen zu verteilen. Dann ging das große Teilen los: „Möchte noch jemand Kartoffeln? Darf ich bitte die Sauce haben?” Wie früher sonntags bei Oma. Herrlich war das!
Neben der wundervollen Atmosphäre war auch das Essen ganz hervorragend. Die Gerichte werden mit besten Bio-Zutaten zubereitet. Die Weine werden von renommierten Sommeliers ausgesucht. Ein rundum gelungenes Event. Kugelrund fühlten wir uns auch nach dem Dinner und entschlossen uns, noch eine Runde an den Esrum See zu gehen.
Fast wie ein Meer: der Esrum See
Der Esrum See ist am Wasservolumen gemessen der größte See Dänemarks. Flächenmäßig ist nur der Arresø See noch ein wenig größer. Fakt ist: der Esrum See bietet jede Menge Freizeitaktivitäten.
Als wir an den See kamen, spiegelte sich die Sonne gerade auf dem vom Wind aufgewühlten Wasser. Es war richtig stürmisch. Die Yachten im kleinen Hafen schwappten auf und nieder. Die Segelleinen klapperten an den Masten.
An weniger windigen Tagen lohnt es sich, eine ausgiebige Paddeltour mit dem Kajak zu machen oder in Sørup auf ein Ausflugsschiff zu steigen. Wer ornithologisches Interesse hat, sollte unbedingt ein Fernglas mitbringen. Zahlreiche Schilder am Seeufer informieren über die unterschiedlichen Vogelarten, die es am Esrum See zu entdecken gibt.
© Daniel Overbeck – VisitNordsjælland
Am Westufer des Sees befindet sich der Gribskov, einer der größten Wälder Dänemarks. Durch den Wald führen sechs Wanderwege. Neben Damwild, Greifvögeln und Bibern lebte der Legende nach hier auch einst eine Hexe: Mo Grib. Noch heute kann ihre Höhle, ein bis heute gut erhaltenes Hünengrab, besichtigt werden. Aber Vorsicht, sollte ein Pfeifen ertönen! Damit lockte die Hexe Menschen in die Höhle. Ihre Söhne griffen die Menschen dann an und raubten sie aus.
Am Ostufer des Esrum Sees liegt das Schloss Fredensborg mit seinen Gärten. Daneben befindet sich das Skipperhuset, welches 1725 für den Lastkahn des Königs erbaut wurde. Heute befindet sich hier das Restaurant von Rune Sonnichsen. Unser Abend begann mit Rune, dann sollte er auch mit ihm enden. Wir nahmen an einem Tisch hinterm Fenster mit Blick auf den dunklen, im Wind tobenden See Platz, um noch einen Wein vor dem Zubettgehen zu trinken.
Das königliche Sommerhäuschen Fredensborg
Unseren Rückweg beschritten wir entlang der Gärten des Schloss Fredensborg. Wir sahen nicht viel davon, denn es war stockdunkel. Wir marschierten auf einer der geraden, sternförmig vom Schloss ausgehenden und von großen Pappeln gesäumten Allee. Durch das Licht unsere Handys wirkten die Bäume wie Spalier stehende Soldaten.
Das Barockschloss wurde im 18. Jahrhundert als Jagdschloss für Frederik IV. erbaut und trägt den Spitznamen dänisches Versailles. Kein Wunder, dass hier zahlreiche Familienfeiern des Königshauses und offizielle Staatsbesuche stattfinden.
Schloss Fredensborg
Slottet 1B
3480 Fredensborg
Führungen durch Teile der Königsresidenz, der Kapelle und dem Privatgarten mit der Orangerie finden jedes Jahr im Juli und August statt. Konkrete Informationen dazu gibt es auf der WEBSEITE des Schlosses.
Preis: 100,00 DKK (13,50 EUR)
Seit langer Zeit ist es Tradition, dass Staatsoberhäupter, die Schloss Fredensborg besuchen, ihren Namen mit einem Diamantstift auf eine der Fensterscheiben des Palastes schreiben.
Der große Schlossgarten drum herum ist das ganze Jahr für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Zwischen den Alleen befinden sich kleine Wälder mit verschlungenen Wegen, an denen zahlreiche Skulpturen versteckt sind. Dazu gehört auch das Norseman’s Valley. Hier befinden sich 70 Skulpturen norwegischer und färöischer Bauern und Fischer. Komplett im royalen Garten-Feeling gefangen machten wir uns auf nach Hillerød, um ein weiteres Gartenjuwel zu besuchen.
Gärten, Schloss-Prunk und Vintage-Shopping in Hillerød
Hillerød liegt im Herzen von Nordseeland und bietet neben Cafés und Passagen zum Bummeln auch jede Menge Natur. Die Stadt galt einst als Heiligtum der Könige, die hier ihrer Jagdleidenschaft nachgingen. Die Parforce-Jagdlandschaft, die aus den drei Gebieten Jægersborg Dyrehave, Gribskov und Store Dyrehave besteht, wurde 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Und wo die royalen Herrschaften ihre Jagdleidenschaft ausführte, durfte natürlich auch ein entsprechendes Jagdschloss nicht fehlen.
Das Museums-Schloss Frederiksborg
Das Frederiksborg Schloss ist nicht nur ein Wasserschloss, umgeben von einem See, sondern auch das größte und bedeutendste Bauwerk der nordischen Renaissance. Es wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von König Christian IV. gebaut. Er wollte damit seine Position als machtvoller nordeuropäischer Monarch ausdrücken.
