In den 70er und 80er Jahren war Seattle die Wiege der amerikanischen Kaffeekultur und des Grunge. Heute steht die Stadt im Nordosten der USA für technischen Fortschritt. Neben dem Flugzeughersteller Boeing haben Tech-Riesen wie Amazon und Microsoft hier ihren Hauptsitz. Seattle wächst rasant und wird auch bei Reisenden immer beliebter. Sie besuchen die Stadt bei einem ROADTRIP entlang der Pazifikküste oder als Abstecher aus dem kanadischen Vancouver. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten habe ich mich in Seattle auf die Suche nach Tipps für urbane und grüne Abenteuer gemacht.
Seattle gilt in den USA seit langem als Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Mit den vielen Parks, der Lage am Puget Sound, diversen Seen und der Nähe zum Olympic und MOUNT RAINIER NATIONALPARK ist eine Reise nach Seattle die beste Kombination aus Städte- und Outdoor-Trip.
Im Herzen der Stadt: Downtown Seattle
Downtown Seattle ist die bunte Seele von Seattle. Um die Wolkenkratzern des Wirtschaftszentrum herum atmet die grüne Lunge mit ihren zahlreichen Grünanlagen und Parks. Es gibt sowohl moderne Kaufhäuser als auch schrammelige Nachbarschaftskneipen – einige davon liegen am Pioneer Square, direkt neben trendigen Bars und bunten Kunstgalerien. Hier spazierte ich über einen Gehweg mit kleinen Glas-Pflastersteinen, ohne auch nur zu ahnen, was unter ihnen verborgen liegt.
Die versunkene Altstadt
Der Pioneer Square im Südwesten der Stadt ist das wahre Herz von Seattle. Es begann im Jahre 1852 zu schlagen, als die ersten Siedler sich hier niederließen. Das J&M oder der Central Saloon in der First Avenue gehören zu den ältesten Bars der Stadt. Hier sowie in den Kunstgalerien, Coffee Shops und trendigen Bars um den Platz herum tummeln sich die Menschen. Viele von ihnen wissen nicht, dass sie gerade auf (!) der Altstadt stehen. Das ursprüngliche Seattle befindet sich in den Katakomben unterhalb des Pioneer Square.
Die ersten Siedler errichteten die Stadt direkt am Ufer die Elliot Bucht. Das Meer in der Kombination mit dem vielen Regen hatte zur Folge, dass die Stadt häufig überschwemmt wurde. Die sandigen Straßen verwandelten sich in tiefe Furchen aus Schlamm. Ein Feuer im Jahre 1889 zerstörte die aus Holzhäusern bestehende Stadt fast vollständig, weswegen beschlossen wurde, dass die Häuser fortan aus Stein gebaut werden mussten. Um sich vor weiteren Überschwemmungen zu schützen, bauten die Einwohner Seattles die neuen Häuser auf die Ruinen. Zu beiden Seiten der Hauptstraße wurde eine fast zehn Meter hohe Mauer errichtet, über die die Einwohner zunächst mit Leitern steigen mussten, um die Straße zu überqueren. Es gab jedoch bereits Pläne, auf den Mauern eine neue Straße zu bauen. Das Leben in Seattle sollte sich also auf zwei Ebenen abspielen.
BILL SPEIDEL’S UNDERGROUND
614 1st Avenue
Seattle, WA 98104
Führungen: täglich April-September 9:00-19:00 Uhr, Oktober-März 10:00-18:00 Uhr (jeweils zur vollen Stunde)
Preis: 22,00 USD (18,20 EUR)
Im Zuge des Wirtschaftsbooms im Jahre 1890 erlebten die alten Häuser eine Renaissance und wurden als Läden genutzt – bis die goldene Ära vorbei war, sie verlassen wurden und zu Katakomben verfielen.
Nach der Modernisierung der Stadt glaubten die Menschen jahrzehntelang, dass es sich bei der Geschichte über die versunkene Stadt um eine Legende handele, bis 1965 anlässlich des „Know Your Seattle”-Tages die ersten Führungen in die Unterwelt angeboten wurden; und die gibt es auch heute noch.
Ich habe die Underground Tour bereits zwei Mal mitgemacht und werde ganz sicher auch bei meinem dritten Besuch in Seattle wieder dabei sein. Die Fassaden einzelner Läden sind unfassbar gut erhalten. In einem steht ein altes rotes Sofa, in einem anderen konnten wir ins Badezimmer hineinsehen. Hinzu kommt, dass die Tour Guides unglaublich unterhaltsam sind und sowohl lustige, als auch Spukgeschichten über das verborgene Seattle auf Lager haben.
Die quirlige Waterfront
Nach der Untergrund-Tour war mir nach mehr Licht und ein wenig Trubel. Den fand ich an der Seattle Waterfront. Am Ufer des Puget Sound reihen sich Fast Food Stände, Eisläden und Restaurants aneinander. Jeder Pier lockt mit neuen Attraktionen: Am Pier 66 legen die großen Kreuzfahrtschiffe an, die Kurs auf die Inside Passage in Alaska nehmen. Von Pier 59 starten die kleineren Ausflugsboote in die Umgebung.
Besonders viel Trubel herrscht am Pier 57, auf dem auch das Seattle Great Wheel steht. Aus den Souvenirshops funkelten mich mit Pailletten besetzte T-Shirts an, Lobster Rolls gingen im Sekundentakt über den Tresen von The Crab Pot und am Ende des Piers drehte sich langsam und gemächlich das große Riesenrad, von dessen Gondeln aus es sich weit auf den Puget Sound blicken lässt.
Ich fand diesen Ort besonders im dämmernden Abendlicht schön. Vom Pier aus hatten wir einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang und die vielen bunten Lichter der Shops und des Riesenrads spiegeln sich des Nachts im Wasser der Bucht.
Ich kau’ mich weg: die Gum Wall
Von der Waterfront aus ging ich die teils steilen Gassen den Hügel hinauf – Richtung Food Mekka. Allerdings lohnt es sich (egal wie groß der Hunger ist), auf dem Weg zum berühmten Pike Place Market noch ein Abstecher in die Post Alley zu machen.
Selfie Museum Seattle
92 Union Street
Seattle, WA 98101
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 12:00-20:00 Uhr, Samstag 11:00-21:00 Uhr, Sonntag 11:00-20:00 Uhr
Eintritt: 29,00 USD (24,00 EUR) in der Woche, 34,00 USD (28,00 EUR) am Wochenende
An der Ecke zur Union Street befindet sich das Selfie Museum, in dem ich selbst leider noch nicht war, aber die BILDER AUF INSTAGRAM sind großartig und das Museum steht definitiv auf meiner To-Do-Liste für meinen nächsten Seattle-Besuch.
Der Einlass wird kontrolliert, so dass jeder die Möglichkeit hat, Fotos an den einzelnen Stationen zu machen. Am besten du reservierst dein Ticket im Vorfeld AUF DER WEBSEITE des Museums.
Ich ging an dem Selfie Museum vorbei und weiter die Post Alley entlang. Schon von Weitem sah ich, wie Menschen mit großen Kaugummiblasen im Gesicht vor der bunten Wand posierten: der Gum Wall – einer Wand, die über und über mit durchgekauten Kaugummis beklebt ist.
Die bunt gesprenkelte Wand befindet sich am Market Theater. Begonnen hat der Klebespaß in den 1990er Jahren, als die Gäste ihre gebrauchten Kaugummis an die Wand klebten, während sie auf den Einlass ins Theater warteten. Die Gum Wall wuchs immer weiter und bedeckte sogar die Backsteinmauer der angrenzenden Gebäude. Im Jahre 2015 wurde die Wand mit dem Hochdruckreiniger gewaschen und sämtliche Überreste der Kaugummis wurden abgekratzt. Bereits am nächsten Wochenende begannen Einheimische und auch Touristen gleichermaßen, die Wand erneut mit zerkautem Kaugummi zu verschönern. Was für die einen Müll ist, ist für die anderen kollektive Kunst.
Schlemmen und Staunen auf dem Pike Place Market
Am Ende des Post Alley schlich ich mich durch eine Tür in den Pike Place Market hinein. Der Markt wurde am 17. August 1907 eröffnet und ist einer der ältesten kontinuierlich betriebenen Bauernmärkte der USA. In den überdachten Arkaden verkaufen lokale Landwirte und Handwerker das ganze Jahr über ihre Waren an gemieteten Ständen. Neben den Ständen gibt es Antiquitätenhändler, Comic- und Second Hand Läden, kleine familienbetriebene Restaurants Voodoo Shops und den legendären Fischstand mit seinen Marktschreiern, die kiloschweren Fisch zu Singsang hin und her werfen.