Schon auf dem Weg vom Parkplatz zum Schloss kommen wir aus dem Staunen kaum heraus. Gerade als ich ein Foto von den Schlosstürmchen mache, spricht uns ein älterer Herr an: „Hallo, woher kommt ihr?” Wir erzählen ihm, dass wir aus Deutschland seien und uns die Dänische Riviera ansehen. „Oh, wie schön, dann verrate ich euch etwas! Der königliche Steinmetz hat sich nämlich einen kleinen Scherz erlaubt.” Der Mann zeigte auf einen Torbogen, vor dem wir standen. „Seht ihr die Frau dort oben? Rank und schlank. Wenn ihr einen Torbogen weitergeht und euch umdreht, seht ihr auch eine Frau – mit Bauch. Das war ein kleiner Seitenhieb auf die Freudigkeit des Königs. Selten ging eine Frau durch diese Tore, ohne danach gesegneten Leibes zu sein.” Unser Besuch des Schlosses fing also gleich mit einer Highlight-Geschichte an.
Mittlerweile geht es nicht mehr so wild zu, denn in dem Schloss befindet sich heute das Dänische Nationalhistorische Museum. Das Museum erzählt anhand von Gemälden und Möbeln aus verschiedenen Stilepochen dänische Geschichte. Neben einer permanenten Ausstellung gibt es wechselnde Sonderausstellungen.
Frederiksborg Schloss
Frederiksborg Slot 10
3400 Hillerød
Öffnungszeiten: täglich 10:00-17:00 Uhr
Eintritt: 75,00 DKK (10,00 EUR)
Zu den Highlights einer Besichtigung gehören der prachtvolle Rittersaal, dessen Wände mit Wandteppichen und königlichen Portraits geschmückt sind, der Audienzsaal mit seinem barockem Interieur sowie die prunkvolle Schlosskirche, in der heutzutage auch öffentliche Gottesdienste und Konzerte stattfinden. Das Museum empfiehlt für den Besuch einen 45 Minuten langen Audioguide.
Barock und wild romantisch – die Schlossgärten
Weil wir das sonnige Sommerwetter genießen wollten, schauten wir uns nur kurz den Innenhof des Schlosses an und spazierten zu den Gärten weiter.
Der Barockgarten ist das Herzstück der Außenanlagen des Schlosses und gilt als ein Prachtwerk der Gartenkunst. Die Beete und Sträucher sind alle symmetrisch auf vier verschiedenen Ebenen angelegt. Die fein gemähten Rasenflächen und Hecken scheinen teilweise mit der Nagelschere zurechtgeschnitten worden zu sein. In der Mitte des Gartens plätschern Wasserkaskaden gemächlich den Hügel hinunter, begleitet von Fontänen, die auf den einzelnen Ebenen in die Höhe schießen. Das akkurate Anlegen des Garten hatte aber nicht nur ästhetische Gründe. Durch die verschiedenen Ebenen und die teilweise schmaler werdenden Pfade wird eine optimsche Täuschung kreiert, die den Garten größer erscheinen lässt.
Mir persönlich gefiel der idyllische Landschaftsgarten viel besser. Hier wurde die freie Natur als Vorbild verwendet. In dem kleinen Waldgebiet um das Badestubenschloss herum gibt es kleine Seen und sanft plätschernde Bäche. Schmale Pfade winden sich kurvenreich durch das Areal. Die großen Rasenflächen eignen sich hervorragend für ein kleines Picknick. Das hatten wir natürlich gerade nicht parat, weswegen wir uns entschlossen, noch schnell in die Innenstadt zu spazieren.
© Niclas Jessen
© Tine Uffelmann – VisitNordsjælland
Vintage-Shopping in Hillerød
Auf der Suche nach einem Kaffee und einem Stück Gebäck fiel uns wieder auf, das Dänemark einfach das Paradies schlechthin für Vintage-Liebhaber ist. Wir kamen nicht weit, da stolperten wir schon in den ersten Laden mit alten Möbel, Bildern, Vasen und Geschirr hinein.
Tingstedet
Slotsgade 45
3400 Hillerød
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10:00-17:30 Uhr, Samstag 10:00-14:00 Uhr, Sonntag geschlossen
Schönste Danish Design Möbel aus den 60er Jahren, Gemälde und Zeichnungen, eine Fülle an Keramik und jeder Menge Kinkerlitzchen. Am liebsten hätten wir uns direkt eine neue Esszimmer-Einrichtung gekauft. „Kein Problem, ich liefere auch”, meine der Ladenbesitzer direkt zu uns. Absolute Schnäppchen fanden wir jedoch nicht, dass sich das internationale Liefern gelohnt hätte.
DanChurchSocial Op Shop
Slotsgade 38
3400 Hillerød
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10:00-17:30 Uhr, Samstag 10:00-14:00 Uhr, Sonntag geschlossen
Nur wenige Meter weiter befindet sich der DanChurchSocial Op Shop, der mich an einen Oxfam Laden plus allerlei Deko und Geschirr erinnerte. Hier konnte ich direkt meinen Faible für Kuchenteller mit Goldrand ausleben und ersteigerte zwei Schmuckstücke für weniger als einen Euro.
Auch für Menschen, die dem Vintage-Shopping nicht zugeneigt sich, lohnt sich ein Abstecher in die Shopping meile von Hillerød, in der zahlreiche Boutiquen, Deko-Geschäfte und Cafés auf Kundschaft warten.
Moderne Kunst im Esrum Kloster
Von Hillerød arbeiteten wir uns weiter gen Norden an die Küste. Doch plötzlich schlug das Wetter um. Zum Glück! Denn wer weiß, ob wir den Abstecher zum Esrum Kloster gemacht hätten, wenn der hartnäckige Nieselregen nicht angehalten hätte? Jetzt muss ich dem Regengott dankbar sein, denn das Kloster war eine wahre Überraschung.
Das Benediktinerkloster wurde ungefähr im Jahr 1140 errichtet und um 1151 herum von den Zisterziensern (einem katholischen Orden) übernommen. Die Abtei Esrum war seinerzeit der größte Grundbesitzer in ganz Nordseeland. Neben ihrem Glauben, erweiterten die Mönche außerdem ihr Wissen über Medizin und Kräuter. Das Kloster bestand bis zur Reformation im Jahr 1536. Die letzten Mönche verließen 1559 die heiligen Gemäuer.
Gänzlich ohne Erwartungen betraten wir das unscheinbar wirkende Backsteingebäude. Es ist der einzige erhaltene Flügel der Abtei. Schon die Chipkarte, mit der wir eine Schranke am Treppenaufgang öffnen konnten, verwunderte mich. So viel Digitalismus hätte ich einem alten Kloster nicht zugetraut.
Als wir die Treppen hochgingen, leuchtete uns ein Globus aus Metallstangen entgegen, die im Takt sphärischer Klänge leuchteten. Die Lichter und Töne bewegten sich unaufhaltsam und wiederholten sich. Sie symbolisieren den Tagesablauf der Mönche: sechs Stunden Schlaf, sechs Stunden Praxis, fünf Stunden lesen und sieben Stunden Chor singen in der Kirche.
Chorgesang war die wichtigste Aufgabe der Mönche, was im Raum nebenan ganz besonders eindrucksvoll dargestellt wird. Der große Raum war stockdunkel als wir ihn betraten. Wir konnten in der Dunkelheit die schwarzen, von der Decke hängenden, Stäbe nur erahnen. Plötzlich, im Einklang mit Mönchgesängen, leuchteten sie auf. Zu Beginn leuchtete nur der Stab des Armārius. Als die anderen Mönche in den Gesang einstiegen, war der Raum hell erleuchtet. Eine sehr emotionale und beeindruckende Darstellung des damaligen Chorgesangs.
Der Rundgang durch das Kloster führt über schmale Treppen und Gänge, vorbei an Habseligkeiten der Mönche und Überbleibseln der anderen Klostergebäude, die es heute nicht mehr gibt. In einem Raum flogen wir mit einer VR Brille ausgestattet über die ehemaligen Gemäuer der alten Gebäude und konnten in einem anderen Raum mithilfe eines ausgeklügelten Spiels die Geschichte des Klosters nachempfinden.
Draußen vor den Mauern wachsen im Klostergarten mehr als 200 Pflanzen. Die Mönche nutzten die Pflanzen entweder für medizinische oder religiöse Zwecke. Heute informieren Schilder über die verschiedenen Pflanzen ihre Nutzung. Neben dem Garten liegen weite Felder und üppige Weiden, auf denen Schafe grasen.
Mittelaltermärkte und Bierfeste
Auch wenn nicht mehr alle Gebäude des Klosters stehen, so eignet sich das weitläufige Gebiet hervorragend für Mittelaltermärkte und andere Feste. Die Abtei Esrum organisiert das ganze Jahr über viele Veranstaltungen.
Esrum Kloster & Møllegård
Klostergade 12
3230 Græsted
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10:00-16:00 Uhr
Eintritt: 85 DKK (11,50 EUR)
Beim großen Mittelalterspektakel treffen sich Mönche, Nonnen und kämpferische Ritter, um die alte Zeit wieder aufleben zu lassen. Es gibt mittelalterliche Speisen und jede Menge Met. Beim Bierfest wird neben dem Klosterbier auch modernes Craft Beer serviert. Und an Weihnachten gibt es natürlich einen muckeligen Weihnachtsmarkt rund um das Kloster herum. Ob gerade ein Event ansteht, wenn du in der Nähe bist, findest du auf der WEBSEITE des Esrum Klosters heraus.
© Tine Uffelmann – VisitNordsjælland
Einfach nur verrückt: das Rudolph Tegner Museum
Nachdem es uns schon beim Esrum Kloster die Sprache verschlagen hatte, konnte sie auch gleich wegbleiben – denn es ist unheimlich schwer, Worte für das Rudolph Tegner Museum zu finden. Das war wirklich verrückt und ich weiß kaum, an welcher Stelle ich beginnen soll.
Vielleicht bei Tegner selbst: Rudolph Tegner war ein dänischer Bildhauer des Symbolismus. Er lebte von 1873 bis 1950. Normalerweise husche ich nur immer grob über den Lebenszeitraum von Künstlern hinweg, um sie Epochen zuzuordnen, aber bei Tegner versuchte ich seine Lebensjahre und seine Kunst irgendwie zusammen zu bekommen – meist erfolglos.
Ausgestellt wird seine Kunst in einem bunkerähnlichen Bau mit riesengroßen Dimensionen. An den Seitenwänden gibt es keine Fenster. Das gesamte natürliche Licht scheint durch Oberlichter hinein. Errichtet wurde das Gebäude in einer wunderschönen Umgebung im Naturschutzgebiet südlich von Dronningmølle. Auf sanften Hügeln wächst Heidekraut neben vereinzelten Bäumen und Wacholdersträuchern. Dieses Areal (es ist alles verrückt) heißt Russland. 14 Statuen befinden sich in dem schönen Kunstgarten.
Rudolph Tegner Museum und Skulpturenpark
Museumsvej 19
3120 Dronningmølle
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10:00-17:00 Uhr
Eintritt: 70 DKK (9,50 EUR)
Das Kernstück des Museums hat eine elf Meter hohe Galerie. Nicht weniger spannend ist, was unter dem Gebäude liegt: Rudolph Tegner selbst. Das Museum dient nämlich gleichermaßen als Mausoleum.
Rund 250 Skulpturen von Tegner werden hier ausgestellt. Es sind Modelle aus Gips, Ton, Bronze oder Marmor sowie vereinzelte Malereien.