Es ist sehr leicht, sich in den engen Gängen des Marktlabyrinths, das dazu noch auf verschiedenen Ebenen liegt, zu verlaufen. Angetan von ständig neuen Food- und Kunsthandwerk-Welten, hatte ich das Gefühl, einmal um die ganze Welt zu wandern. Das war gar nicht so abwegig, denn mehrmals stand ich plötzlich wieder dort, wo ich losgegangen bin.
Der Markt befindet sich am Rand eines steilen Hügels oberhalb des Hafens. Nachdem ich mir an einem Filipino-Stand Longanisa Würstchen und zum Nachtisch einen Cheesecake am Stiel geholt hatte, ging ich auf eine große Terrasse und setzte mich auf die Mauer, von der aus ich über dem Hafen und die Bucht blicken konnte.
World’s First Starbucks
1912 Pike Pl
Seattle, WA 98101
Öffnungszeiten: täglich 6:30-19:00
Hier war es so schön, dass ich trotz meiner leichten Abneigung gegen Starbucks mir dort noch einen Cappuccino holte. Allerdings ist der Starbucks hier am Pike Place Market etwas besonderes, denn es handelt sich um die allererste Filiale der Kaffeemarke, die hier 1971 eröffnet wurde.
Seattle Public Library-Central Library
1000 4th Ave
Seattle, WA 98104
Öffnungszeiten: Montag-Samstag 12:00-18:00 Uhr, Sonntag geschlossen
Ihr extravagantes Design aus Glas und Stahl sticht zwischen den kerzengerade in den Himmel ragenden Wolkenkratzern heraus. Von außen wirkte sie auf mich schon sehr beeindruckend, aber noch spannender war, was mich drinnen erwartete. Als ich die große Halle mit den vielen Büchern betrat, fiel mir zunächst nichts außergewöhnliches auf. Doch ich wusste, dass ich in den vierten Stock fahren muss.
Und hier sah ich tatsächlich rot! Nur rot! Die Decke, der Boden, die Wände – alles ist in einem satten Rot angemalt. Im Gegensatz zu der geradlinigen Außenfassade, sind die Wände in der roten Etage teilweise abgerundet. Ich setze mich ein paar Minuten auf die Stufen einer Treppe. Wie wunderbar still es hier auch war.
Als ich wieder aufstand und die Bücherei verließ, um zum Westlake Shopping Center zu gehen, mussten sich meine Augen erstmal wieder an das normale Tageslicht gewöhnen.
Das Seattle Center
Im Westlake Center wollte ich jedoch nicht shoppen gehen. Es diente nur als mein Ausgangspunkt für einen Ausflug zum Seattle Center, einem Zentrum mit jeder Menge Kunst und Kultur, das sich auf dem Gelände der Weltausstellung von 1962 befindet.
Mit der Monorail ins Kultur-Paradies
Im Westlake Center befindet sich eine Station der Seattle Monorail. Die Hochbahn pendelt zwischen Downtown und dem Seattle Center hin und her. Die komplette Strecke ist nur 1,6 Kilometer lang und durchaus auch zu Fuß zu bewältigen, aber das wäre nur halb so spaßig. Am Automaten kaufte ich mir ein einfaches Fahrticket für 3,00 USD (2,50 EUR) und sprang in die gerade noch wartende Bahn. Aus den Fenstern der Monorail konnte ich das emsige Treiben auf der 5th Avenue beobachten. Auf den letzten Metern vor der Endhaltestelle im Seattle Center fährt die Bahn sogar durch das Museum of Pop Culture hindurch.
Space Needle
400 Broad Street
Seattle, WA 98109
Öffnungszeiten: Montag-Mittwoch 12:00-17:00 Uhr, Donnerstag & Freitag 12:00-19:00 Uhr, Samstag & Sonntag 11:00-19:00 Uhr
Eintritt: 35,00 USD (29,00 EUR)
Das 1962 ebenfalls im Rahmen der Weltausstellung errichtete Bauwerk ist 184 Meter hoch. Damals war es das höchste Gebäude westlich des Mississippi. Das Thema der damaligen Weltausstellung lautete „The Age of Space.” Der Fahrstuhl katapultierte mich direkt in die fliegende Untertasse zur Aussichtsebene. Von hier bot sich mir ein einmaliger Blick über Seattle und den Puget Sound; und obwohl die Wolken tief hingen, konnte ich ein Stück des schneebedeckten Mount Rainier erspähen.