Tegner ließ sich bei einer Reise nach Griechenland von antiken Skulpturen inspirieren sowie in Italien von Michelangelos „Tag und Nacht“ und „Morgen und Abend“. Ein Aufenthalt in Paris brachte ihm den Jugendstil näher. Sämtliche Stile und Gefühle drückte er in seiner Kunst aus, so dass ich nicht selten mit verwundert zur Seite geneigtem Kopf auf puschelige Katzen in Achselhöhlen von griechischen Göttern sah. Ob das schön ist, vermag ich nicht zu bewerten, aber beeindruckend sind die Skulpturen, die teilweise viele Meter hoch ragen allemal.
Die Kreativ-Oase Hundested
Vollgepumpt mit diesen unerwarteten Eindrücken, nahmen wir nun Kurs auf die Küste. Wir starteten ganz im Westen, am Eingang vom Kattegat zum Ise- und Roskilde Fjord: in dem Ort Hundested. Robben, im Dänsichen Sælhunde genannt, gaben dem Ort (dänisch: Sted) seinen Namen. Früher lebten hier nämlich an einem großen Steinriff unzählige Robben. Heute tummeln sich hier unzählige Kreative.
Der Kulturhafen
Der Kulturhafen von Hundested ist der kreative Mittelpunkt der Stadt. Wir parkten direkt vor den Fischerbooten und kleinen Yachten, die im Handelshafen gemütlich hin und her schwappten. Täglich bringen Fischer ihren Fang hierher. In der traditionsreichen Mini-Werft gibt es auch heute noch eine Netzmacherei und eine Schmiede.
Jedoch wirkte der Hafen auf mich weniger wie ein Fischhandel, sondern eher wie ein urbaner Treffpunkt für Einheimische und Reisende. In den bunten Holzhäusern befindet sich neben einer Vielzahl von Restaurants und Fish & Chips Buden auch eine Craftbeer Brauerei. Wir schlenderten durch eine kleine Passage, in der Wimpelketten im Wind tanzten und bummelten an kleinen Shops mit skandinavischer Mode, lokalen Spezialitäten und Bio-Kosmetik vorbei. Hinter einer weiteren Ecke versteckte sich ein Vintage-Schuppen.
Weiter Richtung Wasser standen kleine bunte Häuschen mit Kunstgallerien und Werkstätten, in denen wir den Künstler:innen beim Erschaffen neuer Werke über die Schulter sehen konnten.
Surf-Lifestyle und Glamping im Lynæs Surfcenter
Durch den anhaltenden Regen war die Stimmung heute nicht so ausgelassen und die Terrassen der Restaurants vereinsamt. Also fuhren wir direkt zum Lynæs Surfcenter an den Isefjord weiter. Hier lag die Unterkunft, auf die wir uns besonders freuten. Mit ihr haben sich die Zwillinge Johan und Jeppe einen Traum erfüllt: Schon als Kinder verbrachten sie den ganzen Tag am Strand. 2011 begannen sie damit, den Inhaber von KITEPro, Nikolaj, als Kitesurflehrer zu unterstützen. Leider starb Nikolaj einige Jahre später an einem plötzlichen Herzstillstand. Das riss den damals 17 jährigen Zwillingen den Boden unter den Füßen weg.
Nach einigen Monaten Stillstand, entschieden sich Jeppe und Johan, ihr gesamtes Geld zusammenzukratzen, um die Surfschule weiterzuführen. Mit den Jahren weiteten sie ihr Angebot auf Windsurfen, SUP und Kajaken aus. So entstand einer der beliebtesten Wind- und Kitesurfspots Dänemarks – mit Besucher:innen aus aller Welt.
Für eben diese überlegten sich Jeppe und Johan ganz besondere Unterkünfte: Es gibt zum einen sogenannte Surfshacks, die mich an große Fässer erinnerten. Sie sind mit einem Doppelbett und einem großen Fenster in Richtung Strand ausgestattet.
Noch großräumiger und luxuriöser sind die Glamping-Zelte. In einem von ihnen wollten wir übernachten. An dem mobilen Badezimmer-Wagen vorbei, liefen wir den mit Rindenmulch ausgelegten Weg entlang. Hinter einer großen Hecke befand sich unser Zelt. Mit einem schnellen Ratsch rissen wir den Reißverschluss auf und waren sofort verliebt: auf wunderschönen Holzdielen stand mittig ein großes Bett. Zu beiden Seiten standen Knautschsessel und Bambustische, unterm Zeltdach baumeln Pflanzen und Lichterketten – ein wahr gewordener Boho-Traum.
Lynæs Surfcenter
Lynæs Havnevej 8
3390 Hundested
Öffnungszeiten und Preise variieren nach Saison. Sämtliche Information findest du auf der WEBSEITE des Surfcenters.
Nicht nur die Shacks und Zelte sind mit unheimlich viel Liebe zum Detail eingerichtet, auch der große Gemeinschaftsraum neben der Bar ist unheimlich gemütlich. Nachdem wir uns mit Burgern und Pommes vom Foodtruck und einem Drink eingedeckt hatten, setzten wir uns an einen der großen Massivholztische und beobachteten die anderen Menschen um uns herum, wie sie quatschen und Brettspiele spielten.
Vollkommen zurecht behaupten die Zwillinge zu glauben, dass Nikolaj stolz wäre auf das, was die beiden hier geschaffen haben. Es sei genau das, wovon er immer geträumt und den beiden vorgeschwärmt hat.
Das Rotkäppchen von Hundested: Der Spodsbjerg Fyr
Noch in der Nacht wurde das Prasseln auf das Zeltdach immer weniger und am nächsten Tag war es trocken und die Sonne versuchte immer wieder durch die Wolken durchzubrechen. Wir machten uns fertig, um die Küste entlang zu fahren.