Es war sehr frisch hier draußen, so dass ich mir mir einen Kaffee an der Bar holte und mich zum Aufwärmen an eine der großen Glasscheiben setzte. Ich kam nicht dazu, weiter auf die Stadt zu blicken, denn draußen vor der Scheibe fiel plötzlich ein Mann auf die Knie und machte seiner Freundin einen Heiratsantrag. Als sie zu Tränen gerührt „Ja” sagte, klatschten wir alle Beifall. Und schwups, wird mir die Space Needle für immer als romantischer Ort in Erinnerung bleiben.
Das Museum of Pop Culture
Noch beschwingt von so viel Liebe, ging ich rüber zum Museum of Pop Culture, um einer meiner großen Lieben zu frönen: der Musik. Als Jugendlich hörte ich mir jede Woche die Chart-Show im Radio an. Ich saß vor dem Kassettendeck und hoffte, dass mein neues Lieblingslied gespielt wurde, damit ich es aufnehmen kann. Musik war schon immer ein Ausdruck von Gefühlen für mich – und ich hatte viele. Ich hörte alles mögliche an Musik. Trotzdem machte ich mir selten Gedanken, wer hinter der Musik stand, bis ich nach meinem Abitur bei der größten Plattenfirma der Welt eine Ausbildung begann. Ich war besessen davon, neue Musik zu entdecken und mich mit den Geschichten der Künstler auseinanderzusetzen. Ich war mehrmals in der Woche auf Konzerten, meine Sommer bestanden aus Festivals. Und nun öffnete sich eine Tür zum Paradies für mich.
Schon das einer zerschlagenen Gitarre nachempfundene Design des Gebäudes faszinierte mich. Im Inneren fiel mein Auge als erstes auf eine bis zur Decke reichende Säule aus verschiedensten Gitarren. Das MoPOP-Museum bietet neben einer festen auch temporäre Ausstellungen – und auch viel mehr als Musik.
Museum of Pop Culture
325 5th Ave N
Seattle, WA 98109
Öffnungszeiten: Donnerstag-Montag 10:00-18:00 Uhr, Dienstag & Mittwoch geschlossen
Eintritt: 30,00 USD (25,00 EUR)
Selbstverständliche gibt es viele Sammlerstücke von der aus Seattle stammenden Grunge-Band Nirvana und Gitarren der Musiklegende Jimi Hendrix, aber auch Ausstellungsstücke aus Science Fiction- und Fantasy- und Horrorfilmen finden in dem Museum Platz. Ich ließ mir im Sound Lab den Bass durch den Körper jagen, spielte an diversen alten Spielekonsolen und drückte Knöpfe sämtlicher interaktiver Installationen, ohne zu bemerken, wie die Stunden dahin gingen.
Das Pacific Science Center
Dabei hatte ich mir doch noch ein weiteres Museum vorgenommen, für das es sich ebenfalls lohnt, viel Zeit einzuplanen – das Pacific Science Center.
Pacific Science Center
200 2nd Ave N
Seattle, WA 98109
Öffnungszeiten: Mittwoch & Freitag 10:00-17:00 Uhr, Donnerstag 9:00-17:00 Uhr. Samstag & Sonntag 10:00-18:00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 26,00 USD (21,50 EUR)
Bei diesem gigantischen Museum handelt es sich um eine Art erlebbares Wissenschaftszentrum – die Themenwelten reichen von Technik bis Naturwissenschaften mit dem Fokus auf nachhaltigem Leben und Umweltschutz. Der gesamte Komplex besteht aus acht Gebäuden, darunter zwei IMAX-Theater, in denen 3D Filme gezeigt werden, eines der größten Laser Dome-Theater der Welt, ein tropisches Schmetterlingshaus, ein Planetarium und Hunderte von wissenschaftlichen Exponaten.
Ich blieb beim Umhereilen direkt im großen Innenhof bei den Wasserspielen hängen (die mochte ich als Kind auf den Spielplätzen schon am liebsten) und beobachtete später ein paar Echsen, wie sie gemächlich in ihren Terrarien umher kletterten.
Solltest du in Seattle mehrere Museen besuchen und eine Hafenrundfahrt machen wollen, lohnt sich ein CITY PASS. Er kostet 87,43 USD (73,30 EUR) und ist insgesamt neun Tage gültig – du musst also nicht alle Attraktionen an einem Tag abhaken.
Ein Abstecher ins Amazon Büro
Unweit des Seattle Centers hat Amazon einen neuen Campus errichtet. Der ist natürlich alles andere als unscheinbar. Die Amazon Spheres bestehen aus drei riesengroßen Glaskugeln mit insgesamt 2.636 Fensterscheiben. In den Kugeln wachsen mehr als 40.000 Pflanzen aus aller Welt, darunter ein riesengroßer Baum namens Rubi, unzählige Orchideen, ein Meer aus Grünpflanzen und Kakao-Bäume. Das alles ist tatsächlich das Büro einiger Angestellten von Amazon.
Die Spheres sind an zwei Samstagen im Monat für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Zutritt ist kostenlos, allerdings musst du dich vorher registrieren. Die Öffnungstage und alles über die Besucherregistrierung erfährst du auf der Webseite der AMAZON SPHERES.
Seattles Chinatown: Auf nach Asien!
Wie in vielen amerikanischen Großstädten gibt es auch in Seattle ein Chinatown. Chinatown ist dabei nur der Oberbegriff für das asiatische Viertel, in dem es auch ein Japantown und Little Saigon gibt.
Für mich als großer Fan von asiatischem Essen ein fester Programmpunkt auf der Agenda. Auch hier in Seattle reihen sich Ramenshops, Sushiläden und Dim-Sum-Restaurants aneinander dazwischen gibt es Karaoke-Bars, Souvenirläden und bunte Märkte.
Uwajimaya Seattle
600 5th Ave S
Seattle, WA 98104
Öffnungszeiten: täglich 8:00-20:00 Uhr
Ein herrlich bunter Ort ist der Großmarkt Uwajimaya. In dem wuseligen Getümmel findest du sowohl allerlei Kitsch wie Winkekatzen und Hello Kitty-Brillen als auch leckere Matcha-Pfannkuchen oder Regenbogen-Wassereis.
Wild blinkende Lichter und Spielautomaten-Gedudel sind auch den Amerikanern nicht fremd, besonders in der Welt der Spielcasinos.
Seattle Pinball Museum
508 Maynard Ave S
Seattle, WA 98104
Öffnungszeiten: täglich 12:00-18:00 Uhr
Eintritt: 23,00 USD (19,00 EUR)
Die gibt es hier in Seattle zwar nicht, dafür steht mitten in Chinatown ein Flipper Museum mit Automaten aus sämtlichen Jahrzehnten.
Der Eintritt ist keinesfalls ein Schnäppchen, dafür kannst du aber umsonst an den Automaten spielen.
Seattle draußen erleben
Seattles Innenstadt und die Eliott Bay sind umgeben von den sechs Seattle Hills. Besonders aber durch die hohen Berge weiter östlich der Stadt und das Meer im Westen, ist der Niederschlag in Seattle recht hoch und hat der Stadt den Spitznamen Rainy City beschert. Tatsächlich fällt hier jedoch weniger Niederschlag als in New York City, Miami oder Houston. Es spricht also nichts dagegen, auch die Grüne Seite von Seattle ausgiebig zu erkunden.
Wald und Meer im Discovery Park
Der größte Park Seattles hat eine traumhaft schöne Lage an der Elliot und Shilshole Bucht. Bei gutem Wetter gesellt sich zu der Aussicht auf das Wasser sogar das Bergpanorama der Cascade und Olympic Mountain Ranges. Ich fand den Anblick des Mount Rainier surreal; sein schneebedeckter Gipfel schien über der Stadt zu schweben.
Ebenfalls abwechslungsreich ist die Landschaft im Park selbst. Es gibt Strände,Klippen, Ahorn- und Zedernwälder sowie weitläufige Wiesen. Hier fühlen sich auch die unterschiedlichsten Tiere wohl: Robben und Seelöwen baden in der Sonne, während dir bei einem Spaziergang durch den Wald bestimmt ein Eichhörnchen vor die Füße hüpft.
Am besten erkundest du den Park auf dem 4,5 Kilometer langen Loop Trail, der Teil des knapp zwanzig Kilometer langen Wanderweg-Systems ist. An der Stelle, an der der Südstrand der Elliott Bay und der Nordstrand an der Shilshole Bucht zusammentreffen, steht der West Point Leuchtturm, der nicht nur der westlichste Punkt des Parks ist, sondern der gesamten Stadt Seattle.
Die Schleusen der Ballard Locks
Unweit des Discovery Parks liegen die historischen Ballard Locks. Das einst verschlafene Fischerdorf hat sich zu den verkehrsreichsten Schleusen der ganzen USA entwickelt, die seit 1917 den Puget Sound mit dem Lake Union und dem Lake Washington miteinander verbinden.
Hier kannst du die Schleusen entlang schlendern und dabei zusehen, wie die Schiffe und Boote hier von einem Gewässer ins nächste getragen werden. Die Fische hingegen nehmen die Fischtreppe, was besonders im Sommer gut zu beobachten ist.