Schon an der Ortsgrenze von Hundested machten wir wieder Halt. Auf einem etwa 30 Meter hohen Moränenfelsen steht der putzige Leuchtturm Spodsbjerg Fyr. Der Weg zum Parkplatz führt einen schmalen Feldweg neben einem Wohnhaus entlang. Wir spazierten durch einen kleinen Wald hinter dem sich vor dem mit Gras bewachsenen Felsen das Meer ausbreitete. Auf der höchsten Stelle des Hügels steht der gar nicht so hohe Leuchtturm. Seit 1865 weist ein Leuchtturm den Schiffen an dieser Stelle den Weg. Der Leuchtturm wie er heute aussieht, mit seinem roten Dach und den blauen Scheiben, steht dort sein 1907.
Zu Hause beim Polarforscher Knud Rasmussens
Der Wind peitschte uns um die Ohren. Wir hätten unseren Blick nicht vom Meer abwenden können, wäre da nicht eine großer Steinturm gestanden, der an einen Hinkelstein von Obelix erinnerte. Der Turm ist aus vielen kleinen Steinen zusammengesetzt, die aus verschiedenen Orten auf Grönland stammen.
Knud Rasmussens Hus
Knud Rasmussensvej 9
3390 Hundested
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 11:00-16:00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 60 DKK (8,00 EUR)
Sie sollen an den Polarforscher Knud Rasmussen erinnern, dessen imposantes Haus nur ein paar Schritte weiter den Küstenfelsen entlang steht. Hier wertete Rasmussen die Forschungsergebnisse seiner zahlreichen Grönland-Reisen aus. Er selbst lebte bis zu seinem Tod im Jahre 1933 hier.
Seit 1939 ist es ein Museum und erzählt die abenteuerlichen Geschichten seiner Entdeckungen.
Das Künstlerdorf Tisvildeje
Nachdem wir noch ein Weilchen dick eingemummelt auf einer Bank vor Knud Rasmussens ehemaligen Haus gesessen und uns den Wind um die mit roten Mützen bedeckten Ohren haben wehen lassen, begann unsere Tour de Dänische Riviera.
Mit jedem Kilometer schaffte es auch die Sonne, sich ein paar Meter weiter durch die Wolkendecke zu arbeiten. Eine halbe Stunde später kamen wir durch Tisvilde – an Weiterfahren war nicht zu denken. Uns nahm die Atmosphäre des kleinen Orts sofort gefangen. Wir parkten vor einem Café und bummelten die Hauptstraße entlang. In den Boutiquen hingen flauschige Wolldecken großer skandinavischer Marken. Der Geruch von Kräuterseifen flog bis auf die Fußwege hinaus. Zu einem Vintage-Laden gehörter ein Wintergarten aus schwarzen Sprossenfenstern, der sowohl mit geschmackvoll ausgewählten Rattan- und Danish Design-Möbeln als auch mit zahlreichen Grünpflanzen geschmückt war. Wir drückten unsere Nasen an den Fenstern platt. Gegenüber gab es ein kleines Kaffee-Fenster namens Kalla Kalla, mit kleinen Tischchen und Hockern unter einer Markise, durch das offenbar auch Craft Gin gereicht wird.
Uns zog der Kaffeedurst ins Little Café. Das sowohl kunst- als auch liebevoll dekorierte Café ist eine wahre Perle. Der Kaffee ist fantastisch, es gibt jede Menge frische Säfte und Smoothies und vegane Sandwiches auf selbstgemachten Brot. Wir beobachteten die Kundschaft: ein Bildhauer, ein spinnerter Gärtner, eine Yoga-Truppe.
Eine Googlesuche bestätigte: Tisvilde ist seit jeher ein Künstlerdorf, in das sich die Kopenhagener Bohème im Sommer zurückzieht. Mich erinnerte der Ort stark an das kalifornische Carmel.
Die bunten Strandhäuschen von Rågeleje
Als wir aus dem Café kamen, strahlte die Sonne mit uns schon um die Wette. Perfekte Voraussetzungen für einen Spaziergang am Strand. Den hatten wir uns für Rågeleje vorgenommen. Rågeleje ist ein beliebter Badeort. Wohlhabende Dänen haben sich herrschaftliche Sommerhäuser und Villen in die sanften Hügel hinter dem Strand gebaut.
Zum Baden ist es heute wirklich zu kalt, aber an den Strand zog es uns dennoch, denn hier stehen zahlreiche bunt gestreifte Hütten am Strand. Nachdem wir einen mit Kieseln durchzogenen Strandabschnitt entlang gegangen waren, wurde der Sand immer weicher und weißer. Direkt hinter dem Strand erhoben sich kleine, mit Gras bewachsenen Dünen. Davor standen die Strandhütten: in blau gestreift, rot gestreift, schwarz gestreift – ich fand jede einzelne putzig. Wir setzten uns auf den Türabsatz einer der Hüttchen und ließen mal wieder das Meer auf uns wirken. An Tagen mit genügend Wind lassen sich von hier aus auch ganz hervorragend die Kite- und Windsurfer:innen beobachten.
Der nördlichste Punkt von Sjælland: Gilleleje
Bei der Fahrt entlang der Dänischen Riviera faszinierte mich besonders, wie sehr sich die Landschaft auf einem doch so kleinen Streckenabschnitt änderte und wie unterschiedlich die einzelnen Orte waren.