Das Viertel Ballard ist heute ein absoluter Hotspot mit Open Air Konzerten in den Sommermonaten, Craft Beer Bars und jeder Menge guter Restaurants.
Golden Gardens Park
Etwas nördlich vom Discovery Park, an der Shilshole Bucht, liegt der Golden Gardens Park, an dem wir eher zufällig hielten, weil die Sonne gerade so herrlich schien. Ein echter Glücksgriff! Wir beobachteten Leute, wie sie am Strand spazierten, vom Pier aus angelten oder in Kajaks in das glasklare Wasser hinaus paddelten. Erst als wir zum Auto zurückgingen, sahen wir auf einer Informationstafel, dass der Park noch viel größer ist, und dass Wanderwege an der zerklüfteten Küste entlang durch Sumpfgebiete und Wälder führen.
Natur und Kunst im Olympic Sculpture Park
Kunst in Verbindung mit Natur kannst du im Olympic Sculpture Park erleben. Der vom anderthalb Kilometer entfernt liegenden Seattle Art Museum errichtete Skulpturenpark liegt im Stadtteil Belltown, am nördlichen Ende der Central Waterfront.
In dem zwischen der Western Avenue und dem Pocket Beach liegenden Park schlenderst du zwischen modernen und zeitgenössischen Ausstellungsstücken entlang. Das Kunstmuseum wechselt regelmäßig die Skulpturen, so dass es auch für die Einwohner Seattles nie langweilig wird.
Seattle vom Wasser aus erleben
Solltest du dir einen Seattle City Pass besorgt haben, so beinhaltet er auch eine einstündige Hafenrundfahrt der Argosy Reederei. Von Deck aus hast du einen weiten Blick über die Skyline der Stadt, natürlich inklusive Space Needle, und kannst das Panorama der umliegenden Berge und dem Puget Sound genießen. Die Route führt am Containerhafen entlang und der Kapitän erzählt allerhand Geschichten über die Stadt und das Meer.
Die günstigste Variante, Seattle vom Wasser aus zu erleben und den Puget Sound entlang zu schippern, ist eine Fahrt mit den regulären FÄHREN. Davon gibt es eine Vielzahl. Die beliebteste Route führt nach Bainbridge Island. Neben der Aussicht auf Seattle hast du hier die Gelegenheit, die Insel zu erkunden: durch den Wald zu spazieren, am Strand zu liegen oder einfach nur in den vielen Cafés und Restaurants zu entspannen.
Paddeln auf dem Lake Union
Selbst aktiv auf dem Wasser sein geht in Seattle hervorragend auf dem Lake Union. Der Lake Union ist ein Süßwassersee im Zentrum von Seattle und verbindet die Stadtteile Eastlake und Westlake. Am nördlichen Ufer liegt der Gas Works Park, wo die Überreste eines alten Gaswerks stehen und das Gefühl entsteht, hier müsste jedes Wochenende ein Steam Punk Festival stattfinden.
Auf dem Lake Union kannst du dich für eine Rundfahrt auf ein Boot schwingen – oder du mietest dir selbst ein Motorboot. Grüner ist es aber, den See per Kajak oder SUP Board zu erkunden. Außerdem hast du so auch mehr Zeit, dir ganz in Ruhe die vielen bunten Hausboote anzusehen.
Landratten sind nicht gezwungen, unbedingt auf den Union Lake hinaus zu paddeln. Sie können entlang des CHESHIAHUD LAKE UNION LOOP die Highlights des Sees erkunden. Der knapp zehn Kilometer lange Wanderweg führt rund um den See. Dadurch, dass es ein Rundweg ist, kannst du an einer beliebige Stelle starten, ohne etwas zu verpassen.
Falls du mit dem Auto unterwegs bist, eignet sich jedoch der Parkplatz am Gas Works Park am nördlichen Ende des Lake Union zwischen den Stadtteilen Fremont und Wallingford am besten als Startpunkt.
Wie du siehst, hat die Stadt einiges zu bieten – auch immer wieder einen Blick auf den Mount Rainier. Ich empfehle dir unbedingt einen Tagesausflug in den Mount Rainier Nationalpark.
In dem Park gibt viele Wanderwege, die du auch an nur einem Tag miteinander kombinieren kannst, so dass du sowohl das atemberaubende Bergpanorama als auch die riesengroßen uralten Douglasien Bäume bewundern kannst.