In Gilleleje, der nördlichsten Stadt von Seeland, liegt der größte Industrie-Fischerhafen der Insel. Das hört sich gigantisch an, sieht aber weiterhin wie ein schnuckeliger Kutterhafen aus. An diesem Hafen liegt auch der Ausgangspunkt für die 12 Kilometer lange Wanderung Kierkegaard by Nature, bei der sich die Natur der Dänischen Riviera um Gilleleje herum in vollen Zügen genießen lässt. Sie ist dem dänischen Philosophen Søren Kierkegaard gewidmet. Er war ein leidenschaftlicher Wanderer und verbrachte 1835 acht Wochen in Gilleleje. Die einmalig schöne Natur von Nordseeland inspirierte ihn sehr.
Vom Fischereihafen aus geht es auf dem Fyrstien, dem Leuchtturmpfad, entweder nach Osten in Richtung des Leuchtturms Nakkehoved Fyr oder Richtung Westen auf dem Gilbjergstien, zu einem Gedenkstein für Søren Kierkegaard. Du kannst die Route natürlich auch beliebig verkürzen. In dem Fall empfiehlt sich die Route nach Westen zum Leuchtturm.
Rote Fischerhäuschen und Street Food in Hornbæk
Von Fischerort zu Fischerort, so tuckerten wir weiter die Dänische Riviera entlang. In Hornbæk war es gar nicht der kleine Hafen, der das Highlight bildete, sondern die kleinen roten Fischerhäuschen. Vor einigen arbeiteten die Fischer ihre Netze auf. Neben den Hütten ragten Holzstelen in den Himmel, an denen sie sie zum Trocknen aufhingen.
Hinter dem Hafen befindet sich ein kleines Wohngebiet mit einem Wirrwarr aus engen Gassen. Hier stehen wunderschöne alte Häuschen. Ein kleiner Spaziergang lohnt sich hier auf jeden Fall.
Det fedtede Hjørne: Der Place to be im Sommer
Auf dem Weg zur Hauptstraße zurück bogen wir falsch ab. Ein glücklicher Zufall, denn nur so fanden wir in einer Kurve die Fette Ecke. Direkt am Strand von Hornbæk liegt Det Fedtede Hjørne – ein sommerliches Streetfood Paradies mit Pergolas von denen Lichterketten baumeln.
Det Fedtede Hjørne
Øresundsvej 2A
3100 Hornbæk
Öffnungszeiten und Infos über Events findest du auf der WEBSEITE der Fetten Ecke.
Obwohl sich die ganze Location als Restaurant bezeichnet, gibt es sechs verschiedene Food Stände, an denen Burger und Taco Träume wahr werden.
Den ganzen Sommer über finden Konzerte und besondere Events statt. Im Winter ist die Fat Corner jedoch geschlossen.
© Tine Uffelmann – VisitNordsjælland
Als wir von Hornbæk aus an Helsingør vorbei und weiter die Küste entlang fuhren, wurden die Strandhäuschen immer größer. Waren sie in Snekkersten noch ganz putzig, wuchsen sie bis Tibberup schon zu großen Penthäusern mit Mauern drum herum an. Wir näherten uns dem Speckgürtel von Kopenhagen.
Das Louisiana Museum of Modern Art
In Humlebæk steht schließlich ein ganz besonderes Haus: das Louisiana Museum of Modern Art. Ein Besuch des Museums befand sich schon so lange auf meiner Wunschliste – und jetzt war es endlich soweit. Noch immer trauere ich der Yayoi Kusama Ausstellung von 2015-2016 hinterher, die ich leider verpasst habe. Aber das Gute ist: sie hat ein kleines Andenken dort gelassen.
Das Louisiana Museum ist das bedeutendste Museum für moderne und zeitgenössische Kunst und liegt nur eine gute halbe Stunde Fahrzeit von Kopenhagen entfernt, so dass ein Abstecher von Dänemarks Hauptstadt aus ganz einfach ist – auch mit dem Zug.
Als der Gründer, Knud W. Jensen das Museum 1958 eröffnete, wollte er moderne dänische Kunst ausrichten, doch schon nach kurzer Zeit entwickelte es sich zu einem Museum mit vielen international renommierten Werken. Das Museum besteht aus mehreren Gebäuden, die von unterschiedlichen Architekten designt wurden, aber durch gläserne Laubengänge miteinander verbunden sind.
Ein kleiner Tipp: nimm’ dir einen Plan Eingang vom Museum mit! Wir sind einige Male zum großen Lageplan am Eingang zurück gegangen, um zu schauen, wo genau wir für welche Ausstellung hin müssen.
Die Kollektion des Louisiana Museums umfasst ungefähr 4.000 Werke. Der Schwerpunkt bei den Ausstellungsstücken liegt auf Malerei und Skulptur. Es ist unmöglich alle Kunstwerke gleichzeitig zu präsentieren, daher konzentriert sich die Sammlung auf Werkgruppen und künstlerische Epochen. Zu der permanenten Ausstellung zählen die Giacometti Gallery, die Asger Jorn Gallery und (zu meiner persönlichen Freude) Yayoi Kusamas Installation Gleaming Lights of the Souls.
Im Garten um das Museum herum, stehen weitere 45 Skulpturen. Sie sind so positioniert, dass sie mit der Architektur und der Natur interagieren. Neben der Kunst begeistert der einmalige Ausblick auf den Øresund. Ein einmaliger Abschluss für unsere Reise entlang der Dänischen Riviera!
Louisiana Museum of Modern Art
Gl Strandvej 13
3050 Humlebæk
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 11:00-18:00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 145 DKK (19,50 EUR)
Neben der permanenten Ausstellung gibt es drei wechselnde. Welche aktuell gezeigt werden, erfährst du auf der WEBSEITE des Museums. Solltest du Bedenken haben, das Louisiana Museum mit Kindern zu besuchen, keine Angst: für sie gibt es den Kids Wing.