Nähere Informationen und eine Route für einen Tagesausflug findest du in DIESEM ARTIKEL.
Unser Seattle Video
Unseren ROADTRIP durch die ROCKY MOUNTAIN STAATEN haben wir damals in Seattle gestartet und direkt zwei Tage dort verbracht. Dabei entstant dieses kleine Video:
FAQ für deine Reise nach Seattle
Anreise
Brauche ich ein Visum für die USA?
Um in die USA einreisen zu können, muss dein Reisepass zur Zeit der Reise noch mindestens ein halbes Jahr gültig sein. Außerdem benötigst du für die Einreise die elektronische Einreisegenehmigung ESTA. Diese kannst du vorab IM INTERNET beantragen. Sie kostet 14,00 USD (12,65 EUR). Die Genehmigung ist für zwei Jahre gültig und du kannst mehrmals mit ihr einreisen.
Wie komme ich am besten nach Seattle?
Der Seattle-Tacoma (SEA) International Airport wird von sämtlichen internationalen Fluggesellschaften angeflogen. Lufthansa fliegt von Frankfurt aus sogar nonstop in rund zehn Stunden nach Seattle. Mit der S-Bahn Link Light Rail kommst du ganz einfach vom Flughafen innerhalb 40 Minuten zur Westlake Station mitten in Downtown.
Solltest du während eines Kanada Trips in Vancouver sein, bietet sich auch ein Abstecher nach Seattle an. Zwischen den beiden Städten liegen nur etwa 230 Kilometer, was grundsätzlich binnen zweieinhalb Stunden zu schaffen wäre, allerdings kommen an der Grenze noch ein paar Minuten hinzu. Mit dem Zug dauert es von Vancouver nach Seattle etwa viereinhalb Stunden.
Öffentliche Verkehrsmittel in Seattle
Kann ich in Seattle gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren?
In einer umweltbewussn Stadt wie Seattle ist auch das öffentliche Verkehrsnetz gut ausgebaut. Es gibt S-Bahnen, Straßenbahnnen und Busse. Die LINK LIGHT RAIL fährt von der Angle Lake Station entlang von 14 Haltestellen durch die Innenstadt bis zur University of Washington und ist auch mit dem Flughafen verbunden. Die S-Bahnen fahren je nach Tageszeit alle 6 bis 15 Minuten. Neben den S-Bahnen gibt es Straßenbahnen, die SEATTLE STREETCARS, die von South Lake Union und von First Hill Richtung Downtown pendeln und BUSSE die auf diversen Strecken durch die Stadt fahren. Wenn du mehrere Fahrten planst, lohnt sich der Kauf einer ORCA CARD, mit ihr kannst du auch ein Tagesticket für 8,00 USD (6,60 EUR) kaufen.
Reisezeit
Wann ist die beste Reisezeit für Seattle?
Spätestens seit Grey’s Anatomy und Twilight wissen wir, dass Seattle eine der regenreichsten Städte der USA ist. Im Winter paart sich der Regen mit einer alles durchdringenden Kälte, so dass es sich definitiv eher empfiehlt, eine Reise im Zeitraum April bis Ende Oktober zu planen. Da im Juli und August Sommerferien in den USA sind, solltest du diese Monate möglichst meiden, da auch die Hotelpreise in dieser Zeit um einiges höher sind.
Food & Drinks in Seattle
Wo kann ich in Seattle gut frühstücken?
Geraldine’s Counter Restaurant
4872 Rainier Ave S
Seattle, WA 98118
Öffnungszeiten: täglich 8:00-15:00 Uhr
Bei meinen Besuchen in Seattle habe ich beide Male im Columbia City District in einem AirBnb gewohnt. In der Nachbarschaft hat es mir richtig gut gefallen und ich habe mich sofort zuhause gefühlt. Frühstück gab es mehrmals im Geraldine’s, die berühmt sind für ihr All American Frühstück mit Pancakes, French Toast und herzhaften Leckereien.
Welches Restaurant kannst du am Pike Place Market empfehlen?
Pike Place Chowder
1530 Post Alley
Seattle, WA 98101
Öffnungszeiten: täglich 11:00-17:00 Uhr
Auch rund um den Pike Place Market herum ist es nicht leicht, sich für einen Essensstand zu entscheiden. Die Auswahl ist einfach zu groß. Allerdings bin ich seit meinen Reisen an die US Ostküste und Irland riesengroßer Seafood Chowder Fan und die ist in Seattle auch sehr beliebt. Ganz klar, dass ich mir direkt eine gönnen musste!