Der dreistöckige Kindertrakt bietet täglich Workshops, in denen Kinder von 4 bis 16 Jahren malen, zeichnen, modellieren und somit die Arbeitsweise von Künstlern erkunden können.
© Ulrik Jantzen – Louisiana Museum of Modern Art
FAQ für deine Reise an die Dänische Riviera
Anreisen & Rumreisen
Wie komme ich am besten an die Dänische Riviera?
Wir sind von Hamburg aus mit dem Auto angereist und haben direkt eine kleine Rundreise gemacht.
Fähre Fehmarn – Rødby
Preis: ab 40,00 EUR (One Way)
Fahrtdauer: 45 Minuten
Auf der Hinfahrt haben wir von Fehmarn aus mit der Fähre nach Rødby übergesetzt. Den Fährplan findest du auf der Seite von SCANDLINES. Derzeit gibt es 46 Fahrten täglich.
Auf dem Rückweg sind wir über die 18 Kilometer lange Storebælt Brücke über den Großen Belt zwischen der Insel Seeland und Fünen gefahren. Wir wollten noch einen Stopp in meiner dänischen Lieblingsstadt ODENSE einlegen. Die Fahrt über die Brücke kostet 35,00 Euro.
Solltest du von weiter her anreisen, eignet sich Kopenhagen als Ausgangspunkt für eine Reise an die Dänische Riviera. Der Flughafen Kopenhagen-Kastrup wird von sämtlichen Airlines, auch häufig direkt, angeflogen. Am Flughafen kannst du deinen Mietwagen abholen. Ich buche meinen Mietwagen (und das ist keine Werbung, sondern Überzeugung) immer über BILLIGER-MIETWAGEN.DE. Hier finde ich immer die besten und günstigsten Angebote und der Service war ebenso bisher immer einwandfrei.
Wenn du keinen Mietwagen nehmen möchtest, kommst du auch mit öffentlichen Verkehrsmittel an die Dänische Riviera. Von Hillerød aus fährt die Regionalbahn an die die Orte an der Küste. Zudem gibt es in der gesamten Region auch zahlreiche Busse. Genaue Information über Tickets und Verkehrsmittel findest du auf der Webseite von VISIT NORDSEELAND.
Reisezeit
Wann ist die beste Reisezeit für die Dänische Riviera?
Auf der gesamten Insel Seeland herrscht das Ozeanklima. Die beste Reisezeit für die Dänische Riviera ist von Mai bis September. Wenn du baden möchtest, empfehlen sich die Sommermonate Juli und August. Dann liegt die Temperatur im Schnitt bei 21°C. Solltest du wandern und die Ruhe genießen sollen, empfehle ich dir die Nebensaison im Frühjahr oder ab Ende August/September.
Unterkünfte
Wo kann ich an der Dänischen Riviera übernachten?
FREDENSBORG VANDRERHJEM
Østrupvej 3
3480 Fredensborg
Preis privates DZ: ab 675 DKK (91,00 EUR)
Was sich nach Hagebuttentee und Sammelduschen anhörte, stellte sich als gemütliche Unterkunft im Grünen heraus. Die Inhaberin hat außerdem einen Faible für Vintage Möbel und Dekoration, weswegen die Aufenthaltsräume mit viel Liebe zum Detail dekoriert sind.
KYSTHUSENE GILLELEJE
Tinkerup Strandvej 8a
3250 Gilleleje
Preis: DZ ab 713 DKK (95,00 EUR)
Besonders für Familien und längere Aufenthalte sind die kleinen Küstenhäuser bestens geeignet. Es gibt Volleyballfelder, einen Pool, Hüpfburgen, eine kleine Minigolfanlage und jede Menge Entertainment. Falls dir nach Gemütlichkeit und Entspannung ist, solltest du dir eine der vielen weiteren Unterkünfte in NORDSEELAND aussuchen.
Food & Drinks
Welche Restaurants sind an der Dänischen Riviera empfehlenswert?
Madkollektivet Naboskaber
Slotsgade 3
3480 Fredensborg
Öffnungszeiten: Donnerstags 17:30 Uhr
Preis: 125,00 DKK (17,00 EUR) zzgl. Getränke
Falls du an einem Donnerstag in Fredensborg bist, darfst du das Community Dinner des Madkollektivet keinesfalls verpassen. Der renommierte Koch Rune Sonnichsen tischt an langen Tafeln bestes Essen auf, dass du gemeinsam mit den Locals verputzt. Das Menü und die Termine findest du auf der WEBSEITE des Madkollektivet.
Skipperhuset Fredensborg
Skipperalle 6
3480 Fredensborg
Öffnungszeiten: Dienstag-Samstag 11:30-16:00 Uhr und 17:30-23:00 Uhr, Sonntag 11:30-16:00 Uhr, Montag geschlossen
Aber auch an anderen Tagen musst du auf das hochwertige Essen von Rune nicht verzichten. Direkt am Ufer des Esrum Sees liegt das Skipperhuset, welches ihm auch gehört. Hier kannst du beste Speisen und ein Weinchen mit Blick auf das Wasser genießen.
Kongernes
Hovedgaden 66
3220 Tisvildeleje
Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11:30-24:00 Uhr, Sonntag 10:00-24:00 Uhr
Direkt vorweg: wir haben hier nicht gegessen. Aber uns fiel sofort die gemütliche Terrasse auf. Bei einem Blick auf die Karte, die Angebote für jede Mahlzeit des Tages bot, lief uns das Wasser im Mund zusammen. Bei der nächsten Reise an die Dänische Riviera wollen wir hier auf jeden Fall Halt machen.
El Meson Canario
Rågeleje Strandvej 93
3210 Vejby
Öffnungszeiten: Montag-Donnerstag 16:00-22:00 Uhr, Freitag 12:00-23:00 Uhr, Samstag 12:00-24:00 Uhr, Sonntag 12:00-21:00 Uhr
Erst ein bisschen Chillen am Strand und dann ein Gläschen Wein mit Tapas – das geht in Rågeleje ganz einfach. Die Tapas Bar mit großer Sonnenterrasse liegt direkt an der Strandstraße und bietet eien große Auswahl an spanischen Spezialitäten. Im Sommer werden häufig auch gigantische Paellapfannen als Happening ausgepackt und bekocht.
Det Fedtede Hjørne
Øresundsvej 2A
3100 Hornbæk
Öffnungszeiten und Infos über Events findest du auf der WEBSEITE der Fetten Ecke.
Zum Glück sind wir in Hornbæk falsch abgebogen, denn sonst hätten wir dieses hippe Street Food Paradies nicht gefunden. Es liegt direkt am Strand. Möbel aus Paletten, Esstände in Containern und jede Menge Lichterketten. Außerdem gibt’s im Sommer regelmäßig Live Musik.
Welche Cafés sind an der Dänischen Riviera empfehlenswert?
The Little Café
Hovedgaden 57
3220 Tisvildeleje
Öffnungszeiten: Mittwoch-Samstag 10:00-18:00 Uhr, Sonntag 10:00-17:30 Uhr, Montag & Dienstag geschlossen
Für das liebevoll gestaltete Café im Künstlerdorf Tisvilde würde ich immer wieder einen Stopp einplanen. Der Kaffee ist fantastisch, es gibt jede Menge frische Säfte und Smoothies und vegane Sandwiches auf selbstgemachten Brot. Mich erinnerte der Ort stark an das kalifornische Carmel.
Sørup Is & Kaffestue
Sørupvej 1
3480 Fredensborg
Öffnungszeiten: täglich 12:00-17:00 Uhr
Eis, Kuchen und Drinks direkt am See. Jeder in Fredensborg empfohl uns die kleine Kaffestue am Ufer des Esrum Sees. Und tatsächlich: die Torten und Küchlein sahen fantastisch aus. Die offiziellen Öffnungszeiten werden bei gutem Wetter durchaus bis Sonnenuntergang ausgedehnt.
Kalla Kalla
Hovedgaden 58
3220 Tisvildeleje
Öffnungszeiten: Mittwoch-Sonntag 10:00-17:00 Uhr, Montag & Dienstag geschlossen
Kaffee, Bio-Eis, Zimtschnecken und Gin Tonic – mehr muss ich nicht sagen, oder? Dass alles wird durch eine kleine Durchreiche auf den Gehweg gegeben, auf dem kleine Tischchen und Hocker stehen.
Weitere Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten
Wo kann ich an der Dänischen Riviera Kanu fahren?
Sne og Vand
Skipper All 6
3480 Fredensborg
Öffnunungszeiten: Saison ist jedes Jahrvom 1. Mai – 1. Oktober
Wassersport auf einer der größten Seen Dänemarks! Bei Sne og Vand kannst du sowohl Kanus als auch SUP Boards leihen. Allerdings nicht spontan – ein Anmeldung vorab ist notwendig. Das geht ganz einfach per Mail oder Anruf mit den Kontaktdaten auf der WEBSEITE.
Was gibt es sonst noch für Sehenswürdigkeiten an der Dänischen Riviera?
Søborg Slotsruin
Bygaden 44
3250 Gilleleje
Öffnungszeiten: Die Ruine kann rund um die Uhr besucht werden.
Das Schloss Søborg, von dem es heute nur noch ein paar Mauerüberreste gibt, war eine der größten und am besten befestigten Burgen Dänemarks. Daher wurde das Schloss auch als Gefängnis für die gefährlichsten Feinde der Monarchie genutzt.
Munkeruphus
Munkerup Strandvej 78
3120 Dronningmølle
Öffnungszeiten: Donnerstag-Sonntag 11:00-17:00 Uhr
Eintritt: 70,00 DKK (9,50 EUR)
Das ehemaligen Künstlerhaus direkt am Sund ist seit 1989 ein Ausstellungsort für Kunst, Architektur und Design. Es finden wechselnde Ausstellungen statt. Von dem kleinen Café hast du einen herrlichen Ausblick auf’s Meer. Es lohnt sich durch den weitläufigen Garten zu flanieren, da sich hier weitere Skulpturen befinden.
© Tine Uffelmann – VisitNordsjælland
Wandern an der Dänischen Riviera
Einfach drauf losgehen, das ist die Devise an der Dänischen Riviera. Ob schnuckelige Dörfer, beeindruckende Dünen oder langer Strand – es wartet ein Highlight nach dem anderen auf dich. Eine Übersicht über die unterschiedlichen Naturgebiete von Nordseeland findest: HIER.
Radfahren an der Dänischen Riviera
Auch mit dem Fahrrad lässt die die Dänische Riviera erkunden. Es gibt eine Vielzahl gut ausgeschildeter Radwege, die von den Städten, über Land und am Meet entlang führen. HIER findest du nähere Informationen über die einzelnen Routen.
Noch mehr Lektüre über die Dänische Riviera
- Sämtliche Informationen über die Dänische Riviera findest du auf der Webseite von NORDSEELAND.
- Judith und Oliver berichten auf ihrem Blog HELGA AND HEINI ON TOUR von ihrer dreitätigen Radreise in Nordseeland.
- Anuschka erzählt dir bei ROSAS REISEN wie einfach ein Tagesausflug von Kopenhagen aus mit den Rad an die Dänische Riviera ist.
Offenlegung: Diese Reise entstand in Zusammenarbeit VisitDenmark und VisitNordsjælland. Die beschriebenen Eindrücke sind meine eigenen und wurden davon nicht beeinflusst.
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