Kennst du coole Bars in Seattle?
Unicorn
1118 E Pike Street
Seattle, WA 98122
Öffungszeiten: Montag-Freitag 17:00-23:00 Uhr, Samstag & Sonntag 13:00-23:00 Uhr
In der Unicorn Bar, im Stadtteil Capitol Hill, fühlte es sich an, als wäre ich direkt in ein Wimmelbild hineingeworfen worden. Je länger ich mich umsah, desto mehr verrückte Dinge und Details habe ich entdeckt. So kunterbunt wie die Bar ist, ist auch ihr Publikum. Hier wird es definitiv nicht langweilig. Vor allem auch, weil die Drinks hervorragend sind!
The J&M Cafe And Cardroom
201 1st Ave S
Seattle, WA 98104
Öffnungszeiten: täglich von 11:00-2:00 Uhr
Es gibt mehrere Bars um den Pioneer Square herum, die behaupten, die älteste der Stadt zu sein. Auch das 1889 gegründete J&M Café gehört dazu. Neben der alten Saloon-Bar gibt es ein paar Tische im hinteren Bereich, an denen du entspannt klassisches Bar Food schlemmen kannst. Ich bin hier eines Nachts richtig versackt und habe vor der kleinen Bühne zu Livemusik ordentlich das Tanzbein geschwungen.
Central Saloon
207 1st Ave S
Seattle, WA 98104
Öffnungszeiten: täglich 11:00-2:00 Uhr
Es gibt nur wenige Einrichtungen, die den Test der Zeit bestanden haben, und noch weniger, die die Landschaft der amerikanischen Musik verändert haben. Der Central Saloon hat dies erreicht und ist gleichzeitig (ebenfalls) die älteste Bar in Seattle. Sie diente in vergangen Zeiten schon als Postamt und sogar als Bordell. Das Konzept ist das gleiche wie im J&M: Drinks und Live-Musik – neue Musik in der ältesten Bar der Stadt!
Altstadt Bierhalle & Brathaus
209 1st Ave S
Seattle, WA 98104
Öffnungszeiten: Donnerstag-Samstag 15:00-23:00 Uhr
Wenn du es am Pioneer Square zwischendrin ein wenig hipper und das Bier weniger wässrig haben möchtest, kannst du einen Abstecher in deutsche Bierhalle machen. Neben vielen deutschen (und internationalen) Biersorten gibt es hier Schnaps, Bratwurst und Brezel.
Wo kann ich in Chinatown gut essen gehen?
Purple Dot Cafe
515 Maynard Ave Street
Seattle, WA 98104
Öffnungszeiten: Sonntag-Donnerstag 11:00-0:00 Uhr, Freitag & Samstag 11:00-1:00 Uhr
Die Auswahl an Restaurants in Chinatown ist überwältigend und ich bin mir sicher: falsch liegst du bei keinem. Wir sind durch Zufall im Purple Dot gelandet. Wir kamen gerade von unserem Mount Rainier Ausflug wieder und hatten Bärenhunger. Das Restaurant sah auf den ersten Blick gar nicht besonders einladend aus, weil es ein bisschen an eine Kantine erinnerte. Dafür war das Essen dort phänomenal.
Weitere Seattle-Links zum Schmökern
- Allerlei Seattle Tipps, aktuelle News und Veranstaltungshinweise findest du auf der offiziellen Webseite von VISIT SEATTLE.
- Anna hat auf ihrem Blog ANEMINA TRAVELS eine Menge spannender Adressen für guten Kaffee, Restaurants und Hotels zusammengestellt.
- Du hast nicht viel Zeit? Bei TEILZEITREISENDER hat Janett aufgeschrieben, was du alles in 36 Stunden Seattle schaffen kannst.
Danke fürs Erwähnen. Ich fand Seattle toll – sollte mich noch mal ein Flieger an die Westküster der USA verschlagen hab ich mir einige deiner Tipps als To Dos aufgeschrieben. Vor allem deine Ausgehtipps hätt ich mal haben sollen. Wir haben leider nur im Hotel gegessen 🙁
Viele Grüße
Janett
Liebe Janett, Dank dir für deinen tollen Input. Wenn du wieder nach Seattle kommen solltest, gib gerne Bescheid. Ich verknüpfe dich mit „meiner“ AirBnB Dame. Die ist ganz wundervoll und hat mich bei meinem zweiten Besuch direkt mit BBQ und Rotwein auf der Terrasse empfangen. Viele Grüße, Evelyn